Das deutsche Bildungssystem ist derart gestaltet, dass die Schüler nach einer vier- bis sechsjährigen Grundschulzeit auf verschiedene weiterführende Schulen aufgeteilt werden. In diesen weiterführenden Schulen soll nun, anknüpfend an die Grundschulzeit, das Lernen im Fach Mathematik fortgesetzt werden. Eine Fortsetzung ist aber nur dann möglich, wenn der Wissens- und Könnensstand zu diesem Zeitpunkt bekannt ist.
Durch die Standards der Kultusministerkonferenz ist ein bestimmtes mathematisches Können, das am Ende der vierten Klasse erreicht sein soll, als verbindlich festgelegt. Aber welches Können ist für das weiterführende Lernen und das Leben der Schüler von Bedeutung? Was ist notwendig, um in der fünften und sechsten Klasse erfolgreich zu lernen?
Um diese Fragen zu klären, müssen zuerst die Standards und der Rahmenplan sowohl der vierten Klasse, als auch der fünften und sechsten Klasse analysiert werden, um herauszufinden, welche objektiven Anforderungen sich aus dem Ziel-Inhalts-Konzept ergeben.
Anschließend an diese Analyse stellt sich dann die Frage, ob die Kinder am Ende der vierten Klasse auch auf diesem Könnensstand angelangt sind. Dieses kann man mittels eines Tests herausfinden, welcher explizit den Könnensstand der Schüler zum Zeitpunkt desselben anzeigt.
Somit könnte man sagen, dass derjenige Schüler, der diesen Test erfolgreich bewältigt, die idealen Voraussetzungen mitbringt, um auch den Unterrichtsstoff im Fach Mathematik an der weiterführenden Schule zu bewältigen.
Der Test soll mehrere Funktionen erfüllen:
1. eine Analyse des momentanen Könnens des konkreten Schülers,
2. eine Weiterentwicklung des Könnens konkreter Kinder,
3. eine Bilanz des bisherigen Unterrichts, und
4. eine Weiterentwicklung des künftigen Unterrichts.
Ich werde in meiner Examensarbeit das Können im Fach Mathematik, insbesondere der Geometrie, am Ende der vierten Klasse analysieren. Da die Grenzen zwischen Arithmetik und Geometrie jedoch fließend sind, was auch den Kindern immer wieder bewusst gemacht werden sollte, werden auch arithmetische Probleme ihre Berücksichtigung finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 PROBLEMLAGE
- 2 DER BEGRIFF „KÖNNEN“
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Mathematisches Können
- 3 DER KOMPETENZBEGRIFF
- 4 ZIELVORSTELLUNGEN GEOMETRIE
- 4.1 Standards Klasse 4
- 4.1.1 Sich im Raum orientieren
- 4.1.2 Geometrische Figuren erkennen, benennen und darstellen
- 4.1.3 Einfache geometrische Abbildungen erkennen, benennen und darstellen
- 4.1.4 Flächen- und Rauminhalte vergleichen und messen
- 4.2 Rahmenpläne
- 4.2.1 Rahmenplan Klasse 4
- 4.2.2 Rahmenplan Klasse 5/6
- 4.3 Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen
- 4.1 Standards Klasse 4
- 5 ANALYSEMÖGLICHKEITEN DER ZIELSTELLUNGEN
- 5.1 Testbegriff
- 5.2 Testkonstruktion
- 5.2.1 Test-Item
- 5.2.2 Konstruktionsstrategien
- 5.2.3 Bestimmung der Testart
- 5.2.4 Itemgestaltung
- 5.3 Folgerungen für die Erstellung eines Tests des geometrischen Könnens am Ende der Klasse 4
- 6 DER TEST ZUM GEOMETRISCHEN KÖNNEN AM ENDE DER KLASSE 4
- 6.1 Auswahl der Testaufgaben
- 6.1.1 Sich im Raum orientieren
- 6.1.2 Geometrische Figuren erkennen, benennen und darstellen
- 6.1.3 Einfache geometrische Abbildungen erkennen, benennen und darstellen
- 6.1.4 Flächen- und Rauminhalte vergleichen und messen
- 6.2 Weiterentwicklung des Tests
- 6.1 Auswahl der Testaufgaben
- 7 ANHANG
- 7.1 Testaufgaben und Testmanual
- 7.2 Testauswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das geometrische Können von Grundschülern am Ende der vierten Klasse. Ziel ist es, den aktuellen Könnensstand im Hinblick auf die Anforderungen der weiterführenden Schule zu überprüfen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Unterrichts aufzuzeigen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Anwendung eines Tests zur Erfassung des geometrischen Könnens.
- Analyse des geometrischen Könnens am Ende der 4. Klasse
- Vergleich der Anforderungen der 4. Klasse mit denen der 5./6. Klasse
- Entwicklung eines Tests zur Erfassung des geometrischen Könnens
- Auswertung des Tests und Ableitung von Schlussfolgerungen für den Unterricht
- Beitrag zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemlage: Die Arbeit untersucht die Notwendigkeit, den Wissens- und Könnensstand von Grundschulkindern in Mathematik am Ende der vierten Klasse zu ermitteln, um einen erfolgreichen Übergang in die weiterführende Schule zu gewährleisten. Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz definieren ein bestimmtes mathematisches Können, aber es bleibt die Frage offen, welches Können konkret für den weiteren Lernerfolg und das Leben der Schüler relevant ist. Die Arbeit zielt darauf ab, durch Analyse der Standards und Rahmenpläne der Klassen 4-6 die objektiven Anforderungen zu definieren und mithilfe eines Tests zu überprüfen, ob diese Anforderungen von den Kindern erfüllt werden. Der entwickelte Test soll nicht nur den aktuellen Könnensstand analysieren, sondern auch die Weiterentwicklung des Könnens und des Unterrichts ermöglichen.
2 Der Begriff „Können“: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verständnis von "Können" im Allgemeinen und im mathematischen Kontext. Es wird der handlungsorientierte Unterricht als Ansatz hervorgehoben, der die Vermittlung von Wissen durch handelndes Lernen und die Entwicklung von Denkstrukturen fördert. Die Bedeutung von Motivationspsychologie und konstruktivistischer Didaktik für den Unterricht werden diskutiert, wobei die selbstständige Konstruktion des Wissens durch den Lernenden im Mittelpunkt steht.
4 Zielvorstellungen Geometrie: Dieses Kapitel analysiert die Zielvorstellungen für den Geometrieunterricht in der 4. Klasse anhand der Standards der Kultusministerkonferenz und der Rahmenpläne der Klassen 4, 5 und 6. Es werden die Kompetenzen im Bereich der Raumorientierung, des Erkennens und Darstellens geometrischer Figuren und Abbildungen sowie des Vergleichens und Messens von Flächen- und Rauminhalten detailliert untersucht. Die Analyse dient als Grundlage für die Entwicklung des Tests im späteren Kapitel.
5 Analysemöglichkeiten der Zielstellungen: Hier wird die Konzeption und die Methodik des Tests zur Erfassung des geometrischen Könnens erläutert. Es werden verschiedene Aspekte der Testkonstruktion besprochen, einschließlich der Definition des Testbegriffs, der Auswahl von Itemtypen und -gestaltung sowie der Festlegung der Testart. Das Kapitel legt den methodologischen Rahmen für die Erstellung und Auswertung des Tests fest.
6 Der Test zum geometrischen Können am Ende der Klasse 4: In diesem Kapitel wird der entwickelte Test detailliert vorgestellt. Die Auswahl der Testaufgaben, basierend auf den zuvor analysierten Standards und Rahmenplänen, wird begründet und die einzelnen Aufgaben werden im Hinblick auf die zu messenden Kompetenzen erläutert. Das Kapitel beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Testaufgaben und deren Einordnung in die definierten Kompetenzbereiche. Es wird außerdem auf die Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Tests eingegangen.
Schlüsselwörter
Geometrisches Können, Grundschule, Klasse 4, Bildungsstandards, Rahmenpläne, Testkonstruktion, Mathematikunterricht, Raumorientierung, Geometrische Figuren, Geometrische Abbildungen, Flächen- und Rauminhalte, Handlungsorientierter Unterricht, Kompetenzentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des geometrischen Könnens von Grundschülern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das geometrische Können von Grundschülern am Ende der vierten Klasse. Ziel ist die Überprüfung des Könnensstands im Hinblick auf die Anforderungen der weiterführenden Schule und die Aufzeigen von Möglichkeiten zur Unterrichtsverbesserung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Anwendung eines Tests zur Erfassung des geometrischen Könnens.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Problemlage, den Begriff „Können“ (allgemein und mathematisch), den Kompetenzbegriff, die Zielvorstellungen im Geometrieunterricht (Klasse 4, Rahmenpläne Klasse 4-6), Analysemöglichkeiten der Zielstellungen (Testkonstruktion, Itemgestaltung), den entwickelten Test zum geometrischen Können (Aufgaben, Auswertung) und einen Anhang mit Testaufgaben und -manual.
Welche Zielsetzungen verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den aktuellen Könnensstand in Geometrie am Ende der 4. Klasse zu analysieren, die Anforderungen der 4. und 5./6. Klasse zu vergleichen, einen Test zur Erfassung des geometrischen Könnens zu entwickeln und auszuwerten, und daraus Schlussfolgerungen für den Unterricht abzuleiten. Letztendlich soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts geleistet werden.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Problemlage, Der Begriff „Können“, Der Kompetenzbegriff, Zielvorstellungen Geometrie, Analysemöglichkeiten der Zielstellungen, Der Test zum geometrischen Können am Ende der Klasse 4 und Anhang (Testaufgaben und Testmanual, Testauswertung). Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Analyse und des Testentwicklungsprozesses.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative und quantitative Methode. Die qualitative Methode beinhaltet die Analyse von Bildungsstandards und Rahmenplänen. Die quantitative Methode besteht in der Entwicklung und Anwendung eines Tests zur Erfassung des geometrischen Könnens. Die Auswertung des Tests liefert Daten zum Könnensstand der Schüler.
Welche konkreten Kompetenzen werden im Test geprüft?
Der Test prüft die Kompetenzen im Bereich der Raumorientierung, des Erkennens und Darstellens geometrischer Figuren und Abbildungen sowie des Vergleichens und Messens von Flächen- und Rauminhalten. Die Testaufgaben orientieren sich an den Standards der Kultusministerkonferenz und den Rahmenplänen der Klassen 4, 5 und 6.
Wie wird der Begriff "Können" in der Arbeit definiert?
Die Arbeit differenziert zwischen dem allgemeinen Begriff "Können" und dem mathematischen Können. Im mathematischen Kontext wird der handlungsorientierte Unterricht betont, der auf handelndem Lernen und der Entwicklung von Denkstrukturen basiert. Motivationspsychologie und konstruktivistische Didaktik spielen eine wichtige Rolle.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit basieren auf der Auswertung des entwickelten Tests und liefern Erkenntnisse über den aktuellen Könnensstand der Schüler. Diese Erkenntnisse sollen genutzt werden, um den Mathematikunterricht weiterzuentwickeln und den Übergang in die weiterführende Schule zu verbessern.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Geometrisches Können, Grundschule, Klasse 4, Bildungsstandards, Rahmenpläne, Testkonstruktion, Mathematikunterricht, Raumorientierung, Geometrische Figuren, Geometrische Abbildungen, Flächen- und Rauminhalte, Handlungsorientierter Unterricht, Kompetenzentwicklung.
- Quote paper
- Katharina Kruppa (Author), 2005, Zum geometrischen Können am Ende der Klassenstufe 4, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49248