Die Bibel entdecken - Wie die Bibel entstand - Unterrichtsreihe im Fach evangelische Religionslehre für das 5. Schuljahr einer Realschule


Hausarbeit, 2005

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begründung meiner Themenwahl

3. Aufbau der Reihe

4. Wie die Bibel entstand
4.1. Darstellung der Doppelstunde
4.2. Schematische Darstellung der Doppelstunde

5. Lernziele der Doppelstunde
5.1. Hauptziel
5.2. Teilziele

6. Resümee

7. Anhang

1. Einleitung

In meiner Hausarbeit habe ich einen Stundenentwurf für die 5. Klasse einer Realschule im Fach evangelische Religionslehre erarbeitet. Das Thema dieser Stunde heißt „Wie die Bibel entstand“ und ist in die Unterrichtsreihe „Die Bibel entdecken“ eingebunden. Zunächst werde ich darstellen, warum ich mich für diese Unterrichtsreihe entschieden habe und im Folgenden werde ich meine Unterrichtsreihe kurz vorstellen. Daran anschließen werde ich die genaue Vorstellung meiner geplanten Doppelstunde um dann anschließend noch die Lernziele dieser Stunde zu erläutern. Im Anhang findet sich dann das Material, das ich in dieser Stunde verwendet habe und als Grundlage meiner Unterrichtsstunde diente. Beginnen werde ich nun aber mit der Begründung, warum ich mich für dieses Unterrichtsthema entschieden habe.

2. Begründung für meine Themenwahl

Heutzutage lässt sich immer häufiger feststellen, dass viele Kinder keinen Zugang mehr zum Glauben über das Elternhaus finden und kaum noch religiöse Sozialisation erleben. Weiterhin ist eine Distanz gegenüber Kirche und Glauben entstanden[1]. Dieser Distanz möchte ich mit meinem Unterrichtsentwurf entgegenwirken. Die Bibel ist als „Urkunde des christlichen Glaubens“[2] zu verstehen und zu dieser Urkunde möchte ich den Schülern ein Basiswissen vermitteln. Sie sollen einen Überblick bekommen, wie die Bibel aufgebaut ist und worauf sich ihr Glaube bezieht. Weiterhin begegnet den Schülern die Bibel während ihres ganzen Religionsunterrichts und so finde ich es wichtig, sie so früh wie möglich mit ihr vertraut zu machen. Welche Texte beinhaltet die Bibel, wie war der Prozess des Aufschreibens und welche verschiedenen Übersetzungen gibt es? Dies sind die zentralen Fragen, die ich in meiner Unterrichtsreihe nun genau erläutern möchte. In dieser Unterrichtsreihe möchte ich den Schülern wie oben bereist erwähnt, ein breites Basiswissen vermitteln, und dann in den folgenden Monaten bestimmte Teilaspekte vertiefen (zum Beispiel Mose).

3. Aufbau der Reihe

Hausaufgabe: Jeder Schüler bringt von zuhause eine Bibel mit zum Religionsunterricht

1. Stunde: Die Bibel-eine Bibliothek

- Einstieg durch: Die Schüler fragen, was sie über die Bibel wissen (Schriftlich festhalten)
- Kurzer Text, der darstellt, wie die Bibel aufgebaut ist.
- Partnerarbeit: Schüler erhalten kleine Zettel, die die einzelnen Bücher der Bibel darstellen; diese sollen sie in die richtige Reihenfolge legen
- Ziel: Schüler sollen den Aufbau der Bibel kennenlernen

Hausaufgabe: Schüler sollen die Reihenfolge auswendig lernen

2. Stunde: Wie man sich in der Bibel zurechtfindet

- Einstieg durch: Abfrage der Reihe
- Lehrervortrag: Wie man zum Beispiel die Textstelle 1.Kor. 7,1 findet
- Schüler dies mithilfe von Rätseln üben lassen („Auf der Suche nach biblischen Tieren“)
- Ziel: Das erworbene Wissen weiter vertiefen und sich in der Bibel zurechtfinden können

Hausaufgabe: Weitere Bibelrätsel

3. Stunde: Vertiefung Altes Testament

- Vergleichen der Hausaufgaben
- Einstieg durch: Frage, warum finden viele Leute die Bibel heute langweilig?
- Meinungen sammeln und an der Tafel festhalten
- Bibelcomic zu 2. Mose 2 →Schüler sollen die Sprechblasen dieses Comics mithilfe des Bibeltextes ausfüllen und die Bilder ausmalen
- Ziel: Den Schülern zeigen, dass die Bibel auch modern sein kann

4. Stunde: Vertiefung Neues Testament

- Einstieg durch: Vier Schüler werden vor die Tür geschickt. Der erste wird hinein gerufen und die Klasse erzählt ihm eine biblische Geschichte nach Wahl. Anschließend wird der nächste Schüler hineingerufen und der erste soll ihm die Geschichte weitererzählen, usw.
- Frage an die Schüler: Was lässt sich beobachten?
- Gemeinsam eine Geschichte zum Thema: ein Evangelium wird geschrieben erarbeiten
- Ziel: Schüler sollen erkennen, dass die Bibel auf mündliche Traditionen beruht und Überlieferungen die Tatsachen verändert haben

Hausaufgabe: Jeder Schüler schreibt eine Geschichte aus seinem Leben auf, die nicht vergessen werden soll

5./6. Stunde: Wie die Bibel entstand

- Einstieg durch: Vorlesen der Geschichten
- Gruppen bilden
- Anleitungen geben, Arbeitsblatt erläutern
- Ergebnisse der Gruppenarbeit vergleichen und schriftlich festhalten
- Ziel: Schüler sollen erkennen, dass die Bibel ein Buch ist, das von verschiedenen Verfassern und in einem großen zeitlichen Abstand geschrieben worden ist

Hausaufgabe: Jeder malt ein Bild zu einem Abschnitt der Zeitleiste

7. Stunde: Ein Blick auf die verschiedenen Übersetzungen

- Einstieg durch: Lehrer bringt unterschiedliche Bibelübersetzungen zu Mk 10,13-16 mit
- Schüler erhalten ein Blatt, auf dem sie unterschiedliche Bibelübersetzungen finden
- Partnerarbeit: Schüler sollen herausarbeiten, wo die Unterschiede liegen. Gleichzeitig sollen sie sich eine Übersetzung heraussuchen, die ihnen am besten gefällt und dies kurz begründen
- Ziel: Erkenntnis, dass es mehrere Übersetzungen gibt

8./9. Stunde: Die Bibel kann man spielen

- Einstieg durch: Den Schülern erläutern, dass in dieser Stunde ein kurzes Theaterstück geplant ist
- Die Lieblingsübersetzung der Schüler aus der letzten Stunde dient als Grundlage für ein kurzes Theaterstück
- Gruppen bilden
- Schüler setzen sich in den Gruppen zusammen und überlegen, wie man dieses Text spielen könnte
- Vorstellung der einzelnen Gruppenergebnisse
- Ziel: Schüler stellen etwas Eigenes auf die Beine. Bewegung kommt ins Klassenzimmer

4. Wie die Bibel entstand (5./6. Stunde der Unterrichtsreihe)

4.1. Darstellung der Doppelstunde

Beginnen möchte ich meine Unterrichtsstunde damit, dass ich die Schüler ihre Hausaufgaben zu dieser Stunde vorlesen lasse. Die Hausaufgabe lautete: „Schreibt eine Geschichte aus eurem Leben auf, die nicht vergessen werden sollte“. Ich habe den Schülern in der vorigen Stunde schon mitgeteilt, dass es in der nächsten Stunde thematisch um das Aufschreiben mündlicher Überlieferungen gehen wird und dass sie sich in diesem Zusammenhang an eine eigene Geschichte aus ihrem Leben erinnern sollen, die nicht vergessen werden sollte. Mit dieser Aufgabe möchte ich einen Zusammenhang zwischen der Lebenswelt der Schüler und der Religion herstellen. Die Schüler sollen erfahren, dass ich die Themen nicht völlig losgelöst von ihrer eigenen Welt behandle, sondern bemüht bin, ihre Erfahrungen und Eindrücke mit einzubeziehen. Nachdem die Schüler einige Geschichten gehört haben, was ich in einem Stuhlkreis durchführen möchte, leite ich dazu über, dass auch die Bibel aus einzelnen Erzählungen besteht, die von unterschiedlichen Menschen aufgeschrieben wurden. Ich möchte, dass die Schüler sich in Gruppen zusammenfinden, die einen von mir verteilten Text bearbeiten sollen. Ich habe mich für eine arbeitsgleiche Gruppenarbeit entschieden, was bedeutet, dass alle Gruppen den gleichen Text bearbeiten und es ermöglicht, alle Gruppenergebnisse miteinander zu vergleichen. Da die Schüler sich in Klasse 5 noch nicht lange kennen und daher vielleicht erst einige Zeit brauchen, um sich in der Gruppe zurechtzufinden, sehe ich hierdrin eine sinnvolle Lösung. Desweiteren finde ich die Informationen, die in dem zu bearbeitenden Text stehen so wichtig, dass sich jeder Schüler mit ihm befassen sollte.

Ich verteile an die Schüler einen Arbeitszettel plus den zu bearbeitenden Text mit den Hinweisen, dass sie für diese Aufgaben ca. 30 Minuten Zeit haben und wir im Klassenverband anschließend die Ergebnisse besprechen werden.

Während die Schüler die Aufgaben bearbeiten, halte ich mich im Hintergrund, stehe aber natürlich für Fragen zur Verfügung. Ich bleibe für sie immer präsent, damit sie mich bei Problemen und Unklarheiten ansprechen können, möchte aber, dass sie diese zuerst in der Gruppe zu lösen versuchen. Ein Zeitmanager wird von der Gruppe bestimmt und achtet darauf, dass die Gruppe in der vorgegebenen Zeit die Aufgaben erledigt, das heißt, dass er einerseits manchmal ein wenig zur Eile ermahnen kann andererseits natürlich auch darauf hinweisen kann, dass noch genügend Zeit vorhanden ist. Natürlich sollten alle Mitglieder der Gruppe die Zeit immer im Blick haben, aber dennoch halte ich es für sinnvoll einen Schüler zu bestimmen, der speziell darauf achtet.

Nach dem Beendigen der Gruppenarbeitsphase, möchte ich mit den Schülern die Ergebnisse besprechen. Jede Gruppe soll immer einen Abschnitt kurz und prägnant darstellen. Dazu bitte ich immer ein Mitglied der Gruppe, einen zwei- bis dreiminütigen Vortrag über das Gruppenergebnis zu halten. Die übrigen Schüler sollen das Vorgetragene mit ihren eigenen Ergebnissen vergleichen um dann eventuell fehlende Eintragungen in ihrem Heft zu ergänzen oder das Vorgetragene ergänzen. Dabei mache ich die Schüler aber zu Beginn darauf aufmerksam, dass sie den Vortrag nicht durch Zwischenrufe unterbrechen sollen, sondern warten sollen, bis der Schüler fertig ist um ihn dann eventuell zu ergänzen.

Anschließend benutze ich eine große Rolle Tapete, die ich quer an einer Wand aufgehängt habe und auf die eine Zeitleiste eingezeichnet ist, die die Entstehungszeit der einzelnen Bücher der Bibel darstellen soll. Um das Jahr 30 habe ich schon die Überschrift „das Leben und Wirken Jesu“ eingetragen, da dies den Schülern zur Orientierung dienen soll. Desweiteren habe ich darauf geachtet, dass ich diese Zeitangabe auf der Zeitleiste nicht mittig, sondern mehr nach rechts hin eingetragen habe, da die ersten Geschehnisse 1700 vor Christus stattfanden, die letzten aber schon 400 nach Christus. Dies soll die Zeitabstände plastischer erscheinen lassen und den Schülern verdeutlichen, wie viel schon vor Jesu Geburt geschah. Zusammen mit den Schülern möchte ich nun diese Zeitleiste vervollständigen und dazu nehme ich nun Schüler einzeln dran, die mit bunten Stiften die Jahreszahlen eintragen. Dieses Plakat soll dann während des ganzen Schuljahres, in dem ich mich noch öfter mit Geschichten aus der Bibel beschäftigen werde, im Klassenraum hängen bleiben und den Schülern immer wieder bei der zeitlichen Einordnung bestimmter Geschichten behilflich sein. Im Anschluss daran erläutere ich die Hausaufgabe, die darin besteht, dass ich jeder Gruppe eine bestimmte Überschrift aus dem bereits erarbeiteten Text zuweise und jeder Schüler dazu ein Bild malen soll. Die Schüler sollen Im Fach evangelische Religionslehre nicht nur so lernen wie zum Beispiel in Englisch oder Mathematik, sondern auch einmal bewusst etwas über sich erzählen (wie in der Hausaufgabe) oder mit allen Sinnen etwas lernen können. Dadurch wird der Unterricht in diesem Fach etwas persönlicher und offener, was ich aber als positiv empfinde.

Diese Bilder werden dann zu Beginn der nächsten Stunde zu dem jeweiligen Zeitabschnitt auf die Tapete geklebt. In den letzten Minuten erläutere ich noch den Ablauf der nächsten Stunde, damit die Schüler schon immer im voraus wissen, was erarbeitet wird und die jetzige Stunde nicht isoliert dasteht, sondern im Zusammenhang mit den anderen Stunden gesehen wird. Diesen Zusammenhang möchte ich den Schülern aber auch grundsätzlich immer verdeutlichen, so dass ich ihnen am Anfang einen neuen Schuljahres immer schon eine Übersicht über die ersten Monate und zu Beginn eines neuen Themas eine Übersicht über die Unterrichtsreihe gebe. Dies hat das Ziel, dass die Schüler die Zusammenhänge erkennen und Unterrichtssunden nicht isoliert betrachten. In dieser Stunde werde ich den Schülern mitteilen, dass zu Beginn der nächsten Stunde ihre Bilder an die Zeitleiste auf der Tapete geheftet werden und wir uns dann anschließend mit den verschiedenen Übersetzungen der Bibel beschäftigen werden.

[...]


[1] Vgl. Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Richtlinien und Lehrpläne für die Realschule in Nordrhein- Westfalen. Evangelische Religionslehre. Düsseldorf 2000. S.82.

[2] Vgl. Das neue Kursbuch Religion 5/6. Lehrerhandbuch. Stuttgart 1983. S. 235.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Bibel entdecken - Wie die Bibel entstand - Unterrichtsreihe im Fach evangelische Religionslehre für das 5. Schuljahr einer Realschule
Hochschule
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Veranstaltung
Arbeitsaufträge im Unterricht
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V48986
ISBN (eBook)
9783638455435
ISBN (Buch)
9783640684694
Dateigröße
445 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bibel, Unterrichtsreihe, Fach, Religionslehre, Schuljahr, Realschule, Arbeitsaufträge, Unterricht
Arbeit zitieren
Sarah Schepers (Autor:in), 2005, Die Bibel entdecken - Wie die Bibel entstand - Unterrichtsreihe im Fach evangelische Religionslehre für das 5. Schuljahr einer Realschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48986

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Bibel entdecken - Wie die Bibel entstand - Unterrichtsreihe im Fach evangelische Religionslehre für das 5. Schuljahr einer Realschule



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden