Unter fluvialen Prozessen werden die formbildenden Vorgänge des fließenden Wassers in der subaerischen Reliefssphäre verstanden. Da sie auf die Formbildung von außen her wirken, gehören sie den exogenen Prozesse an, unter denen sie eine enorm große Rolle spielen: Die unterschiedlichen Tallandschaften der Erde sind zum einen aus tektonischen Verschiebungen entstanden, welche zu den endogenen Prozessen gehören, und zum anderen aus den fluvialen Prozessen, bei denen sich ein Fluss je nach umgebender Gesteinsart in das Relief einschneidet, das losgelöste Material abträgt und schließlich an anderer Stelle ablagert.
Fluviale Prozesse stehen in gegenseitiger Abhängigkeit mit den spülaquatischen Hangschuttzulieferungen, mit dem Verlauf des Flusslängsprofils und -querprofils und der Gesteinsumgebung. Da die Intensität der Formbildung dabei immer von den im Laufe der Erdgeschichte ständig wandelnden klimatischen Rahmenbedingungen festgelegt wurde, existiert heute eine große Anzahl an verschiedenst
geformten Tälern.
Die genannten Vorgänge und Faktoren sollen in der vorliegenden Hausarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Ausführungen von Hartmut LESER (1995) näher beleuchtet und erklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spülaquatische Prozesse
- Reliefbildung durch fluviale Prozesse
- Klimazonen
- Belastungsverhältnis
- Schweb und Geröll und ihr Fließverhalten
- Erosionsarbeit des fließenden Wassers
- Walzenbildung
- Schleifmittel
- Kavitationskorrosion
- Seitenerosion
- Fluviale Akkumulation und Sedimentation
- Laufentwicklung
- Erosionsbasis und Gefällskurve
- Der ideale typische Flussverlauf
- Gestreckte Flüsse
- Verzweigte Wildflüsse
- Mäanderbildung
- Flussmäander
- Mäanderbruch
- Talmäander
- Flussmäander
- Schwemmkegel
- Täler als wichtigste Form der Fluvialdynamik
- Talentstehung
- Periglaziale Terrassensysteme
- Talformen und Klassifizierungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den fluvialen Prozessen, den formbildenden Vorgängen des fließenden Wassers in der subaerischen Reliefssphäre. Der Fokus liegt auf der Analyse der Entstehung von Tälern und der verschiedenen Faktoren, die diese Prozesse beeinflussen.
- Die Rolle von Spülaquatischen Prozessen in der Reliefbildung
- Die Erosions- und Akkumulationsarbeit des fließenden Wassers
- Die Entwicklung von Flussläufen und die Entstehung von Mäandern
- Die Bedeutung der Talformen als Ausdruck der Fluvialdynamik
- Der Einfluss klimatischer Rahmenbedingungen auf die fluviale Morphogenese
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der fluvialen Prozesse ein und verdeutlicht die Bedeutung dieser exogenen Prozesse für die Gestaltung der Erdlandschaft. Kapitel 2 behandelt die Spülaquatischen Prozesse am Hang, die durch Denudation und Erosion Verwitterungsmaterial in den Vorfluter transportieren. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Reliefbildung durch fluviale Prozesse, wobei die Erosions- und Akkumulationsarbeit des fließenden Wassers sowie die Bedeutung von Klimazonen, Belastungsverhältnissen und Sedimenttransport im Detail beleuchtet werden. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Laufentwicklung der Flüsse, wobei die Erosionsbasis, die Gefällskurve und verschiedene Flussverlaufstypen wie gestreckte Flüsse, verzweigte Wildflüsse und Mäander näher betrachtet werden. Kapitel 5 widmet sich schließlich den Tälern als wichtigste Form der Fluvialdynamik und analysiert ihre Entstehung, die Entwicklung von Periglazialen Terrassensystemen und unterschiedliche Talformen.
Schlüsselwörter
Fluviale Prozesse, Reliefbildung, Spülaquatische Prozesse, Erosion, Akkumulation, Flusslaufentwicklung, Mäanderbildung, Talformen, Klimazonen, Belastungsverhältnis, Sedimenttransport, Erdgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2002, Fluss und Tal - Erosion und Akkumulation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4904