In dieser Projektarbeit wird das Verhältnis von menschlicher Freiheit und Vernunft behandelt und die Frage gestellt, inwiefern Menschen erst unter Anwendung von Vernunft wirklich frei sein können und umgekehrt, warum vorab dem Einzelnen die Option frei zu denken und handeln zu können gegeben sein muss, damit dieser sich sowohl in Bezug auf sich selbst als auch anderen Menschen gegenüber vernünftig verhalten beziehungsweise dazu imstande sein kann.
Zur Annäherung an diese Problematik bedarf es im ersten Kapitel erstmal der Klärung des Begriffs von Freiheit. Dies erfolgt anhand von Immanuel Kants "Kritik der reinen Vernunft", "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" sowie "Kritik der praktischen Vernunft". Diese Begriffsklärung wird thematisch bedingt auf das Wesentliche des Begriffs beziehungsweise der Idee von Freiheit beschränkt, um den Rahmen dieser Projektarbeit nicht zu überschreiten. Des Weiteren wird erläutert, weshalb Kant Freiheit als eine transzendentale Idee bezeichnet.
Warum Kant hierbei strikt den Bezug auf Erfahrungen mit dem Menschen als sinnliches Wesen ablehnt, wird im zweiten Kapitel kurz thematisiert. Kant spielt hier auf die Vernunft an und es soll demzufolge analysiert werden, was er gemäß obiger Werke unter Vernunft versteht und inwiefern Kant Vernunft für freies menschliches Handeln als erforderlich erachtet beziehungsweise, warum seiner Ansicht nach die Freiheit des Einzelnen von Vernunft abhängt und umgekehrt. Um dies weiterzuführen und darauf aufzubauen, indem das Verhältnis von Freiheit und Vernunft auf zwischenmenschliche Interaktionen übertragen wird, soll zusätzlich Theodor. Adornos "Probleme der Moralphilosophie" zu Hilfe genommen werden.
Vernunft kann aber auch in Unvernunft umschlagen und die Freiheit des Einzelnen gefährden, anstatt sie zu stützen. Was damit konkret gemeint ist und welche Faktoren dies begünstigen, wird unter Verwendung von Adornos vorbenanntem Werk untersucht. Abschließend werden markante Positionen in zusammenfassender Weise kritisch reflektiert und argumentative Ergebnisse dieser Projektarbeit hervorgehoben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Freiheit als transzendentale Idee
- 2. Verhältnis zwischen Freiheit und Vernunft
- 2.1 Wechselseitige Abhängigkeit nach Kant
- 2.2 Bezug auf menschliche Interaktionen gemäß Adorno
- 3. Gefährdung freien Handelns
- Zusammenfassung/ abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis von menschlicher Freiheit und Vernunft. Sie untersucht, inwiefern Menschen unter Anwendung von Vernunft wirklich frei sein können und umgekehrt, warum die Option, frei zu denken und handeln zu können, für die Entwicklung von Vernunft notwendig ist.
- Begriffsklärung von Freiheit nach Kant
- Analyse der Beziehung zwischen Freiheit und Vernunft nach Kant
- Übertragung des Verhältnisses von Freiheit und Vernunft auf menschliche Interaktionen anhand von Adorno
- Gefährdung der Freiheit durch Unvernunft
- Zusammenfassende kritische Reflexion der Argumentation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf das Verhältnis zwischen menschlicher Freiheit und Vernunft. Außerdem wird das Vorgehen der Arbeit skizziert und der Begriff der Freiheit im Kontext von Immanuel Kant's Werk eingeleitet.
1. Freiheit als transzendentale Idee: Dieses Kapitel definiert Freiheit nach Kant als die Fähigkeit, unabhängig von äußeren Einflüssen Entscheidungen zu treffen und diese umzusetzen. Dabei wird die Rolle des Denkens und der Selbstgesetzgebung im Zusammenhang mit Kants Konzept der transzendentalen Idee von Freiheit hervorgehoben.
2. Verhältnis zwischen Freiheit und Vernunft: Dieses Kapitel analysiert das Verhältnis von Freiheit und Vernunft, wobei insbesondere die wechselseitige Abhängigkeit dieser beiden Konzepte nach Kant betrachtet wird. Außerdem wird Adornos "Probleme der Moralphilosophie" herangezogen, um das Verhältnis von Freiheit und Vernunft im Kontext menschlicher Interaktionen zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Philosophie, darunter Freiheit, Vernunft, transzendentale Idee, Selbstgesetzgebung, kategorischer Imperativ, menschliche Interaktionen, Unvernunft und die Werke von Immanuel Kant und Theodor W. Adorno.
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- Doreen Simon (Author), 2018, Freiheit und Vernunft. Ein interdependentes Verhältnis?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490385