1. Mysterienkulte der Antike
Mysterien (Wortstämme: mysterion: geheime Feier; mystikos: geheimnisvoll; mystes: der Eingeweihte), d.h. geheime, nur Eingeweihten zugängliche Praktiken (Feiern, Magien, Rituale) faszinieren die Menschen seit jeher. Sie haben etwas "Überirdisches", "Übermenschliches" an sich - leicht ist die Verbindung zum "Göttlichen" bzw. eine Annäherung an das "Göttliche" hergestellt.
So ist es kein Wunder, daß die Verehrung von Gottheiten zu allen Zeiten und in allen Kulturen mehr oder weniger intensiv mit derartigen Gebräuchen verbunden ist ; in den
sogenannten Mysterienkulten sind sie zentraler Bestandteil des "Gottesdienstes"
Neben dem Geheimnisvollen zeichnen sich Mysterienkulte aus durch eine zentrale Kultgottheit sowie eine reiche rituelle Praxis in entsprechend ausgestatteten Kultstätten, die von Priesterschaften und Kultanhängern unterschiedlichster sozialer Gruppen und Schichten (Sklaven, Händler, Soldaten, Frauen...) ausgeübt wird.
Mysterienkulte besitzen ein religiöses und soziales Profil. Sie sind keine geschlossenen Systeme - ganz im Gegenteil : eines der wichtigsten Merkmale (und damit auch Unterschied zu Religionen) der Mysterienkulte ist der Synkretismus, die Vermischung mit benachbarten Gottheiten und die Integration anderer Glaubensvorstellungen und Religionspraktiken.
Mysterienkulte stellen ihren Anhängern individuelle Erlösung in Aussicht, ein Versprechen, das die traditionellen antiken Religionen nicht kannten. Darin liegt ihre besondere Anziehungskraft.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Mysterienkulte der Antike
- Der Isis und Osiris - Kult in Ägypten
- Die Grundstruktur der ägyptischen Götterwelt
- Osiris
- Isis
- Der Osiris-Mythos
- Die Bedeutung des Isis und Osiris —Kultes für den Ägypter
- Der Isis und Osiris - Kult im römischen Reich
- Die Grundstruktur der römischen Götterwelt
- Der Weg des Kultes nach Rom
- Annahme und Praxis des Kultes im römischen Reich
- Anfänge, Blütezeit und Niedergang des Kultes
- Isis und Osiris in der Gegenwart
- A b bildungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beleuchtet die Entwicklung des Isis-Osiris-Kultes in Ägypten und im römischen Reich. Sie analysiert den Mythos von Isis und Osiris, seine Bedeutung für die ägyptische Religion und seine Verbreitung im Römischen Reich.
- Die Grundstruktur der ägyptischen und römischen Götterwelt
- Die Entwicklung des Isis-Osiris-Kultes in Ägypten
- Die Übernahme und Integration des Kultes in das römische Pantheon
- Die Anfänge, Blütezeit und der Niedergang des Kultes im römischen Reich
- Die Bedeutung des Isis-Osiris-Kultes in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich den Mysterienkulten der Antike. Es werden die zentralen Merkmale dieser Kulte erläutert, wie beispielsweise die geheime Praxis, die zentrale Kultgottheit und die reiche rituelle Praxis. Zudem wird die Bedeutung des Synkretismus und die Hoffnung auf individuelle Erlösung hervorgehoben.
Das zweite Kapitel behandelt den Isis- und Osiris-Kult in Ägypten. Es wird die Grundstruktur der ägyptischen Götterwelt vorgestellt, wobei die Bedeutung von Götterpaaren und Götterfamilien betont wird. Im Anschluss werden die Götter Osiris und Isis detailliert betrachtet, ihre Rollen und Funktionen im ägyptischen Pantheon und ihre Darstellung in der Kunst. Der Mythos von Osiris und Isis wird in seinen zentralen Abschnitten zusammengefasst, wobei die Bedeutung des Mythos für den Totenglauben und die Bestattungsriten der Ägypter hervorgehoben wird.
Das dritte Kapitel beleuchtet den Isis-Osiris-Kult im römischen Reich. Zunächst wird die Grundstruktur der römischen Götterwelt dargestellt, insbesondere die Unterschiede zum ägyptischen Götterglauben. Anschließend wird der Weg des Kultes nach Rom nachgezeichnet, wobei die Rolle der Ptolemäer und die Entstehung der Mischgottheit Serapis im hellenistischen Kontext im Vordergrund stehen. Die Annahme und Praxis des Kultes im römischen Reich wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, wobei die Faszination des Kultes für die Römer und die Bedeutung der Gottesdienste und Feste hervorgehoben werden. Das Kapitel endet mit einer Darstellung der Anfänge, Blütezeit und des Niedergangs des Kultes im römischen Reich, wobei die Reaktion der römischen Behörden und die Rolle des Christentums im Niedergang des Kultes beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Isis-Osiris-Kult, die ägyptische und römische Götterwelt, Mysterienkulte, Synkretismus, Totenglauben, Bestattungsriten, Heilsversprechen, Pantheon, Staatsreligion, römische Kaiserzeit, frühes Christentum. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Isis-Osiris-Kultes von seinen Ursprüngen im alten Ägypten bis zu seiner Verbreitung im römischen Reich und seinem Niedergang im 4. Jahrhundert nach Christus.
- Quote paper
- Katharina Einwag (Author), 2002, Die Götterwelt in der Antike - der Werdegang der ägyptischen Götter bis in die römische Zeit, dargestellt am Isis-Osiris-Kult, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4932
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