Ziel dieser Arbeit ist es, einen stringenten und umfassenden Überblick über die Ziele und Auswirkungen chinesischer Direktinvestitionen in Afrika zu erstellen, speziell im Textil- und Baumwollsektor. Hierzu werden Eingehends theoretische Ansätze für Foreign Direct Investment (FDI) betrachtet, die aktuelle wirtschaftliche sowie politische Situation zwischen China und Afrika wird erläutert. Zudem wird auf die Hintergründe für chinesische Investitionen eingegangen. Abschließend werden die möglichen Chancen und Risiken für die afrikanischen Ländern, welche sich durch das Engagement chinesischer Unternehmen bieten, analysiert.
Dabei sind die Folgen der China-Afrika Aktivitäten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar und können deshalb in dieser Arbeit, lediglich als mögliche Bestandsaufnahme der aus der aktuellen Situation resultierenden Ereignisse gesehen werden.
Seit geraumer Zeit wird in der Politik über das Engagement Chinas und chinesischer Unternehmen in Afrika diskutiert und debattiert. Die Tatsache, dass sich mittlerweile auch die deutsche Bundeskanzlerin mit dem Thema Afrika auseinandersetzt und versucht diplomatische Beziehungen mit Ländern Afrikas aufzubauen, zeugt davon dass es sich hierbei nicht nur um ein chinesisches Phänomen handelt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob China bei seiner Suche nach Ressourcen in die Rolle eines neuen Kolonialherrn schlüpft und dabei die sozialen sowie ökologischen Aspekte in Vergessenheit geraten oder ob China sich als Allheilbringer für die Menschen in Afrika entpuppen wird?
Diese Frage kann im Moment noch von Niemandem beantwortet werden und wird deshalb kritisch in den Wirtschaftsorganisationen und Regierungen begutachtet. Fakt ist, nirgendwo auf der Welt ist Chinas rasanter Aufstieg so sichtbar wie in Afrika. Mit Investitionen in Milliardenhöhe und Strömen unzähliger chinesischer Arbeiter, Einwanderer und Konsumgüter zu wettbewerbszerstörenden Preisen ist Chinas Präsenz auf dem Kontinent allgegenwertig und setzt die westlichen Staaten immer mehr unter Handlungsdruck im Bezug auf ihre Afrikapolitik. Die chinesische Afrika-offensive konzentriert sich nicht wie bei den meisten Staaten allein auf Südafrika und wenige Einzelne, sondern auf den gesamten Kontinent. Institutionen wie die Weltbank und der Internationale Währungsfonds verlieren in Afrika immer mehr an Bedeutung,
weil ihre Standard-Empfehlung weiterer Liberalisierung und Investitionsklima-Verbesserung von China unterlaufen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ökonomische Modelltheorien ausländischer Direktinvestitionen
- 2.1 Definition & Einleitung ausländischer Direktinvestitionen
- 2.2 Das OLI-PARADIGMA – Elektische Theorie der FDI
- 2.3 Neue Theorie nach Helpman und Krugman
- 3. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Afrika
- 3.1 Chinas Aussenhandelspolitik
- 3.2 Wirtschaftliche Bedeutung des China - Afrika Handels
- 3.2.1 Warenstruktur und Entwicklung der Exporte von China nach Afrika
- 3.2.2 Die Entwicklung chinesischer FDI in Afrika
- 4. Chinas Ziele der Direktinvestitionen in Afrika
- 4.1 Rohstoffsicherung
- 4.2 Agrarflächensicherung
- 4.3 Markterschliessung
- 4.4 Nachhaltige politische Zusammenarbeit
- 5. Mögliche Auswirkungen für Afrika
- 5.1 Chancen für Afrika
- 5.1.1 Wirtschaftswachstum
- 5.1.2 Spillover-Effekt
- 5.1.3 Entwicklung der Infrastruktur
- 5.1.4 Schaffung wettbewerbsfähiger Agrar- und Industriestrukturen
- 5.1.5 Arbeitsmarkt
- 5.1.6 Wohlfahrtseffekt
- 5.2 Risiken für Afrika
- 5.2.1 Verschlechterung der Terms of Trade
- 5.2.2 Die Folgen steigender Rohstoffpreise
- 5.2.3 Polarisationstheorie nach Myrdal
- 5.2.4 Risiken durch und für den wachsenden Agrarsektor Afrikas
- 5.2.5 Ökologogische Risiken
- 6. Das Engagement chinesischer Unternehmen am Beispiel des afrikanischen Baumwoll- und textilsektors
- 6.1 Bedeutung des Baumwollsektors für Afrika
- 6.2 Gründe für das Engagement chinesischer Unternehmen
- 6.2.1 Der chinesische Dreieckshandel
- 6.2.2 Textilmarkterschliessung & Agrarflächensicherung
- 6.3 Chancen und Risiken für Afrika
- 6.3.1 Wirtschaftswachstum
- 6.3.2 Spillover-Effekt
- 6.3.3 Arbeitsmarkt
- 6.3.4 Ökologische Auswirkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ziele und möglichen Auswirkungen chinesischer Direktinvestitionen in Afrika, insbesondere im Textil- und Baumwollsektor. Dabei werden theoretische Ansätze für Foreign Direct Investment (FDI) betrachtet, die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation zwischen China und Afrika analysiert und die Hintergründe für chinesische Investitionen beleuchtet. Schlussendlich werden die Chancen und Risiken für afrikanische Länder durch das Engagement chinesischer Unternehmen untersucht.
- Ökonomische Modelle und Theorien von Foreign Direct Investment (FDI)
- Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Afrika
- Ziele chinesischer Direktinvestitionen in Afrika
- Mögliche Chancen und Risiken für afrikanische Länder durch chinesische Investitionen
- Das Engagement chinesischer Unternehmen im afrikanischen Baumwoll- und Textilsektor
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema chinesischer Direktinvestitionen in Afrika ein und erläutert die Relevanz dieser Thematik im Kontext der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Kapitel 2 widmet sich den ökonomischen Modelltheorien ausländischer Direktinvestitionen und untersucht die verschiedenen Ansätze zur Erklärung von FDI. Kapitel 3 beleuchtet die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Afrika, inklusive Chinas Aussenhandelspolitik und der Bedeutung des China-Afrika-Handels. Kapitel 4 analysiert die Ziele chinesischer Direktinvestitionen in Afrika, darunter Rohstoffsicherung, Agrarflächensicherung, Markterschliessung und nachhaltige politische Zusammenarbeit. Kapitel 5 untersucht die möglichen Auswirkungen chinesischer Direktinvestitionen auf Afrika, indem es Chancen wie Wirtschaftswachstum, Spillover-Effekte, Infrastruktur-Entwicklung und die Schaffung wettbewerbsfähiger Agrar- und Industriestrukturen gegenüberstellt mit Risiken wie Verschlechterung der Terms of Trade, Folgen steigender Rohstoffpreise, die Polarisationstheorie nach Myrdal, Risiken für den wachsenden Agrarsektor Afrikas und ökologische Risiken. Kapitel 6 widmet sich dem Engagement chinesischer Unternehmen im afrikanischen Baumwoll- und Textilsektor, indem es die Bedeutung des Baumwollsektors für Afrika, die Gründe für das Engagement chinesischer Unternehmen und die Chancen und Risiken für Afrika im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Ausländische Direktinvestitionen, China, Afrika, Textil- und Baumwollsektor, Foreign Direct Investment (FDI), Rohstoffsicherung, Agrarflächensicherung, Markterschliessung, Wirtschaftswachstum, Spillover-Effekt, Terms of Trade, Polarisationstheorie, Ökologische Risiken, Dreieckshandel.
- Arbeit zitieren
- Markus Baumert (Autor:in), 2011, Ausländische Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491463