Thema der vorliegenden Hausarbeit ist die Gegenüberstellung einer text-basierten als auch bildbasierten Darstellung der Stadt Köln aus dem Jahr 1531. Im Konkreten geht es um das monumentale Kölner Stadtprospekt des Holzschnittkünstlers Anton Woensam, "der an Genauigkeit der Darstellung [...] und Sicherheit der Ausführung alle älteren und auch die meisten jüngeren Stadtdarstellungen Europas übertraf". Diesem gegenübergestellt wird der aus 920 Versen bestehende "Lobspruch der kaiserlichen Freistadt Köln" des Wanderhumanisten Johann Haselberg. Das Jahr 1531 ist deshalb interessant, da zum Anlass der Wahl Ferdinands I. zum römisch-deutschen König in Köln, beide Werke nahezu gleichzeitig entstanden sind, aber eine unterschiedliche Perspektive und auch Motivation der Künstler wiederspiegeln.
Die zentrale Frage dabei ist, inwiefern sich diese Text- beziehungsweise Bild-Stadtbeschreibungen am Übergang zur Frühen Neuzeit voneinander unterscheiden, aber auch welche Gemeinsamkeiten und Überschneidungen sie aufweisen. Wie stehen Idealbild und Realität zueinander? Unterstützend dazu ist auch die Frage relevant nach den Akteuren und deren Motivation in Zeiten der Reformation, des Renaissance-Humanismus und des aufblühenden Buchdrucks beziehungsweise -handels in der damals größten Stadt des Deutschen Reiches, sowie die Frage nach den Rezipienten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kölner Stadtprospekt des Anton Woensam von 1531
- Beschreibung des Holzschnitts
- Anlass der Anfertigung und politische Ausgangslage
- Zur Person Anton Woensam
- Funktion des Verlegers Peter Quentel
- Das Lobgedicht auf die Stadt Köln von 1531
- Inhalt und Gestaltung des Lobgedichts
- Der Wanderhumanist Johann Haselberg
- Das Stadtlob und seine Funktion
- Die Stadtbeschreibung im Kontext der Renaissance
- Der Einfluss des Buchdrucks
- Der Einfluss des Renaissance-Humanismus
- Köln und die Reformation
- Vergleich und Gegenüberstellung
- Intention und Symbolik des Kölner Stadtprospekts
- Sprachliche Analyse des Kölner Lobgedichts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Gegenüberstellung einer textbasierten und einer bildbasierten Darstellung der Stadt Köln aus dem Jahr 1531. Im Mittelpunkt stehen das monumentale Kölner Stadtprospekt des Holzschnittkünstlers Anton Woensam und das Lobgedicht „Lobspruch der kaiserlichen Freistadt Köln“ des Wanderhumanisten Johann Haselberg. Die Arbeit analysiert, inwiefern sich diese beiden Werke in ihrer Perspektive und Motivation unterscheiden, welche Gemeinsamkeiten und Überschneidungen sie aufweisen und wie sie das Idealbild und die Realität der Stadt Köln im Kontext des Übergangs zur Frühen Neuzeit widerspiegeln.
- Die Rolle des Buchdrucks und des Renaissance-Humanismus im 16. Jahrhundert
- Die Stadt Köln als "Heiliges Köln" und Zentrum des katholischen Glaubens
- Der Einfluss der Reformation auf das Selbstbild der Stadt
- Der Vergleich von textlicher und bildlicher Repräsentation der Stadt
- Die Motivation der Akteure und ihre Intentionen in der Entstehung beider Werke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und führt in die Thematik der Stadtbeschreibungen in der Renaissance ein. Sie beleuchtet die beiden zentralen Werke, das Kölner Stadtprospekt von Anton Woensam und das Lobgedicht von Johann Haselberg, sowie den historischen Kontext ihrer Entstehung.
Kapitel 2 widmet sich dem Kölner Stadtprospekt von Anton Woensam. Es beschreibt den Holzschnitt, beleuchtet den Anlass der Anfertigung und die politische Ausgangslage, sowie die Person Anton Woensam und die Funktion des Verlegers Peter Quentel.
Kapitel 3 analysiert das Lobgedicht „Lobspruch der kaiserlichen Freistadt Köln“ von Johann Haselberg. Es geht auf Inhalt und Gestaltung des Gedichts ein, beleuchtet die Person des Wanderhumanisten Johann Haselberg und analysiert die Funktion des Stadtlobes.
Kapitel 4 befasst sich mit der Stadtbeschreibung im Kontext der Renaissance. Es untersucht den Einfluss des Buchdrucks und des Renaissance-Humanismus sowie die Auswirkungen der Reformation auf die Stadt Köln.
Kapitel 5 stellt die beiden Werke in einem vergleichenden Kontext gegenüber. Es analysiert die Intention und Symbolik des Kölner Stadtprospekts sowie die sprachliche Analyse des Kölner Lobgedichts.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Schlüsselbegriffen der Stadtbeschreibung im 16. Jahrhundert, insbesondere mit dem Kölner Stadtprospekt von Anton Woensam und dem Lobgedicht von Johann Haselberg. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Buchdrucks und des Renaissance-Humanismus im Kontext der Reformation und analysiert die städtische Repräsentation, die Intention der Künstler und die unterschiedlichen Perspektiven auf Köln.
- Arbeit zitieren
- Claudia Spoden (Autor:in), 2018, Das Bild der Stadt. Zwei Kölner Stadtportraits von 1531 in Schrift und Bild gegenübergestellt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491163