Ziel der Arbeit ist es die Arten der satirischen Verwendungsweisen und dessen interpretatorische Bedeutung am "Reinhart Fuchs" aufzuzeigen und durch eine nähere Analyse zu untermalen.
Die Verssatire zählt zu den zentralen Gattungen mittelalterlicher Literatur. Dabei werden die Begriffe Satire und Parodie in der heutigen Gesellschaft oftmals in synonymischer Bedeutung verwendet, obwohl sie schon seit dieser Zeit unterschiedliche Bedeutungshorizonte aufweisen. Im Allgemeinen galt die Satire bzw. die Parodie als Form um Zeit- und Kunstkritik zu äußern indem man sarkastischen oder ironischen Spott betrieb.
Um jedoch die Komplexität dieser Begriffe weiterführend darzustellen bedarf es Grundkenntnissen gattungsübergreifender
literarischer, sowie sprachlicher Merkmale. Im Besonderen wenden wir uns dabei der Literatur von Heinrich dem Glîchezâre oder auch "Heinrich dem Betrüger" zu, welcher als Koryphäe der damaligen Satirekunst galt. Anhand des Werkes "Reinhart Fuchs" wird die satirische und parodische Ebene des Mittelalters näher beleuchtet um nachfolgend in analytischer Weise Belege für satirische Verwendungen an einem Textausschnitt zu finden. Basieren wird dies auf einem Ausblick über die Zeit des Mittelalters, speziell die Zeit des Reinhart Fuchses, Satire und Parodie, welcher definitorischen Zwecken dient.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Mittelalter – ein Zeitüberblick
- Die Zeit des Reinhart Fuchs
- Heinrich der Glîchezâre – eine Satirekoryphäe
- Zur Entwicklung einer mittelalterlichen Lachkultur
- Satire als realistisches Prinzip des Humors im Mittelalter
- Gesellschaftskritik und Geschichtspessimismus
- Entlarvung der Welt durch die Satire
- Zur Technik und Verfahrensweise des satirischen Erzählens
- Die Parodie als besondere Form der Satire
- Satire und Parodie in Bezogenheit auf den „,Reinhart Fuchs\"\li>
- Das Meisenabenteuer (V. 177 - 312)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der mittelalterlichen Satire und Parodie, insbesondere im Kontext von Heinrich dem Glîchezâre und seinem Werk „Reinhart Fuchs“. Ziel ist es, die verschiedenen Arten der satirischen Verwendung und deren Bedeutung in „Reinhart Fuchs“ aufzuzeigen und durch eine analytische Untersuchung zu untermauern.
- Das Mittelalter als Epoche der Verssatire
- Die Entwicklung der Satire und Parodie im Mittelalter
- Heinrich der Glîchezâre als Koryphäe der mittelalterlichen Satire
- „Reinhart Fuchs“ als exemplarische Darstellung der satirischen und parodischen Elemente des Mittelalters
- Analyse eines Textauszugs aus „Reinhart Fuchs“ im Hinblick auf satirische Verwendungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Verssatire im Mittelalter ein und stellt die Relevanz von Satire und Parodie sowie deren unterschiedliche Bedeutungen im Laufe der Zeit dar. Sie erläutert den Fokus der Arbeit auf Heinrich dem Glîchezâre und „Reinhart Fuchs“ und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
- Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über die Zeit des Mittelalters, indem es verschiedene kulturhistorische Epochen und literarische Phasen beleuchtet. Es geht auf die Entstehung der Schriftlichkeit im Mittelalter und die Bedeutung der mündlichen Überlieferung ein.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Zeit des „Reinhart Fuchs“ und ordnet das Werk in die staufische Periode des Hochmittelalters ein. Es geht auf den staufisch-welfischen Thronstreit ein und beleuchtet die damalige Ritterkultur und deren Einfluss auf die Literatur.
- Das vierte Kapitel stellt Heinrich der Glîchezâre als Koryphäe der mittelalterlichen Satire vor und beleuchtet seine Schreibform und Sprache.
- Das fünfte Kapitel widmet sich der Entwicklung einer mittelalterlichen Lachkultur und erörtert die Rolle der Satire als realistisches Prinzip des Humors. Es analysiert die Gesellschaftskritik und den Geschichtspessimismus, die durch die Satire zum Ausdruck gebracht werden, und befasst sich mit der Technik und Verfahrensweise des satirischen Erzählens. Weiterhin wird die Parodie als eine besondere Form der Satire untersucht.
- Das sechste Kapitel betrachtet die Satire und Parodie in „Reinhart Fuchs“ und analysiert das Meisenabenteuer (V. 177-312) als Beispiel für satirische Verwendung.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Verssatire, Parodie, Heinrich der Glîchezâre, „Reinhart Fuchs“, Gesellschaftskritik, Geschichtspessimismus, Lachkultur, Ritterkultur, höfisch-stilisierte Sprache, Textausschnittsanalyse.
- Arbeit zitieren
- Helene Fraas (Autor:in), 2019, Die satirische Verserzählung des Mittelhochdeutschen in "Reinhart Fuchs", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491569