In der folgenden Ausarbeitung stelle ich die Zusammenhänge zwischen der Architektur von mexikanischen Monumenten, mesoamerikanischen Kulturen, ihre Kollektivität und Identität dar. Am Anfang hierzu einige Begriffserläuterungen, um sie im Kontext besser zu verständlichen.
Jan und Aleida Assmann prägten Ende der 80er Jahre den Begriff des `kulturellen Gedächtnisses´. J. Assmann unterscheidet diese Art des Gedächtnisses vom `kommunikativen´. Das `kommunikative Gedächtnis´ bezieht sich mehr auf individuelle Erfahrungen, das `kulturelle´ entsteht durch Überlieferungen und Rituale. Somit werden durch diese gemeinsamen Erinnerungen Traditionen aufrechterhalten und bilden die Grundlage für ein kollektives Kulturverständnis (vgl. Böhme, 2000, 153).
Bei Hansen wird Kultur durch drei Faktoren gebildet, welche eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen. Als ersten Faktor nennt er die Standardisierung. Diese bezeichnet das „zum Überleben funktionslose Gleichverhalten von Mitgliedern eines Kollektivs“ (Hansen: 2003, 42/43). Der zweite Faktor, welcher Kultur überhaupt erst möglich macht, ist die Kommunikation bzw. sind die Zeichen. Denn in unterschiedlichen Kulturen werden bestimmte Zeichen unterschiedlich interpretiert oder verstanden. Die Kollektivität ist Hansens dritter Faktor für Kultur. Er zählt das Kollektiv zu einer Untergruppe einer Gattung (z.B. der Mensch), wobei die kleinste Form seiner Dreiteilung das Individuum selbst ist. Dies kurz am Beispiel des Menschen erläutert: Alle Menschen machen bestimmte Dinge ihr Leben lang (schlafen, essen etc.); eine Gruppe von Menschen findet sich aber zusammen und macht nur spezielle Dinge gemeinsam (hören die gleiche Musik, haben gleiche Hobbies etc.). Diese Gruppe wird dann als ein Kollektiv bezeichnet. Ein einzelnes Individuum gehört in jedem Fall der ersten Gruppe an (der Gattung, hier: Mensch) und kann auch einem Kollektiv angehören - aber als Individuum verhält es sich in bestimmten Dingen einzigartig (individuelle Erinnerungen etc.) (vgl. Hansen, 2003, 36, 42-43).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die geordnete Welt des Alten Mexiko
- Tenochtitlán
- Zur Geschichte der Stadt
- Die Architektur und Rituale
- Teotihuacán
- Zur Geschichte der Stadt
- Die Architektur und Rituale
- Tenochtitlán
- Resumeé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Zusammenhänge zwischen der Architektur mexikanischer Monumente, mesoamerikanischen Kulturen, deren Kollektivität und Identität. Dabei werden zentrale Begriffe wie "kulturelles Gedächtnis" und die verschiedenen Faktoren, die Kultur prägen, erläutert.
- Die Bedeutung des "kulturellen Gedächtnisses" für die Bildung von Identität
- Die Rolle von Standardisierung, Kommunikation und Kollektivität für Kultur
- Die Verdrängung der kollektiven Identität indigener Völker in Mexiko
- Die geordnete Welt des Alten Mexiko und die Bedeutung des astronomischen Wissens
- Die präkolumbianischen Weltbilder und deren Einfluss auf die Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die Thematik der kollektiven Identität in Mexiko und den Zusammenhang mit Architektur und Kultur vor. Es werden zentrale Begriffe wie "kulturelles Gedächtnis" und die Faktoren, die Kultur prägen, definiert.
- Die geordnete Welt des Alten Mexiko: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung des astronomischen Wissens und die Vorstellung von einer geordneten Welt in den alten mexikanischen Kulturen. Es werden die Städte Tenochtitlán und Teotihuacán als Beispiele für diese Ordnung herangezogen.
- Tenochtitlán: Dieses Kapitel beschreibt die Geschichte und die Architektur der Stadt Tenochtitlán, inklusive der Rituale, die dort praktiziert wurden.
- Teotihuacán: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte und Architektur der Stadt Teotihuacán, einschließlich der Rituale und deren Bedeutung für die Kultur.
Schlüsselwörter
Kulturelles Gedächtnis, Kollektive Identität, Kultur, Standardisierung, Kommunikation, Kollektivität, Mesoamerika, Architektur, Tenochtitlán, Teotihuacán, Astronomie, Präkolumbianische Weltbilder.
- Quote paper
- Marie Louis Freyberg (Author), 2004, Monumente des alten Mexiko - Zeichen einer geordneten Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49309