Ziel dieser Arbeit ist es, Konstruktionsprobleme beim Nachbau eines spätrömischen Flusskriegsschiffes, wie er seit dem Herbst 2003 in einer Halle der Hitzlerwerft am Regensburger Osthafen stattfindet, zu dokumentieren. Anhand von Fotos und dreidimensionalen Zeichnungen, die mit Hilfe eines CAD - Programmes erstellt wurden, soll der Konstruktionsprozess nachvollziehbar dargestellt werden. Da die antiken Lusorien zur Sicherung der Römisch-Germanischen Flussgrenzen eingesetzt worden sind, werde ich den historischen Hintergrund kurz darstellen. Der in Regensburg entstehende Nachbau eines spätrömischen Flusskriegsschiffes vom Typ „Lusoria“, nimmt Bezug auf den Schiffsfund in Mainz, den „bislang bedeutendsten Schiffsfund des Altertums nördlich der Alpen“.
Die Konstruktionszeichnungen geben Abmessungen und Detaillösungen des Regensburger Nachbaus wieder, somit musste die Zeichnung den Baufortschritt der Regensburger „Regina“, so der Name des Schiffes, begleiten.
In einigen Details musste die Regensburger Rekonstruktion vom Befund der Mainzer Römerschiffe abweichen. Diese Abweichungen werden thematisiert und spiegeln sich in den Konstruktionszeichnungen wider. Form und Maße der vergangenen Deckaufbauten basieren auf Rekonstruktionen, die Dr. Olaf Höckmann anhand von antiken Abbildungen und Ähnlichkeiten mit anderen Schiffstypen erschließen konnte. Befunde für die Deckaufbauten liegen nicht vor, da sich an den Mainzer Schiffen nur Rumpfteile bis zur Höhe des Dollbords erhalten haben.
Nicht alle CAD - Programme eignen sich gleichermaßen für dreidimensionale Konstruktionen. Um die Eignung von Programmen für das Regensburger Lusoria-Projekt testen zu können, konnte ich schon zu Beginn der Bauarbeiten am Schiff mit verschiedenen Programmen Erfahrungen sammeln. Eine Vorlaufzeit war notwendig, da die Konstruktion eines Schiffskörpers mit mehrfach im Raum gekrümmten Flächen eine Herausforderung für ein Konstruktionsprogramm darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Römische Schifffahrt auf Rhein und Donau
- Die ersten Feldzüge unter Legionsflottenkommandos
- Die Bildung imperialer Flotten an Rhein und Donau
- Die Flussschifffahrt nach dem Bau des Limes
- Der Zusammenbruch der Classis Germanica
- Die Flussschifffahrt nach dem Fall des Limes
- Dokumentation des Regensburger Lusoria-Nachbaus
- Konstruktionsprobleme beim Bau
- Die Holzauswahl
- Die Pallung
- Die Nägel
- Der Kiel
- Die Mallen
- Der Kielschuh
- Der Achtersteven
- Die Planken
- Die Bugkonstruktion
- Die Spanten
- Die Riemenform
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit dokumentiert die Konstruktionsprobleme beim Nachbau eines spätrömischen Flusskriegsschiffes, wie er seit Herbst 2003 in Regensburg entsteht. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Konstruktionsprozesses anhand von Fotos und dreidimensionalen Zeichnungen, die mit einem CAD-Programm erstellt wurden. Der historische Hintergrund des Schiffstyps „Lusoria“ wird ebenfalls beleuchtet, da diese Schiffe zur Sicherung der Römisch-Germanischen Flussgrenzen eingesetzt wurden. Die Arbeit bezieht sich auf den Schiffsfund in Mainz, den „bislang bedeutendsten Schiffsfund des Altertums nördlich der Alpen.“1
- Konstruktionsprobleme beim Nachbau eines spätrömischen Flusskriegsschiffes
- Darstellung des Konstruktionsprozesses anhand von Fotos und CAD-Zeichnungen
- Historischer Hintergrund des Schiffstyps „Lusoria“
- Vergleich des Regensburger Nachbaus mit dem Mainzer Schiffsfund
- Einsatz von verschiedenen CAD-Programmen für die Konstruktion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ziele und den Umfang der Arbeit. Es werden die Besonderheiten des Regensburger Nachbaus eines spätrömischen Flusskriegsschiffes vom Typ „Lusoria“ hervorgehoben, der sich auf den Schiffsfund in Mainz bezieht. Außerdem wird die Bedeutung von CAD-Programmen für die Konstruktion des Schiffes betont und die Herausforderungen der dreidimensionalen Konstruktion angesprochen.
Das zweite Kapitel widmet sich der römischen Schifffahrt auf Rhein und Donau. Es werden die Entwicklung der römischen Flussschifffahrt, die Rolle der Legionsflotten und der Bau imperialer Flotten an Rhein und Donau beschrieben. Zudem wird der Einfluss des Limes auf die Flussschifffahrt sowie der Zusammenbruch der Classis Germanica und die Entwicklung der Flussschifffahrt nach dem Fall des Limes beleuchtet.
Das dritte Kapitel dokumentiert den Regensburger Lusoria-Nachbau. Hier werden die Konstruktionszeichnungen des Schiffes vorgestellt, die Abmessungen und Detaillösungen des Regensburger Nachbaus, die „Regina“, wiedergeben. Zudem werden Abweichungen vom Befund der Mainzer Römerschiffe thematisiert.
Das vierte Kapitel behandelt Konstruktionsprobleme beim Bau des Schiffes. Es werden die Aspekte der Holzauswahl, die Pallung, die Nägel, der Kiel, die Mallen, der Kielschuh, der Achtersteven, die Planken, die Bugkonstruktion, die Spanten und die Riemenform diskutiert.
Schlüsselwörter
Spätrömisches Flusskriegsschiff, Lusoria, Konstruktion, Nachbau, CAD-Programme, Mainz, Regensburg, Schiffsfund, Römische Schifffahrt, Rhein, Donau, Limes, Classis Germanica, Historischer Hintergrund, Konstruktionsprobleme.
- Arbeit zitieren
- M.A. Erwin Maier (Autor:in), 2004, Konstruktionsprobleme beim Bau eines römischen Donaukriegsschiffes vom Typ Lusoria, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48893