Die Verhaltensforscher VONHOLST & MITTELSTAEDT (1950) leiteten mit ihrem Artikel über das Reafferenzprinzip in der Zeitung Naturwissenschaften im Jahre 1950, einen Umbruch in der Erklärung über die Bewegungssteuerung ein. Mit ihrem wohl bekanntesten Experiment, dem Fliegenexperiment, widerlegten VONHOLST & MITTELSTAEDT (1950) die vorher weit verbreitete Reflextheorie. Sie besagt, dass jede Bewegung einem Reiz-Reaktions-Schema zugrunde liegt, d.h. also die Reaktion ist gleichzeitig wieder der Reiz für eine neue Bewegung. Durch ihre Entdeckung des Reafferenzprinzips wurden laut PÖHLMANN (1986) andere Forscher, wie ADAMS, ANOCHIN UND HACKER, dazu angeregt VONHOLST & MITTELSTAEDT’S Theorie weiter zu entwickeln.
Somit haben VONHOLST & MITTELSTAEDT (1950) mit dem Reafferenzprinzip den Grundstein für Adams „Closed-loop-theorie des motorischen Lernens“ gelegt.
Ziel dieser Arbeit ist es, zu bestimmen wie wichtig das Reafferenzprinzip für die Sportpraxis ist. Dazu wird im Verlauf dieser Arbeit zuerst erläutert, auf welchen experimentellen Entdeckungen dieses Prinzip basiert und wie das Reafferenzprinzip bei Bewegung seine Anwendung findet. Des Weiteren soll untersucht werden, welche Rolle dieses Prinzip beim Bewegungslernen einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Reafferenzprinzip
- Das Reafferenzprinzip am Beispiel des Fliegenexperiments
- Das Reafferenzprinzip am Beispiel von Bewegungen
- Das Reafferenzprinzip für das Bewegungslernen?
- Was ist Bewegungslernen?
- Wie wichtig ist das Reafferenzprinzip für das Bewegungslernen?
- Welche Rolle spielt die Efferenzkopie?
- Schlussfolgerungen
- Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung des Reafferenzprinzips für die Sportpraxis zu erforschen. Die Arbeit untersucht die experimentellen Grundlagen des Prinzips, seine Anwendung bei Bewegungen und die Rolle, die es beim Bewegungslernen spielt.
- Das Reafferenzprinzip als Grundlage der Bewegungssteuerung
- Die Funktionsweise des Reafferenzprinzips anhand von Experimenten
- Der Einfluss des Reafferenzprinzips auf das Bewegungslernen
- Die Bedeutung der Efferenzkopie für den Bewegungsablauf
- Die Anwendung des Reafferenzprinzips in der Sportpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Reafferenzprinzips ein und beschreibt seine Bedeutung für die Bewegungssteuerung. Das zweite Kapitel erläutert die experimentellen Grundlagen des Reafferenzprinzips am Beispiel des Fliegenexperiments von VON HOLST & MITTELSTAEDT (1950). Es werden die Funktionsweise des Prinzips und seine Relevanz für die Bewegungssteuerung dargestellt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung des Reafferenzprinzips für das Bewegungslernen. Es beleuchtet den Zusammenhang zwischen dem Prinzip und dem Lernprozess sowie die Rolle der Efferenzkopie.
Schlüsselwörter
Reafferenzprinzip, Bewegungssteuerung, Bewegungslernen, Efferenzkopie, Fliegenexperiment, optomotorischer Reflex, Reflextheorie, Sportpraxis.
- Arbeit zitieren
- Anett Senftleben (Autor:in), 2006, Das Reafferenzprinzip eine wichtige Voraussetzung für das Bewegungslernen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49047