Diese Hausarbeit zum Seminar „Dichterkriege im Siglo de Oro“ befasst sich mit der literarischen Kontroverse zwischen den Dichtern Luis de Góngora y Argote (1561-1627) und Francisco Gómez de Quevedo y Santibáñez Villegas (1580-1645) , die als Hauptvertreter der zwei literarischen Tendenzen – dem conceptismo und dem culteranismo – galten. Im Seminar haben wir es gemeinsam gewagt, eine kritische Analyse vereinzelter Gedichte, die sich gegeneinander richteten, vorzunehmen. Aufgrund der in den meisten Schmähgedichten dominierenden Fäkalsprache mit skatologischen Motiven wird des Öfteren von einer detaillierten Analyse abgesehen.
Heutzutage spricht man von der größten öffentlich ausgetragenen Stil-Kontroverse der frühen Neuzeit. Die ersten literarischen Polemiken wurden durch das Erscheinen der ersten Soledad und der Fábula de Polifemo y Galatea von Luis de Góngora im Jahre 1613 ausgelöst, und führte letztendlich dazu, dass die Intellektuellen Spaniens sich in zwei „feindliche“ Lager aufspalteten. Das im Seminar von mir und einer Kommilitonin vorgestellte Referat zur Kontroverse zwischen Góngora und Quevedo und der Versuch, eine kritische Analyse zum Schmähgedicht „Ya que coplas componéis“ hat mir persönlich gezeigt, dass die obszöne Fäkalsprache, die teils zu Gelächter führte, viel mehr auszusagen hat, als ursprünglich angenommen und mich somit veranlasst hat, durch diese Hausarbeit detaillierter zu betrachten. Daher liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit auf dem Gedicht Quevedos „Ya que coplas componéis“, welches als Reaktion auf Góngoras Letrilla aufgefasst werden kann und bereits ansatzweise im Seminar vorgestellt wurde.
Im Folgenden wird zunächst auf die literarische Fehde zwischen Quevedo und Góngora näher eingegangen, indem im ersten Teil dieser Arbeit auf die beiden literarischen Tendenzen, denen die Dichter angehörten, eingegangen wird. Dabei sollen insbesondere die unübersichtlichen Fronten veranschaulicht werden. Dies dient als Grundlage für den zweiten Teil der Arbeit, nämlich der konkreten Analyse des Schmähgedichtes „Ya que coplas componéis“, wodurch die Parallelen zwischen Quevedos Gedicht und Góngoras Letrilla herausgearbeitet werden sollen. Abschließend erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten dieser Hausarbeit bezüglich der Einordnung in den historisch-literarischen Kontext.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kontextualisierung und Begrifflichkeit
- Konzeptismus und Kulteranismus im Vergleich
- Polemik zwischen Góngora und Quevedo
- Francisco Quevedos „Ya que coplas componéis“
- Luis Góngoras Vorlage „¿Qué lleva el señor Esgueva?“
- Textanalyse
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der literarischen Kontroverse zwischen Luis de Góngora und Francisco Gómez de Quevedo, zwei bedeutenden Dichtern des Siglo de Oro, die die Strömungen des Culteranismus und Conceptismus repräsentierten. Die Arbeit analysiert Quevedos Schmähgedicht „Ya que coplas componéis“ im Kontext der literarischen Auseinandersetzung mit Góngora und untersucht die beiden Strömungen des Culteranismus und Conceptismus.
- Der literarische Streit zwischen Quevedo und Góngora
- Der Unterschied zwischen Culteranismus und Conceptismus
- Analyse von Quevedos Gedicht „Ya que coplas componéis“
- Die Bedeutung des Gedichts im Kontext der literarischen Kontroverse
- Die Verwendung von rhetorischen Mitteln in der Polemik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die literarische Kontroverse zwischen Quevedo und Góngora im Kontext des Siglo de Oro vor und beschreibt die beiden literarischen Strömungen Culteranismus und Conceptismus, die die beiden Dichter repräsentieren.
- Kontextualisierung und Begrifflichkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen und literarischen Hintergründe der Kontroverse. Es werden die wichtigsten Merkmale des Culteranismus und Conceptismus im Vergleich herausgearbeitet.
- Francisco Quevedos „Ya que coplas componéis“: Dieses Kapitel analysiert Quevedos Schmähgedicht „Ya que coplas componéis“ im Kontext der literarischen Kontroverse und untersucht die Beziehung zwischen Quevedos Werk und Góngoras Gedicht „¿Qué lleva el señor Esgueva?“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Conceptismus, Culteranismus, literarische Kontroverse, Schmähgedicht, Siglo de Oro, Luis de Góngora, Francisco Gómez de Quevedo, "Ya que coplas componéis", rhetorische Mittel und Sprachstil.
- Arbeit zitieren
- Nicky Jan (Autor:in), 2016, Dichterkriege im Siglo de Oro. Eine Untersuchung zur Kontroverse zwischen Quevedo und Góngora anhand der Dezimendichtung "Ya que coplas componéis", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/488865