Schulleistungsmessungen haben eine lange Tradition, sind aber immer wieder von Reformpädagogen in Frage gestellt worden. Bei Lehrern und Schülern haben sie sich dagegen als selbstverständlich etabliert.
In die öffentliche Diskussion sind Schulleistungsmessungen insbesondere durch die TIMMS-Studie gekommen. Es steht außer Frage, dass Leistungsmessungen in Schulen in der Zukunft eine höhere Bedeutung zukommen wird. Die Ergebnisse der Schulleistungsmessungen dienen als Basis für die Entscheidungsträger aus der Politik, um eine positive Qualitätsentwicklung der Schulen zu sichern.
Die Anforderungen an die Schulleistungsmessungen sind hoch, zum einen müssen wissenschaftliche Studien halten was sie versprechen und zum anderen darauf bedacht sein, dass methodisch unzuverlässige und die eigentlichen pädagogischen Fragestellungen verfehlende Messungen, dem Schulwesen eher schaden als nützen.
Insofern bedarf es einen erheblichen, je nach Fragestellung unterschiedlich großen Aufwandes, um zielspezifische, maßgeschneiderte und qualitativ anspru-chsvolle Untersuchungsprogramme sowie die dafür erforderlichen Messverfahren zu erstellen.
Für diese Messverfahren haben sich standardisierte Tests bewährt, die im Folgenden vorgestellt, untersucht und kritisch betrachtet werden.
Dabei wird untersucht unter welchen Bedingungen standardisierte Schulleistungsmessungen in der Praxis Anwendung finden.
Inhalt
1. Einleitung/Fragestellung
2. Schulleistung aus psychologischer Sicht
3. Standardisierte Schulleistungsmessungen
4. Wie Schulleistungen gemessen werden
5. Fazit/Schlussfolgerung
6. Literaturverzeichnis
7. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Schulleistungsmessungen haben eine lange Tradition, sind aber immer wieder von Reformpädagogen in Frage gestellt worden. Bei Lehrern und Schülern haben sie sich dagegen als selbstverständlich etabliert.
In die öffentliche Diskussion sind Schulleistungsmessungen insbesondere durch die TIMMS-Studie gekommen. Es steht außer Frage, dass Leistungsmessungen in Schulen in der Zukunft eine höhere Bedeutung zukommen wird. Die Ergebnisse der Schulleistungsmessungen dienen als Basis für die Entscheidungsträger aus der Politik, um eine positive Qualitätsentwicklung der Schulen zu sichern.
Die Anforderungen an die Schulleistungsmessungen sind hoch, zum einen müssen wissenschaftliche Studien halten was sie versprechen und zum anderen darauf bedacht sein, dass methodisch unzuverlässige und die eigentlichen pädagogischen Fragestellungen verfehlende Messungen, dem Schulwesen eher schaden als nützen.
Insofern bedarf es einen erheblichen, je nach Fragestellung unterschiedlich großen Aufwandes, um zielspezifische, maßgeschneiderte und qualitativ anspruchsvolle Untersuchungsprogramme sowie die dafür erforderlichen Messverfahren zu erstellen.
Für diese Messverfahren haben sich standardisierte Tests bewährt, die im Folgenden vorgestellt, untersucht und kritisch betrachtet werden.
Dabei wird untersucht unter welchen Bedingungen standardisierte Schulleistungsmessungen in der Praxis Anwendung finden.
2. Schulleistungen aus psychologischer Sicht
Standardisierte Schulleistungsmessungen sind Verfahren zur Messung von Intelligenz, geistigen Teilfähigkeiten und Schulleistungen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, sind diese Verfahren nicht unumstritten.[1]
Es ist somit auch mehr ein Versuch, etwas zu quantifizieren, was letztlich ein Bestandteil von Bildung (Persönlichkeitsbildung) ist und sich nicht in simple Skalen fassen lässt.
Schulnoten bzw. Zensuren bilden dabei einzelne Zahlenreihen, sind aber für den zukünftigen Werdegang von sehr großer Bedeutung. Die Messung und Quantifizierung hat in Deutschland eine Tradition.
Werden Schulleistungen aus der psychologischen Sicht gesehen, dann lässt sich ohne Zweifel sagen, dass dies ein Vorgang ist, den jeden Schüler erfasst. Dabei wird vor allem auf Schulleistungsunterschiede geachtet, die der Grund und Anhaltspunkt von Messungen sind. Mit Schulleistungsmessungen sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Schülern erfasst werden.
Schulleistungen aus der allgemeinpsychologischen Sicht zu betrachten bedeuten, dass Schüler die von Lehrkräften beurteilten Leistungsnachweise „nach Hause“ bringen. Wobei vor dem Ergebnis der Leistungsbewertung ein Lernprozess stattgefunden haben muss.
Bei einem Lernprozess spielt nicht nur der Schüler eine entscheidende Rolle, weitere wichtige Faktoren sind:
- Aufmerksamkeit- und Verarbeitungsleistung (neuen Lernstoff erarbeiten und aufnehmen)
- Übungs- und Gedächtnisleistung (Lernstoff im Gedächtnis verankern)
- Wiedergabe- bzw. Reproduktionsleistung (Lernstoff wiedergeben)
- Problemlöse- und Transferleistung (Lernstoff auf neue Sachverhalte anwenden)
Stets zu berücksichtigen ist, dass die Lern- und Leistungsaktivitäten eines Schülers nicht ausschließlich von seinen eignen Lernkompetenzen bzw. Lernpotential abhängig sind. Entscheidend wiegen in einer Lehr-Lernsituation die pädagogischen und didaktischen Geschicke des Lehrers und die verschiedenen Merkmale des Lernumfeldes.
Dennoch wird einem Schüler das Ergebnis seiner Bemühungen als individuelle eigenverantwortliche Leistung zugeschrieben.
Die schulische Leistung besteht aber nicht nur aus der aktuellen Anforderungssituation, sondern ist ein Resultat zahlreicher und langfristig organisierter mentaler Prozesse.
Diese schulische Leistung in einer aktuellen Leistungssituation hängt nicht nur vom erlernten Wissen und gewonnenen Einsichten des Schülers an sondern auch von:
- Müdigkeit
- Missverständnissen bei den Aufgaben
- Testangst
- Ablenkung durch Störungen
Somit ist es wichtig die Leistung einer aktuellen Lernsituation vom grundlegenden Leistungspotential, welches sich nur in geeigneten Situationen unverfälscht zeigt, zu unterscheiden.
[...]
[1] nach Heller, Kurt A. & Hany, Ernst A. in: Leistungsmessungen in Schulen: Weinert, Franz E. (Hrsg.), Weinheim/Basel, Belz 2001 S. 87-101
- Quote paper
- Lars Bosselmann (Author), 2005, Leistungsmessung in Schulen - Standardisierte Schulleistungsmessungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49198
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