Diese Arbeit untersucht zivilen Ungehorsam aus theoretischer und praktischer Perspektive. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf feministischen Theorien. Das theoretische Konzept der Zivilgesellschaft geht vom politischen Gemeinwesen aus. Es ist daher die Gesamtheit jener Institutionen gemeint, die direkt zur aktiven Mitgestaltung veranlassen. Indem die abweichenden Bedürfnisse, die mit der Bevölkerung zu erheben sind, gleichberechtigt repräsentiert werden können, erfährt der demokratische Grundgedanke die Legitimation.
Auf der anderen Seite wachsen die Akteure aber auch in das gesellschaftliche Gefüge hinein. Über den Prozess der Prägung werden die fundamentalen Wertvorstellungen verinnerlicht. Die Normalität gibt die soziale Realität bis zu einem gewissen Grad schon vor. Es wird eine ganz bestimmte Erwartung an das angemessene Verhalten gestellt. Als leitende Institution lässt sich die Familie für die Geschlechterrollen verantwortlich machen. Dass jedes Mitglied den zugewiesenen Rahmen kennt, führt automatisch zur Handlungssicherheit. Die gegenseitige Unterstützung ist garantiert. Die Organisation der Arbeit steht deshalb in direkter Relation dazu, wie die private Sphäre begründet werden kann. Ein Einkommen reicht für die Familie komplett aus. Es lässt sich dann auch genau jene Nachfrage beantworten, die in wirtschaftlicher Hinsicht gestellt wird. Während der Mann den Unterhalt zu leisten hat, versorgt die Frau den Haushalt.
Nicht über die materiellen Mittel verfügen zu können, schränkt die Handlungsfreiheit jedoch maßgeblich ein. Das historisch gewachsene Konzept führt automatisch zu Unterdrückung der Frau. Nur über die öffentliche Meinungsbildung kann die soziale Realität verändert werden. Feministische Medien sind daher auch als Form des zivilen Ungehorsams zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Begriffsbestimmung
- Ziviler Ungehorsam
- Feministische Medien
- Feministische Medien als Ausdrucksform des zivilen Ungehorsams
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept des zivilen Ungehorsams und seiner Verbindung zu feministischen Medien. Sie untersucht, wie diese Medien als Ausdruck von Widerstand gegen gesellschaftliche Normen und Unterdrückung fungieren können.
- Ziviler Ungehorsam als Mittel zur Veränderung gesellschaftlicher Strukturen
- Die Rolle von feministischen Medien in der öffentlichen Meinungsbildung
- Die Bedeutung von Solidarität und Vernetzung in feministischen Bewegungen
- Die Auswirkungen von Geschlechterrollen auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen
- Die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für feministische Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Zivilgesellschaft und die Rolle von Institutionen in der aktiven Gestaltung des Gemeinwesens. Sie verdeutlicht, wie gesellschaftliche Normen und Prägungen Einfluss auf das individuelle Verhalten nehmen und zur Einengung von Handlungsspielräumen, insbesondere für Frauen, führen können.
Theoretische Begriffsbestimmung
2.1. Ziviler Ungehorsam
Dieser Abschnitt definiert zivilen Ungehorsam als eine Form des Protests gegen ungerechte Verhältnisse und die Unfähigkeit von Institutionen, die Bedürfnisse aller Bürger angemessen zu repräsentieren. Er zeigt, wie Manuel Castells das Phänomen des zivilen Ungehorsams als Ausdruck gesellschaftlicher Widersprüche und Konflikte analysiert.
2.2. Feministische Medien
Der Abschnitt beschreibt feministische Medien als ein Instrument der Selbstbefreiung von vorgegebenen Geschlechterrollen und traditionellen Erwartungen. Er betont die Bedeutung der Selbstverwirklichung und die Herausforderungen der Individualisierung im Kontext der traditionellen Familienstruktur.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind: ziviler Ungehorsam, feministische Medien, Geschlechterrollen, gesellschaftliche Strukturen, öffentliche Meinungsbildung, Solidarität, Digitalisierung, soziale Realität, Unterdrückung, Selbstverwirklichung.
- Quote paper
- Fatma Degirmenci (Author), 2019, Ziviler Ungehorsam in Theorie und Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490298