Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der mittelhochdeutschen Dietrichepik und ihrer Konzeption eines Helden an den spezifischen Werken ‚Laurin‘ und ‚Dietrichs Flucht‘. Es soll untersucht werden, wie Dietrich konzipiert wurde und ob sich im Verlauf der Erzählungen mögliche Konzeptionsunterschiede intra- und intertextuell ausmachen lassen. Obwohl für die beiden Werke aus verschiedenen Gruppen (aventiurehaften und historische Dietrichepik) ein nicht „textübergreifend kohärenter Erzählzusammenhang um Dietrich angenommen“ wird, werden beide Werke bewusst ausgewählt. In dem Literatur Konzepte von Helden und Modelle einer Kultur narrativ inszeniert, bietet sie als primärer Gegenstand dieser Arbeit hervorragende Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit selbigen. Hinzu kommt die Zentrierung des Textkreises für den Personenkult um Dietrich von Bern und den stabilen assoziativen Umfeldern, die an einzelne, wiederkehrende Figuren geknüpft sind und so die Gattung besonders auszeichnen. Und es wird angenommen, dass Wechselwirkungen zwischen der historischen Forschung bzw. Überlieferung und den Werken der Dietrichepik bestehen, weshalb sich hieraus besondere Möglichkeiten für den Vergleich der Heldenkonstruktion ergeben.
Ausgangspunkt des ersten inhaltlichen Kapitels soll die Untersuchung der Heldendichtung sein, der Held als Begriff definiert werden können und genauer auf die mittelhochdeutsche Heldenepik eingegangen werden. Dafür greife ich auf verschiedene Ansätze von Lienert und Heinzle zurück, die die Grundlage für die darauffolgende Begriffsbestimmung der Dietrichepik bilden. Danach werden die Primärtexte ‚Laurin‘ und ‚Dietrichs Flucht‘ Untersuchungsgegenstand sein, einleitend die Dietrichepik präsentiert werden und herausgearbeitet werden, wie Dietrich als Held dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heldendichtung
- Held als Begriff
- Mittelhochdeutsche Heldenepik
- Dietrichepik
- Heldenkonzeption im ,Laurin'
- Heldenkonzeption in ,Dietrichs Flucht'
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die mittelhochdeutsche Dietrichepik und ihre Konzeption des Helden anhand der Werke ,Laurin' und ,Dietrichs Flucht'. Ziel ist es, zu untersuchen, wie Dietrich dargestellt wird und ob sich Konzeptionsunterschiede innerhalb und zwischen den Texten feststellen lassen.
- Die Konzeption des Helden in der mittelhochdeutschen Heldenepik
- Die Darstellung Dietrichs als Held in ,Laurin'
- Die Darstellung Dietrichs als Held in ,Dietrichs Flucht'
- Mögliche Konzeptionsunterschiede im Vergleich der beiden Werke
- Die Bedeutung der Dietrichepik für den Personenkult um Dietrich von Bern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Auswahl der Werke ,Laurin' und ,Dietrichs Flucht'. Sie argumentiert für die Bedeutung der Dietrichepik als Quelle für die Erforschung der Heldendichtung und des Personenkults um Dietrich von Bern.
Heldendichtung
Dieses Kapitel erörtert den Begriff der Heldendichtung und definiert den Helden als Idealtypus einer Identifikationsfigur. Es betrachtet verschiedene Ansätze von Lienert und Heinzle und beleuchtet die Ambivalenz des Helden: Einerseits steht er für Tugenden und Heldentaten, andererseits kann er auch grausam und rücksichtslos sein.
Dietrichepik
Dieses Kapitel stellt die Dietrichepik als Gattung vor und untersucht die Heldenkonzeption in ,Laurin' und ,Dietrichs Flucht'. Es wird analysiert, wie Dietrich in den jeweiligen Werken dargestellt wird und ob sich Konzeptionsunterschiede zwischen den beiden Werken feststellen lassen.
Schlüsselwörter
Dietrichepik, Heldenepik, Heldendichtung, Held, Dietrich von Bern, ,Laurin', ,Dietrichs Flucht', Konzeption, Intertextualität, Personenkult, Mittelhochdeutsch
- Arbeit zitieren
- Henri Behnecke (Autor:in), 2019, Die Dietrichepik im Spiegel ihres Helden. Dietrich – ein idealtypischer Held?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491266