In dem Artikel geht es nun um die zwei Gruppen, um die Volksgruppe der Naga in Indien, sowie die Einwohner des heutigen Nambiens, damals Südwestafrika, und unter südafrikanischer Kontrolle.
Diese zwei, voneinander unabhängigen Gruppen, kämpften Ihren Kampf nicht gegen die ehemaligen Kolonialmächte Großbritannien und Deutschland, sondern gegen die Nachfolgestaaten der Kolonialstaaten, das heißt im Fall der Naga gegen Indien, sowie im Fall der Bewohner Namibiens gegen eben Südafrika, welches Namibia 1915 mit Hilfe britischer Truppen von Deutschland eroberte.
Im Text geht es allerdings nicht um militärischen Befreiungskampf, sondern um den Versuch von Naga-Nationalisten sowie namibischen Nationalisten, sowie deren westliche Fürsprecher, internationale Anerkennung ihrer Unabhängigkeitsansprüche zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Nationalismus und Internationalismus
- Die Naga Hügel
- Die Namib Wüste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Artikel analysiert die Schwierigkeiten von Minderheiten-Nationalisten in der Zeit der Dekolonisierung in den 1960er Jahren, ihre Ansprüche auf internationale Anerkennung durchzusetzen, insbesondere am Beispiel der Naga in Indien und der Bewohner des heutigen Namibias. Der Artikel untersucht, wie diese Gruppen versuchten, den Völkerbund und die Vereinten Nationen für ihre Sache zu gewinnen und dabei mit internationalen Anwälten wie Michael Scott zusammenarbeiteten.
- Die Herausforderungen von Minderheiten-Nationalismus in der Dekolonisierung
- Die Rolle von internationalen Anwälten und Fürsprechern
- Die Unterschiede in den Verfahren des Völkerbundes und der Vereinten Nationen
- Die Beziehung zwischen westlichen Befürwortern und den von ihnen vertretenen Völkern
- Die Schwierigkeiten, internationale Anerkennung für Minderheitsansprüche zu erlangen
Zusammenfassung der Kapitel
Nationalismus und Internationalismus
Das Kapitel beleuchtet die allgemeine Situation der Dekolonisierung in den 1950er und 1960er Jahren, die dazu führte, dass viele Länder ihre Unabhängigkeit erlangten. Die Naga-Nationalisten forderten die internationale Anerkennung ihres Staates und sahen dies als Schutz vor Unterdrückung durch Indien. Allerdings sahen nicht alle ihre Befürworter diese Forderung als sinnvoll an, da sie sich eher auf die Art und Weise konzentrierten, wie Indien die Naga-Minderheit regierte. Michael Scott, ein Anti-Apartheitsaktivist, argumentierte, dass die Vereinten Nationen Minderheiten weniger Schutz boten als das alte Völkerbundsmandatsystem, das Petitionen von Minderheiten ermöglichte. Der Artikel zeigt auf, dass das neue System, das auf Staatlichkeit basierte, die Rolle von internationalen Fürsprechern stärkte und die Ansprüche der Minderheitsnationalisten schwächte.
Die Naga Hügel
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Naga-Nationalisten und ihre Bemühungen, internationale Anerkennung zu erlangen. Angami Zapu Phizo, ein Naga-Nationalist, reiste nach London, um seine Forderungen vorzubringen. Die Nagas hatten sich bereits 1951 gegen die Zugehörigkeit zu Indien ausgesprochen und kämpften später gegen die indische Armee. Phizo floh aus Indien und gelangte mit Hilfe seines Neffen Challie Iralu nach London. Challie hatte durch die Verbindung zu Laura Thompson, einer amerikanischen Anthropologin, Michael Scott für die Sache der Naga gewonnen. Scotts Hilfe ermöglichte es Phizo, durch die Passkontrolle in London zu gelangen. Der Artikel beschreibt auch die Schwierigkeiten, die die Nagas mit Reisebeschränkungen konfrontiert waren und wie westliche Fürsprecher ihnen halfen.
Die Namib Wüste
Dieses Kapitel untersucht die Erfahrungen der Herero und anderer Namibier in ihrem Kampf für Unabhängigkeit von Südafrika. Michael Scott unterstützte die Herero und brachte ihre Petitionen vor die Vereinten Nationen. Er stieß allerdings auf Widerstand von Seiten der südafrikanischen Regierung und interne Konflikte unter den namibischen Nationalisten. Der Artikel zeigt auf, wie Scott versuchte, die Forderungen der Naga in die namibische Petition aufzunehmen, was zu Spannungen führte. Er betont, dass die Schwierigkeiten von Minderheiten und subnationalen Antragsstellern, Selbstbestimmung zu erlangen, sowohl für die Naga als auch für die Namibier relevant waren.
Schlüsselwörter
Dekolonisierung, Minderheiten-Nationalismus, internationale Anerkennung, Völkerbund, Vereinte Nationen, Michael Scott, Naga, Namibia, Herero, Anti-Apartheid, Mandatsstatus, Selbstbestimmung, Minderheitsrechte.
- Quote paper
- David Lemberger (Author), 2019, Übersetzung und Zusammenfassung des Zeitschriftenaufsatzes "Decolonization in the 1960s" von Lydia Walker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491042