Diese Arbeit möchte der Frage nachgehen, wie Deutschland seit den Hartz-Reformen mit seinen Langzeitarbeitslosen umgeht, und ob dieser Umgang zielführend und im Sinne aller Betroffenen ist. Zunächst beleuchtet der theoretisch-historische Teil in Kapitel 2 wohlfahrtsstaatliche Konzepte, wobei auf die Typisierungen von Esping-Andersen zurückgegriffen wird. Der deutsche Wohlfahrtsstaat wird dabei eingehender betrachtet. Kapitel 3 widmet sich dem Begriff der Langzeitarbeitslosigkeit. Es wird definiert, wer langzeitarbeitslos ist. Zudem werden die Fragen nach Ursachen und Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit für die Betroffenen aufgeworfen und nach Möglichkeit beantwortet.
Anschließend richtet sich der Blick auf die Praxis: in 4.1 aus der Perspektive der Jobcenter auf die Langzeitarbeitslosen, in 4.2 andersherum. In 4.1 wird vor allem dargelegt, nach welchen Schemata Langzeitarbeitslose in den Jobcentern behandelt und beraten werden. Unter 4.2 sollen drei Beispiele von Langzeitarbeitslosen das Verhältnis von Langzeitarbeitslosen und Jobcentern veranschaulichen.
Kapitel 5 schließlich widmet sich der kritischen Betrachtung des Konzeptes und der Umsetzung des deutschen Wohlfahrtsstaates seit den Hartz-Reformen, bevor in Kapitel 6 ein Fazit gezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Historie
- Der deutsche Wohlfahrtsstaat im Wandel
- Der aktivierende Wohlfahrtsstaat in Deutschland
- Langzeitarbeitslosigkeit
- Definition: Wer ist langzeitarbeitslos?
- Ursachen von Langzeitarbeitslosigkeit
- Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit
- Langzeitarbeitslosigkeit in der Praxis
- Langzeitarbeitslose aus Sicht der Jobcenter
- Jobcenter aus Sicht von Langzeitarbeitslosen
- Kritik am aktivierenden Sozialstaat in Deutschland mit Blick auf Langzeitarbeitslose
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Situation von Langzeitarbeitslosen im aktivierenden deutschen Sozialstaat seit den Hartz-Reformen. Sie untersucht, wie Deutschland mit Langzeitarbeitslosen umgeht und ob dieser Umgang zielführend ist. Im Fokus steht die Frage, ob der aktivierende Sozialstaat effektiv zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt beiträgt.
- Entwicklung des deutschen Wohlfahrtsstaates und des aktivierenden Sozialstaatmodells
- Definition und Ursachen von Langzeitarbeitslosigkeit
- Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit für die Betroffenen
- Praxisbezogene Betrachtung des Umgangs mit Langzeitarbeitslosen durch Jobcenter
- Kritik am Konzept und der Umsetzung des aktivierenden Sozialstaates
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland dar und führt den aktivierenden Sozialstaat als vermeintliche Lösung ein. Die Arbeit zielt darauf ab, den Umgang mit Langzeitarbeitslosen im aktivierenden Sozialstaat zu untersuchen und zu bewerten.
- Theorie und Historie: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des deutschen Wohlfahrtsstaates, beginnend mit der Einführung sozialer Sicherungssysteme im 19. Jahrhundert. Es werden verschiedene Wohlfahrtsstaatstypen nach Esping-Andersen vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem konservativen Typus des deutschen Wohlfahrtsstaates liegt. Das Kapitel beleuchtet den Wandel vom fürsorgenden zum aktivierenden Sozialstaat, der durch die Hartz-Reformen geprägt wurde.
- Langzeitarbeitslosigkeit: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Langzeitarbeitslosigkeit und untersucht die Ursachen und Folgen dieser Problematik. Es werden verschiedene Faktoren beleuchtet, die zur Langzeitarbeitslosigkeit beitragen, wie z. B. demographische Entwicklungen, technologischer Fortschritt und mangelnde Qualifikation.
- Langzeitarbeitslosigkeit in der Praxis: Dieses Kapitel schildert den Umgang mit Langzeitarbeitslosen aus der Sicht der Jobcenter und aus der Sicht der Betroffenen. Es werden die Verfahren und Maßnahmen der Jobcenter zur Aktivierung von Langzeitarbeitslosen erläutert und anhand von Beispielen das Verhältnis zwischen Langzeitarbeitslosen und Jobcentern veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themen Langzeitarbeitslosigkeit, aktivierender Sozialstaat, Hartz-Reformen, Jobcenter, Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarktpolitik, soziale Sicherung, Integration, Chancengleichheit, Eigenverantwortung und Kritik.
- Arbeit zitieren
- Guillermo Gossens (Autor:in), 2018, Unterfördert, überfordert. Langzeitarbeitslose im aktivierenden deutschen Sozialstaat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/488973