Wie kann Ernährung Adipositas entgegenwirken? Ein Ernährungsplan für einen 42-jährigen Probanden


Einsendeaufgabe, 2019

18 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1.Einleitung

2.Umfeld und Sportanalyse

3.Interpretation Blutwerte

4.Mögliche Folgekrankheiten
4.1 Diabetes Typ II (Insulinsekretionsstörung- und resistenz)
4.2 Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung)
4.3 Hypertonie
4.4 Krebs
4.5 Darf ich ihn beraten?

5.Ernährungsplan für drei Tage

6.Weitere Ernährungsempfehlung
6.1 Vorgehen der Ernährungsberatung
6.2 Mögliche Schwierigkeiten

7. Empfehlung nach dem LOGI-Prinzip für Herrn Müller
7.1 Empfehlung für die nächsten drei Monate

8. Weitere Empfehlungen für Herrn Müller
8.1 Verminderung von Stress
7.3 Zu hohe Insulin- und Tryglycerinwerte
6.6 Sport

7.Fazit

8. Anhang
8.1 Gegenüberstellung Ernährungsweise
8.2 Bücher
8.3 Internet
8.4 Lehrskripte der Academy of Sports
8.5 Abbildungen

1.Einleitung

„Wir leben nicht um zu essen, sondern wir essen um zu leben“

Sokrates (469-399 v.Chr.)

Die Stärke von Übergewicht und Adipositas haben in den letzten Jahren zugenommen. Die Bundesrepublik Deutschland bildet bei dieser Entwicklung keine Ausnahme. In Deutschland sind ca. 65% der Männer zu dick und 25% haben einen BMI über 30.

Die Gründe sind bekannt, die Menschen essen zu viele energiereiche Lebensmittel und bewegen sich zu wenig. Günstige, schmackhafte Speisen sind überall verfügbar und daher ist es schwierig normalgewichtig zu bleiben. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nehmen Männer im Alter deutlich mehr zu als Frauen. So sind bereits im Alter von 30 bis 35 Jahren recht wenig normalgewichtige Männer anzutreffen (vgl. dge.de).

Diese Entwicklung stellt ein großes Gesundheitsproblem dar, da Übergewicht ( BMI>25,0) und Adipositas (BMI>30,0) die Entwicklung einer großen Zahl von chronischen Erkrankungen begünstigen können. Übergewicht ist als gesundheitlicher Risikofaktor allgemein anerkannt.

Dabei werden schlanke Schönheitsideale in den gängigen Medien in ein erstrebenswertes Licht gerückt und die passenden Diätformen vielfach diskutiert. Der Fitness -und Ernährungstrend ist überall präsent und bringt das Bestreben nach einem vermeintlich gesünderen „Lifestyle“ mit sich.

Gegenstand der vorliegenden Hausarbeit ist die Bewertung des Ernährungsverhaltens aus ernährungsphysiologischer Sicht des fiktiven Klienten Herrn Müller.

Ich erstelle eine Umfeld- und Sportanalyse, interpretiere seinen BMI, Bauchumfang Körperfettanteil sowie seine Blutwerte. Anschließend gebe ich auch Hinweise auf mögliche Folgeerkrankungen und bilde mir eine Meinung, ob ich diesen Klienten beraten darf.

Der Hauptteil der Hausarbeit ist ein Ernährungsplan über drei Tage, weiter darauf aufbauende Empfehlungen für den Klienten und wie ich eine Ernährungsberatung gestalten würde. Meine Empfehlung für Herr Müller wäre die LOGI-Methode, die ich ebenfalls genauer ausführe. Daran schließen sich weitere Empfehlungen für Herrn Müller bezüglich seiner Lebensgestaltung an.

Abgeschlossen wird die Hausarbeit mit einem Fazit.

2.Umfeld und Sportanalyse

Umfeldanalyse:

Das Umfeld hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ernährung.

Dabei spielen die Faktoren wie Arbeit, das Essen zuhause bzw. in der Kantine, Umgang mit Stress, Familienstand, Schlafverhalten, Hobbies usw. eine Rolle.

Herr Müller geht als Sachbearbeiter für Finanzdienstleistungen einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nach.

Der Klient ist Alleinstehend. Daher erfolgt eine Ernährung über Fertiggerichte, Teigwaren mit Sahnesauce und belegtes Brot mit Wurst oder Käse. Mit seinen Kollegen isst er gerne Kuchen.

Ebenso hat er keinen festen Rhythmus und seine Speisen werden vorwiegend abends gegessen.

Süßigkeiten und Snacks werden vor dem Fernseher konsumiert.

Er trinkt gerne Limonade, Saftschorle oder Energyrinks.

Sportanalyse:

Herr Müller vermeidet eher Sport und sieht ihn lieber im Fernsehen an. Dies geschieht zuhause oder in der Kneipe.

(Alle Daten übernommen gemäß Aufgabenstellung)

3.Interpretation Blutwerte

Diese lassen sich in anthropometrische ( messbare) und internistische ( körperinterne) Daten unterscheiden. Sie stellen die Basis der Körperdaten dar.

Antropometrische Daten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Laut WHO liegt der ideale BMI eines Mannes mit 42 Jahren bei 21-26.

Mit einem BMI von 29,7 liegt bei Herrn Müller Präadipositas (leichtes Übergewicht) vor.

Allerdings ist dieser Wert mit Vorsicht zu bewerten, da nur das Gewicht im Verhältnis zu Größe berechnet, aber nicht die unterschiedliche Dichte pro Volumeneinheit von Fett und Muskelmasse.

Um dies entgegenzuwirken, sollten noch andere Messungen an Hüfte, Taille und Oberschenkel durchgeführt werden.

Besonders der Bauch und Taillenumfang und die Art der Fettverteilung wird aufmerksam betrachtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei Männer sollte der Bauchumfang nicht über 102 cm liegen

Herr Müller hat mit 108 cm Bauchumfang ein deutlich erhöhtes Risiko an einer Erkrankung mit metabolischen und kardiovaskulären Komplikationen zu erkranken.

Bei ihm liegt die Verteilung des Fettes intraabbdominal vor, d.h. das Fett lagert sich vorrangig im Bauchbereich an. Dies entspricht der Form des sogenannten „Apfeltyps“. Dieser wird als gefährdet eingestuft, da die Bauchfettzellen stoffwechselaktiver sind als die des „Birnentyps“. Bei diesem Typ sammelt sich die Fettzellen vorrangig im Gesäß und Oberschenkelbereich an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für einen Mann zwischen 40-44 Jahren bedeutet dies, dass ein Köperfettanteil ab einem Wert von 26,9 als erhöht gilt. Herr Müller hat somit einen erhöhten Körperfettanteil.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Herr Müller weist einen eindeutig zu hohen Wert auf und erhöhte Werte weisen auf Fettstoffwechselstörungen hin. Meist geht ein hoher Triglyceridenspiegel mit niedrigem HDL-Cholesterin einher und dies ist ein Risikofaktor für Gefäßerkrankungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei Herrn Müller befindet sich der Blutzuckerspiegel über der Norm, aber noch unterhalb des Diabetes-Wertes. Dann spricht man von der Vorstufe von Diabetes, nämlich von Prädiabetes. Bei diesen Personen besteht ein erhöhtes Risiko in den nächsten Jahren an Diabetes zu erkranken. Abnormer Blutzuckerstoffwechsel kann selbst bei ausbleibender Entwicklung von Diabetes zu Gefäßerkrankungen am Herz und anderen Organen verursachen.

4.Mögliche Folgekrankheiten

Das Metabolische Syndrom ist das Zusammenspiel von hauptsächlich vier verschiedenen Erkrankungen. Die Kriterien für Männer sind:

- Taillenumfang>= 102 cm,
- Triglyceride >=150 mg/dl,
- HDL-Cholesterin <40 mg/dl,
- Blutdruck >=130 mmHG systolisch >= 85 diastolisch
- Nüchternglucose >=100 mg/dl

Bei Vorliegen von drei dieser Kriterien liegt ein metabolisches Syndrom vor. Die Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab: Genetik, Umwelteinflüsse und Lebensführung. Eine sichere Bestätigung gibt es noch nicht, aber die Lebensführung durch hyperkalorische Ernährung und wenig Bewegung gelten als sicher.

Vergrößerte viszerale Fettdepots im Bauchraum nicht unter der Haut, setzen vermehrt freie Fettsäuren frei. Diese bewirken eine vermehrte β-Oxidation der Skelettmuskulatur und kann zu Glucoseintoleranz führen. Ein Anstieg von VLDL in der Leber führt zu Anstieg der Lipide im Blut und kann eine Hyperlipidämie auslösen. Das dritte Symptom ist die „Hepatische Insulinclearence“. Dies ist die Resistenz der insulinvermittelte Glukoseaufnahme mit Anstieg von Insulin und die zu Hyperinsulinämie führen kann. Eine Insulinresistenz geht dem metabolischen Syndrom durchaus Jahre voraus.

(vgl. Rauscher, Diätetik, Academy of Sports S. 64-65).

4.1 Diabetes Typ II (Insulinsekretionsstörung- und resistenz)

Mit Hilfe des Hormons Insulin werden Glucosemoleküle aus der Blutbahn in die Zellen geschleust. Glukose stammt aus Kohlehydraten (Stärke) von pflanzlichen Energielieferanten wie z.B. Getreide, Kartoffeln usw. und werden mit Hilfe der Speicheldrüse, Magen und Dünndarm aufgeschlossen. Bei Diabetes Typ II besteht eine Insulinresistenz der Zellen die bis zu 12 Jahren vor der eigentlichen Erkrankung begonnen haben kann. Kranke Zellen benötigen zur Erledigung ihrer Aufgaben mehr Insulin als gesunde Zellen.

Mit erhöhtem Alter, vermehrtem Bauchfett und wenig Bewegung steigt das Erkrankungsrisiko stark an ( vgl. Seelig/Meiners, Laborwerte klar verständlich, S. 55-57).

4.2 Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung)

Triglyceride sind die eigentlichen Blutfette. Wir benötigen sie, aber zu viele können schädlich sein. Sie sind im Unterfettgewebe, isolieren unsere Knochen und innere Organe und sind unser bester Energiespeicher.

Eine Energiezufuhr, die über unseren Energieverbrauch liegt, führt zu Übergewicht. Triglyceride werden im Fettpolster gespeichert und damit steigen auch die Werte im Blut.

Somit auch die Gefahr für Arteriosklerose, Bluthochdruck und Hypercholesterinanämie. Ein erhöhter Triglyceridenspiegel geht meist mit einem niedrigen HDL-Cholesterinspiegel einher und dieser ist ein Risikofaktor für Gefäßkrankheiten. HDL ist für den Rücktransport von Cholesterin aus den Zellen und Gefäßwände zuständig („gutes Cholesterin“).

Eine weitere bedenkliche Nebenwirkung sind die Fette in den Fettdepots. Fette sind durchaus aktiv und schütten Hormone und Botenstoffe aus, die Entzündungsprozesse fördern z.B. Arteriosklerose und auch Rheuma ( vlg. Schmiedel, Cholesterin-Endlich Klartext, S.14-17).

4.3 Hypertonie

Ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Insulinresistenz ist nachgewiesen. Bei Bluthochdruck spricht man, wenn Blut einen zu hohen Druck auf die Gefäßwände ausübt. Ausgelöst wird dies durch Ablagerungen von Fett und Kalk (Plaques) an der Gefäßwand. Diese wird starr, das Blut kann nicht mehr richtig fließen, es folgen Durchblutungsstörungen die mit einem Pfropf (Thrombose) und einem Infarkt enden können. Die Ursachen können Diabetes und schlechte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin) sein (vgl. www.apotheken-umschau.de).

4.4 Krebs

Zu hohe Insulinwerte können verschiedene Krebsarten wie z.B. Leber-, Bauchspeicheldrüse-, Brust- und besonders Darmkrebs stark beeinflussen, so dass es zu einem Krankheitsausbruch führen könnte (vgl. Glenvill, Fettfalle Apfeltyp, S.41)

4.5 Darf ich ihn beraten?

Herr Müller wurde bereits von einem Arzt untersucht und dann an die Ernährungsberatung überwiesen, daher würde ich ihn beraten. Die Beratung geht immer vom stoffwechselgesunden Kunden aus, es dürfen keine Erkrankungen vorliegen und die Beratung wird nur als Prävention durchgeführt. Wenn ein Kunde ein Patient ist, entscheidet ein Arzt. Bei einer eindeutigen Diagnose wie z.B. Diabetes reicht eine Ernährungsberatung nicht aus, sondern gehört in die Hand des Arztes (vgl. Lang/Steinbach, Lehrskript Ernährungsberatung, Academy of Sports , S.14).

5.Ernährungsplan für drei Tage

Übersicht eines Ernährungsbeispiels basierend auf die LOGI-Methode:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 1: Ernährungsplan Herr Müller ( Quelle: eigene Darstellung)

Der Klient sollte sich von den folgenden Nahrungsmitteln einen Grundvorrat anlegen:

- frisches saisonales, möglichst regionales Obst und Gemüse
- Reis, Nudeln: Vollkornvariante oder aus Hülsenfrüchten
- verschiedene Pseudogetreidearten wie z.B. Quinoa, Buchweizen…
- Fleisch oder Fisch tiefgefroren
- Haferflocken und selbstgemachtes Müsli
- Verschiedene Hülsenfrüchte z.B. Linsen, Erbsen, Bohnen (auch in Dosen)
- Vollkornbrot
- Verschiedene Nüsse und Samen z.B. Paranüsse, Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sesamsamen, Kürbiskerne
- Eier
- Milchprodukte wie Hüttenkäse, Feta, Quark, Joghurt usw.
- Fruchtaufstriche und vegetarische, fettarme Pasten
- Knabbereien z.B. Energiebällchen, Edelbitterschokolade, Nussmus, Popcorn
- Getränke z.B. Wasser, Tee, Kaffe, ungesüßte Fruchtschorle 1:3 usw.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Wie kann Ernährung Adipositas entgegenwirken? Ein Ernährungsplan für einen 42-jährigen Probanden
Note
1,0
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V491587
ISBN (eBook)
9783668982680
ISBN (Buch)
9783668982697
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ernährungsplan, Ernährung Logi-Methode
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Wie kann Ernährung Adipositas entgegenwirken? Ein Ernährungsplan für einen 42-jährigen Probanden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491587

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