Während sich die Bewohner im griechischen Mutterland der Bedrohung durch die Perser erwehren mussten, kam es auch auf der Insel Sizilien, in Himera, zu einem Konflikt zwischen Griechen und Karthagern. War der zeitliche Zusammenhang nur Zufall oder steckt ein groß angelegter Angriff von West und Ost auf die Griechen dahinter? Gab es eine Absprache oder ein Bündnis zwischen Persern und Karthagern?
Für die Beantwortung dieser Frage gibt es Quellen aus verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlichen Aussagen. Herodot nennt keinen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen und Aristoteles bestreitet einen kausalen Zusammenhang. Dem gegenüber stehen ein Fragment bei Ephoros und Auszüge aus Diodor. Der erste nennt ein Bündnis zwischen Persern und Karthagern, der zweite liefert sogar eine Schlachtenbeschreibung und die Friedensverhandlungen. Ich werde versuchen, die Quellen auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu überprüfen und gegeneinander abzuwägen.
Beginnen werde ich mit der Überlieferung vor Herodot. Hier sind die Weihungen des Gelon nach Olympia und Delphi und die Oden des Pindar zu nennen. Die vorherodoteische Überlieferung ist wichtig, um das Selbstverständnis der sizilischen Tyrannen darzustellen. Die übrigen Quellen werde ich nacheinander analysieren, um dann in einem letzten Punkt zusammenfassend auf die Frage einzugehen, ob es ein Bündnis zwischen Karthagern und Persern gab.
Alle Jahresangaben in diesem Text beziehen sich auf die Zeit vor Christi Geburt, daher ist ein Zusatz hinter den Jahreszahlen weggelassen worden.
Inhaltsverzeichnis
- I.) Einleitung
- II.) Hauptteil
- a) Die vorherodoteische Überlieferung
- b) Die Überlieferung bei Herodot
- c) Die Nennung bei Aristoteles
- d) Die Überlieferung bei Ephoros
- e) Die Überlieferung bei Diodor
- f) Gab es ein Bündnis?
- III.) Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den zeitlichen Zusammenhang zwischen den Perserkriegen und dem Konflikt zwischen Griechen und Karthagern in Himera. Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob ein Bündnis zwischen Persern und Karthagern bestand und ob die Konflikte koordiniert waren. Die Analyse basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen antiken Quellen, die zum Teil widersprüchliche Aussagen liefern.
- Bewertung der Glaubwürdigkeit antiker Quellen (Herodot, Aristoteles, Ephoros, Diodor).
- Analyse der vorherodoteischen Überlieferung (Weihungen, Oden des Pindar).
- Untersuchung der Darstellung des Sieges von Himera durch die sizilischen Tyrannen.
- Auswertung der Argumente für und gegen ein persisch-karthagisches Bündnis.
- Rekonstruktion des historischen Kontextes der Ereignisse.
Zusammenfassung der Kapitel
I.) Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen den Perserkriegen und dem karthagisch-griechischen Konflikt in Himera. Sie skizziert die unterschiedlichen Positionen in der Forschung und kündigt den methodischen Ansatz an: eine kritische Prüfung und Abwägung der verschiedenen antiken Quellen, beginnend mit der Überlieferung vor Herodot. Der Fokus liegt auf der Klärung, ob ein Bündnis zwischen Persern und Karthagern bestand, und betont die Bedeutung der Quellenkritik für die Beantwortung dieser Frage. Die Einleitung deutet die Komplexität des Themas und den Bedarf an einer sorgfältigen Quellenauswertung an, um zu einer fundierten Schlussfolgerung zu gelangen.
II.) Hauptteil: Der Hauptteil analysiert verschiedene antike Quellen, um die Frage nach einem möglichen Bündnis zwischen Persern und Karthagern zu beantworten. Er beginnt mit der vorherodoteischen Überlieferung, wobei Weihungen Gelons nach Olympia und Delphi sowie die Oden des Pindar untersucht werden, um das Selbstverständnis der sizilischen Tyrannen und deren Darstellung des Sieges von Himera zu beleuchten. Anschließend werden die Überlieferungen bei Herodot, Aristoteles, Ephoros und Diodor kritisch geprüft und verglichen. Die verschiedenen Interpretationen der Quellen und die jeweiligen Argumente werden dargelegt, um letztendlich zu einer fundierten Einschätzung der Frage nach dem Bündnis zu gelangen. Der Hauptteil integriert die Analysen der einzelnen Quellen und bildet so eine umfassende Untersuchung des Themas. Die unterschiedlichen Perspektiven der Autoren und die jeweiligen Stärken und Schwächen ihrer Darstellungen werden systematisch erörtert.
Schlüsselwörter
Perserkriege, Karthager, Griechen, Himera, Gelon, Herodot, Aristoteles, Ephoros, Diodor, Weihungen, Quellenkritik, Bündnis, Sizilien, Selbstdarstellung, vorherodoteische Überlieferung, Pindar.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Perserkriege, Karthager und Himera: Gab es ein Bündnis?"
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht den möglichen zeitlichen Zusammenhang und eine mögliche Koordination zwischen den Perserkriegen und dem Konflikt zwischen Griechen und Karthagern in der Schlacht von Himera. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Bestand ein Bündnis zwischen Persern und Karthagern?
Welche Quellen werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene antike Quellen, darunter die vorherodoteische Überlieferung (Weihungen, Oden des Pindar), sowie die Berichte von Herodot, Aristoteles, Ephoros und Diodor. Die Glaubwürdigkeit und die jeweiligen Stärken und Schwächen dieser Quellen werden kritisch bewertet und verglichen.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen methodischen Ansatz der kritischen Quellenanalyse. Die verschiedenen antiken Quellen werden systematisch untersucht und ihre Aussagen miteinander verglichen und abgewogen. Der Fokus liegt auf der Bewertung der Glaubwürdigkeit der Quellen und der Rekonstruktion des historischen Kontextes.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Bewertung der Glaubwürdigkeit antiker Quellen, die Analyse der vorherodoteischen Überlieferung, die Untersuchung der Darstellung des Sieges von Himera durch die sizilischen Tyrannen, die Auswertung der Argumente für und gegen ein persisch-karthagisches Bündnis und die Rekonstruktion des historischen Kontextes.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Quellen- und Literaturverzeichnis. Der Hauptteil analysiert systematisch die verschiedenen antiken Quellen, beginnend mit der vorherodoteischen Überlieferung und gefolgt von den Berichten der bekannten Historiker. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu einer fundierten Einschätzung der Frage nach einem möglichen Bündnis zwischen Persern und Karthagern, basierend auf einer umfassenden Analyse und kritischen Bewertung der verschiedenen antiken Quellen. Die genaue Schlussfolgerung wird im Hauptteil der Arbeit dargelegt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter: Perserkriege, Karthager, Griechen, Himera, Gelon, Herodot, Aristoteles, Ephoros, Diodor, Weihungen, Quellenkritik, Bündnis, Sizilien, Selbstdarstellung, vorherodoteische Überlieferung, Pindar.
- Arbeit zitieren
- Stefan Feuser (Autor:in), 2001, Perser, Karthager und Griechen - Die zeitliche Koinzidenz der Kriege in West und Ost, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48808