Die Wiedervereinigung der 40 Jahre getrennten zwei deutschen Staaten wirkte sich unter anderem stark auf die bis dahin stattfindende Diskussion über koedukative Ausbildung in deutschen Schulen aus. Zum einen wurde das Diskussionsforum um die koedukativen Erfahrungen der ehemaligen DDR bereichert, zum anderen wurde die Lehrstruktur der neuen Bundesländer zum ersten mal mit dieser Diskussion konfrontiert. Die bedeutet nicht, daß die Lehrkräfte der ehemaligen DDR bisher keine Meinungen zu der Problematik der gleichgeschlechtlichen Ausbildung hatten. Vielmehr galten im sozialistischen Staat DDR diese Probleme als gelöst und nicht diskutierenswert. Dementsprechend wenige Daten bzw. Untersuchungen zu dieser Problematik gibt es dazu aus dem Gebiet der neuen Bundesländer. Sicherlich ist es auch schwierig von heutigen Umständen auf die Gleichberechtigung in den Politechnischen Oberschulen ( POS ) und Erweiterten Oberschulen (EOS) zu schließen. Viele Grundlagen dieser modernen Studien, so z.B. Berufswahl der Mädchen oder Frauenpositionen in Regierung und Betriebsleitung, wurden wesentlich vom politischen System und Rollenverständnis beeinflußt. Dennoch wird in dieser Ausarbeitung versucht, einen kritischen Vergleich dieser beiden deutschen Staaten unter Berücksichtigung aktueller Studien zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung bis 1945
- Entwicklung in der BRD
- Entwicklung in der DDR
- Erfolg der Koedukation in Ost oder West
- Stand der Koedukation-Monoedukation in Deutschland
- Allgemeines
- Einzelne Befunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der geschlechtsspezifischen Sozialisation im Wandel, wobei der Fokus auf die Entwicklung der Koedukation in Deutschland liegt. Ziel ist es, die historische Entwicklung der Ausbildungsformen in beiden deutschen Staaten zu analysieren und die Auswirkungen der Koedukation im Vergleich zu diskutieren.
- Geschlechtsspezifische Sozialisation in Deutschland
- Entwicklung der Koedukation in der BRD und DDR
- Vergleich der Koedukation in Ost und West
- Aktuelle Situation der Koedukation in Deutschland
- Einfluss politischer Systeme auf Bildung und Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der geschlechtsspezifischen Sozialisation und Koedukation im Kontext der deutschen Wiedervereinigung dar. Kapitel 2 behandelt die Entwicklung der Bildungssysteme in Europa bis 1945, mit Fokus auf die Entstehung von getrennten Schulen für Mädchen und Jungen. Kapitel 3 analysiert die Entwicklung der Koedukation in der BRD, insbesondere die Veränderungen in den 1970er Jahren und die Auswirkungen auf die Berufswahl von Mädchen. Kapitel 4 beleuchtet die Entwicklung der Koedukation in der DDR und die Besonderheiten des Bildungssystems im sozialistischen Staat.
Schlüsselwörter
Koedukation, Monoedukation, geschlechtsspezifische Sozialisation, Bildungspolitik, Deutschland, BRD, DDR, Geschlechterrollen, Berufswahl, Bildungssystem, Weimarer Republik, Politische Oberschule (POS), Erweiterte Oberschule (EOS).
- Arbeit zitieren
- Daniel Pagels (Autor:in), 1998, Koedukative Erziehung: Geschlechtsspezifische Sozialisation im gesellschaftlichen Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4924