Ist der Prozess der Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Unternehmen eine Bereicherung für Deutschland oder entpuppt es sich als eine Büchse der Pandora?Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden. Das augsburgische Unternehmen Kuka ist eines der größten deutschen Maschinenbauunternehmen, es stellt seit 1898 diverse Elektronikgeräte her. Im Sommer 2016 jedoch kam es zu einer Übernahme, der chinesische Konzern „Midea“ hat für 4,5 Milliarden Euro fast 95% der Aktien des Konzerns aufgekauft. De facto ist das Unternehmen somit seit Sommer 2016 in chinesischen Händen. Dieses Unternehmen ist jedoch kein Einzelfall. Im Jahr 2009 waren in Deutschland noch 153 Unternehmen chinesisch kontrolliert, im Jahr 2014 waren es bereits 270 Unternehmen.
Um diese Frage klären zu können, müssen zunächst die in ihr enthaltenen Begriffe erklärt werden. Bei einem Firmenkauf/ Unternehmenskauf oder auch Übernahme wird die Leitung eines Unternehmens meist gegen Geldzahlungen zu Gunsten des Käufers geändert. Sie liegt nur dann vor, wenn das Unternehmen tatsächlich in den Händen des Käufers ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte das Unternehmen nur zu Teilen verkauft worden sein, handelt es sich um eine Beteiligung und nicht um eine Übernahme.
Der Begriff Kampf in der Problemfrage würde nur zutreffen, sollte es nur einen Gewinner geben können. Wenn es sich um eine Win-Win Situation handelt, wäre der Begriff Kampf unpassend. Die biblische Geschichte von David und Goliath handelt vom Hirtenjungen namens David. David stellt sich, wohlgemerkt noch als Kind, einem Riesen, welchem sich kein anderer stellen wollte, dessen Name war Goliath. Damit ein Sachverhalt einen Kampf zwischen David und Goliath darstellt, muss es sich um eine komplett aussichtslose Lage für David, hier Deutschland handeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Problemanalyse
- a. Rahmenbedingungen: Rechtliche Vorgaben
- b. Entwicklung chinesischer Investitionen in Deutschland
- c. Vorteile der Investitionen
- d. Fallbeispiel Kuka
- e. Problematik der Investitionen
- 3. Diskussion
- a. Offenheit gegenüber Investoren
- b. David gegen Goliath
- c. Mögliche Lösungen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung chinesischer Firmenkäufe und -beteiligungen in Deutschland zwischen 2010 und 2018. Sie untersucht, ob diese Investitionen eine Bereicherung für Deutschland darstellen oder ob sie problematisch sind. Die Arbeit betrachtet die Rahmenbedingungen, die Entwicklung der Investitionen, die Vorteile und die Herausforderungen, die mit chinesischen Investitionen verbunden sind.
- Rechtliche Vorgaben und die Entwicklung des Investitionsklimas
- Die strategischen Ziele chinesischer Unternehmen in Deutschland
- Die Auswirkungen chinesischer Investitionen auf den deutschen Arbeitsmarkt und die Wirtschaft
- Das Spannungsverhältnis zwischen wirtschaftlichen Interessen und nationaler Sicherheit
- Mögliche Lösungen für eine nachhaltige und faire Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und führt in die Problematik chinesischer Firmenkäufe und -beteiligungen in Deutschland ein.
Die Problemanalyse beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für Direktinvestitionen in der Europäischen Union, die Entwicklung chinesischer Investitionen in Deutschland sowie die Vor- und Nachteile dieser Investitionen.
Die Diskussion befasst sich mit der Frage, ob Deutschland offen gegenüber chinesischen Investoren sein sollte, und analysiert die Spannungen zwischen deutschen und chinesischen Interessen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Chinesische Direktinvestitionen, Firmenkäufe, Beteiligungen, Deutschland, Wirtschaft, Politik, Recht, Nationaler Wettbewerb, Arbeitsplätze, Technologie, Internationalisierung, Globalisierung, Sicherheitspolitik, Wirtschaftsbeziehungen.
- Citar trabajo
- Johann Nikolaus Nepomuk Aurich (Autor), 2019, Chinesische Firmenkäufe und -beteiligungen in Deutschland zwischen 2010 und 2018. Ein Kampf zwischen David und Goliath?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/487802