In der vorliegenden Arbeit soll der Einfluss der Theorie von John Locke durch seine staatstheoretischen Aspekte, hauptsächlich aus seinem Werk „Zwei Abhandlungen über die Regierungen“, auf das heutige Prinzip des Rechtsstaats in der Bundesrepublik Deutschland gezogen werden. Eingangs wird das Rechtsstaatsprinzip und dessen Grundannahmen erörtert und die Staatstheorie John Lockes' kurz erläutert, um anschließend Unterschiede und Parallelen aufzuzeigen
Durch seine Staatstheorie und besonders durch sein Werk "Zwei Abhandlungen über die Regierung" ("Two Treaties of Goverment") wird sich heute noch mit John Locke (geb. am 29. August 1962) in der Politikwissenschaft, besonders in der politischen Theorie, beschäftigt. In dieser Abhandlung beschreibt er den Zustand der Menschheit bevor sie in einen strukturierten Gesellschaftszustand übergeht. Der britische Beamtensohn stellte im 17.Jahrhundert das System der Monarchie in Frage. Er hinterfragt die monarchische Regierungsform und sorgte durch seine Schriften im Nachhinein für systempolitische Veränderungen auf der ganzen Welt. Im Vergleich zu Thomas Hobbes, der eine starke und absolutistische Regierung, die das „Gewaltmonopol“ inne hält, als optimale Staatsform ansah und dessen staattheoretische Lehren teilweise antagonistisch zu Locke gesehen werden können, setzt Locke auf die freiheitlichen Rechte des Individuums und dem daraus begründeten Gemeinwesen.
Er beschäftigt sich mit der Frage, wie die Staatsmacht vernünftig limitiert werden kann und gleichzeitig Eigentum und Freiheit der Bürger abgesichert sind. Anhand der zuvor genannten Punkte kann man grob schon Parallelen zum Rechtsstaatsprinzip erkennen. Viele politische Denker von der Antike bis heute haben in ihren Werken, Theorien entwickelt die durchaus Einfluss auf das Rechtsstaatsprinzip haben. John Locke wird in der Literatur aber oftmals als Vordenker der westlichen Verfassungen bezeichnet. Andererseits sieht beispielsweise Leo Strauss, Lockes staatstheoretische Schriften als Zerstörung einer menschenwürdigen Ordnung an. So gibt es also auch Gegenstimmen die John Lockes Staatstheorie nicht als Vorreiter der westlichen Verfassungsstaaten sieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Rechtsstaatsprinzip
- 2.1 Definition und Verwurzelung
- 2.2 Der formelle Rechtsstaatsbegriff
- 2.3 Der materielle Rechtsstaatsbegriff
- 3 Die politische Theorie John Lockes
- 3.1 Naturzustand
- 3.2 Staats- und Gesellschaftstheorie
- 4 Vergleich der Theorie Lockes und des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit
- 4.1 Grundrechte und deren Sicherung
- 4.2 Gewaltenteilung
- 4.3 Das Recht auf Widerstand
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Einfluss der Staatstheorie von John Locke auf das heutige Rechtsstaatsprinzip in der Bundesrepublik Deutschland. Sie untersucht, wie die Gedanken Lockes, insbesondere aus seinem Werk „Zwei Abhandlungen über die Regierung“, die Entstehung und Entwicklung des Rechtsstaatsprinzips beeinflusst haben.
- Die Entstehung und Entwicklung des Rechtsstaatsprinzips in Deutschland
- Die zentrale Bedeutung des Rechtsstaatsprinzips für die Gewaltenteilung, die Gewährung von Grundrechten und die Sicherung der Freiheit des Einzelnen
- Die Staatstheorie John Lockes und ihre Kernaussagen zur natürlichen Rechte, zum Gesellschaftsvertrag und zur Gewaltenteilung
- Die Parallelen und Unterschiede zwischen der Staatstheorie Lockes und dem heutigen Rechtsstaatsprinzip
- Die Relevanz der Staatstheorie Lockes für die moderne Politik und die Herausforderungen der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt John Locke und sein Werk „Zwei Abhandlungen über die Regierung“ vor und erläutert die Relevanz seiner staatstheoretischen Gedanken für das heutige Rechtsstaatsprinzip. Anschließend wird das Rechtsstaatsprinzip in Deutschland definiert und seine Verwurzelung im Grundgesetz erörtert.
Kapitel 2.1 erläutert die Definition und Verwurzelung des Rechtsstaatsprinzips. Dabei werden die fünf Strukturprinzipien des Staates in Deutschland, darunter das Rechtsstaatsprinzip, vorgestellt. Weiterhin wird der Gedanke der staatlichen Gewaltbindung an das Recht und die Verfassung als Kern des Rechtsstaatsprinzips hervorgehoben.
Kapitel 3.1 beschreibt den Naturzustand in der Staatstheorie John Lockes und beleuchtet seine Gedanken zur ursprünglichen Freiheit des Menschen. Die staatstheoretische Grundlage für den modernen Rechtsstaat wird hier im Detail erörtert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Rechtsstaatsprinzip, John Locke, Staatstheorie, Zwei Abhandlungen über die Regierung, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Gewaltenteilung, Grundrechte, Freiheit, Eigentum, Bundesrepublik Deutschland, Grundgesetz.
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- Patrick Schulze (Author), 2019, Der Einfluss der Staatstheorie von John Locke auf das Rechtsstaatsprinzip, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492612