In dieser Arbeit werden die "Poenitentia-Entdeckung" in dem "Widmungsschreiben an Staupitz zu den Resolutiones", sowie die "Iustitia-Entdeckung" aus der "Vorrede zu den lateinischen Werken von 1545" von Martin Luther analysiert und interpretiert. Dabei wird insbesondere auf die Frage eingegangen, inwiefern sich Luthers Bußverständnis und seine Sichtweise auf die Gerechtigkeit Gottes verändert haben.
Um die Quellen adäquat deuten zu können, wird zunächst ein historischer Überblick über Martin Luthers Leben vermittelt. Hierbei soll hervorgehoben werden, dass sein Leben als Mönch durch sein unruhiges Gewissen sowie seine Abneigung gegenüber dem "gerechten Gott" gekennzeichnet war. Darauf folgen die äußere und die innere Quellenkritik, welche zusammen mit dem historischen Kontext die Grundlage für die anschließende Interpretation bilden. Abschließend werden die Hauptaspekte der Ausarbeitung noch einmal zusammengefasst und die Wirkung der Schreiben analysiert. Das Ziel ist darauf ausgerichtet, Luthers Verständnis von Buße und Gerechtigkeit sowie die reformatorische Wende unter Einbeziehung der "Poenitentia-Entdeckung" und der "Iustitia-Entdeckung" detailliert zu beleuchten.
Die Frage nach dem Zeitpunkt und dem Inhalt der reformatorischen Entdeckung Luthers zählt zu den wohl am häufigsten diskutierten Ereignissen in der gesamten Lutherforschung. Der Grund hierfür liegt darin, dass man in der historischen Forschung bisher keinen Konsens über die Aussagen der Quellen und deren Qualifizierung erreicht hat. Oftmals schwankt man zwischen der Frühdatierung dieses Ereignisses, die auf die erste Psalmenvorlesung Luthers zwischen 1513 bis 1515 verweist, und der Spätdatierung auf das Jahr 1518, in deren Zusammenhang man von seinem "reformatorischen Durchbruch" spricht. Aber nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch der Inhalt der reformatorischen Entdeckung wird oftmals diskutiert. Martin Luther hat bereits lange vor dem Jahre 1518 eine Entwicklung in seiner Gottesauffassung durchlebt. Fraglich ist in diesem Zusammenhang jedoch, wie lange und inwiefern er der spätmittelalterlichen Denkweise noch gefolgt ist. Aus diesem Grund ist es für die lutherische Forschung unabdingbar, Luthers eigene Aussagen über seine theologische Entwicklung und seine reformatorische Entdeckung mit dem Befund der früheren Quellen in Bezug zu setzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografischer Hintergrund: Martin Luther
- Die reformatorische Wende in Luthers Theologie
- Quelleninterpretation
- Äußere und innere Kritik
- Interpretation
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die reformatorische Wende in Martin Luthers Theologie anhand der „Poenitentia-Entdeckung“ und der „Iustitia-Entdeckung“. Sie analysiert Luthers Verständnis von Buße und Gerechtigkeit und untersucht, wie sich seine theologische Sichtweise im Laufe seiner Entwicklung veränderte.
- Die reformatorische Wende in Luthers Theologie
- Luthers Verständnis von Buße (Poenitentia)
- Luthers Sicht auf die Gerechtigkeit Gottes (Iustitia)
- Die Bedeutung der „Poenitentia-Entdeckung“ und der „Iustitia-Entdeckung“ für Luthers Theologie
- Analyse von Luthers theologischen Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der reformatorischen Wende in Luthers Theologie ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Zeitpunkt und Inhalt der reformatorischen Entdeckung Luthers. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Standpunkte in der Lutherforschung und die Bedeutung der „Poenitentia-Entdeckung“ und der „Iustitia-Entdeckung“ für die Analyse von Luthers Theologie.
- Biografischer Hintergrund: Martin Luther: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Martin Luthers Leben, insbesondere seine Zeit als Mönch, die von einem unruhigen Gewissen und einer Abneigung gegenüber dem „gerechten Gott“ geprägt war.
- Quelleninterpretation: Dieses Kapitel analysiert die Quellen, die für die Untersuchung von Luthers reformatorischer Wende relevant sind, insbesondere die „Poenitentia-Entdeckung“ und die „Iustitia-Entdeckung“. Es beinhaltet eine äußere und innere Quellenkritik sowie eine Interpretation der Texte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der Reformation, Martin Luther, Theologie, Buße, Gerechtigkeit, Poenitentia, Iustitia, Quelleninterpretation, Frühtheologie, „Poenitentia-Entdeckung“, „Iustitia-Entdeckung“ und historische Forschung. Die Untersuchung analysiert Luthers theologische Entwicklung und seine Kritik an der spätmittelalterlichen Denkweise.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Die reformatorische Wende in Martin Luthers Theologie. Eine Analyse der "Poenitentia-Entdeckung" und der "Iustitia-Entdeckung", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489425