Automobilindustrie


Hausarbeit, 2005

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Definition und nationale Bedeutung der Automobilindustrie

3 Die Thüringer Automobilindustrie

4 Bedeutende Automobilstandorte in Thüringen
4.1 Der Automobilstandort Eisenach
4.1.1 Die Anfänge des Eisenacher Automobilbaus
4.1.2 Die BMW-Ära
4.1.3 VEB Automobilwerk Eisenach (AWE)
4.1.4 Die Entwicklung nach der Wende
4.2 Multicar Spezialfahrzeuge Waltershausen
4.3 Weitere Standorte der Thüringer Automobilindustrie

5 Zusammenfassung

Literatur

Abbildungen

Abb. 1: Räumliche Verteilung der Unternehmen in der Thüringer Automobilindustrie (basierend auf Ewald 2004:25f.)

Abb. 2: Entwicklung von Wirtschaftsindikatoren des Fahrzeugbaus (nach Ewald 2004:27)

Abb. 3: Sportwagen BMW 328 (aus Reiche & Stück 2003:71)

Abb. 4: Multicar als Saugkehrmaschine (aus Ihling 2002:98)

1 Einleitung

Trotz allgemeiner konjunktureller Stagnation ist die Automobilindustrie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Unternehmen wie Volkswagen, Daimler-Chrysler oder BMW haben ihren Stammsitz in der Bundesrepublik und spielen eine bedeutende Rolle im globalisierten Wettbewerb. Im Thüringer Raum besitzt die Automobilindustrie eine über 100-jährige Tradition und ist auch heute noch ein wichtiger lokaler Arbeitgeber. In der vorliegenden Arbeit soll zunächst ein allgemeiner Überblick über den Stand der Automobilindustrie in Deutschland und insbesondere Thüringen gegeben werden. Danach erfolgt eine nähere Beschreibung herausragender Thüringer Automobil-Standorte in deren historischen und ökonomischen Kontext.

2 Definition und nationale Bedeutung der Automobilindustrie

Nach Ewald (2004:25) beschäftigt sich die Automobilindustrie mit der „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“. Darunter fallen „die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, von Karosserien, Aufbauten und Anhängern sowie die von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren“.

Laut Bmwa (2005) ist die Automobilindustrie mit ca. 777.000 Beschäftigten einer der wichtigsten Industriebranchen Deutschlands. Die Vda (2004:13) geht zudem davon aus, dass 1,45 Millionen Beschäftigte in dem Fahrzeugbau vorgelagerten Branchen arbeiten. Bei einem Gesamtumsatz von 208 Milliarden Euro und 5,5 Millionen gefertigten Fahrzeugen im Jahr 2003 gilt Deutschland als drittgrößte automobilproduzierende Nation neben den USA und Japan (Vda 2004:202ff.). Der Focus der deutschen Automobilindustrie liegt auf der Produktion von Personenkraftwagen sowie auf Export, verstärkt in die Staaten Osteuropas und Asiens (Bmwa 2005).

3 Die Thüringer Automobilindustrie

Von den Umsatzzahlen her ist die Automobilindustrie nach der Lebensmittelbranche der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Thüringen (Ihk 2002:10).

Ihling (2002:7) und Hawich (2002:22) geben an, dass insgesamt 300 – 350 Unternehmen zum engeren Kreis der Automobilindustrie des Freistaates gehören. Darunter sind laut Ewald (2004:25) 71 Betriebe, die mindestens 20 Beschäftigte vorzuweisen haben. Die Automobilindustrie Thüringens ist trotz hiesiger Größen wie Opel oder BMW eher mittelständisch geprägt, da rund 65 % der Unternehmen weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigen.

Bei der räumlichen Analyse zeigt sich eine Konzentration von größeren Betrieben (> 20 Beschäftigte) der Automobilbranche im Raum Ostthüringen (Abb.1). Die Landkreise Gotha und Wartburgkreis einschließlich der kreisfreien Stadt Eisenach gelten als das Herzstück des Thüringer Fahrzeugbaus. Ewald (2004:26) zeigt, dass auch bei den Umsatzzahlen diese Regionen führend sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Räumliche Verteilung der Unternehmen in der Thüringer Automobilindustrie (basierend auf Ewald 2004:25f.)

In der Entwicklung wichtiger Wirtschaftsindikatoren zeichnet Ewald (2004:27ff.) für die Automobilindustrie in der Zeitspanne von 1995 bis 2003 ein weitestgehend positives Bild (Abb. 2). So verdoppelte sich fast die Anzahl der Betriebe (mit mindestens 20 Beschäftigten) und Angestellten. Der monatliche Durchschnittslohn im Fahrzeugbau lag im gesamten Zeitraum über dem Landesdurchschnitt aller Wirtschaftszweige. Der absolute Auslandsumsatz konnte mehr als verdoppelt werden, wobei jedoch der prozentuale Anteil der Automobilindustrie am Auslandumsatz Thüringens sank.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Entwicklung von Wirtschaftsindikatoren des Fahrzeugbaus (nach Ewald 2004:27)

4 Bedeutende Automobilstandorte in Thüringen

In diesem Kapitel werden exemplarisch zwei wichtige Standorte der Automobilindustrie herausgegriffen. Insbesondere deren Entwicklung und Bedeutung in Vergangenheit sowie Gegenwart wird hierbei untersucht.

4.1 Der Automobilstandort Eisenach

Die westthüringische Stadt Eisenach galt und gilt als das Zentrum der Thüringer Automobilindustrie. Deshalb wird ihr hier eine ausführliche Betrachtung gewidmet.

4.1.1 Die Anfänge des Eisenacher Automobilbaus

Nach Busch & Rockstuhl (2001:67) wurde am 3. Dezember 1896 in Eisenach vom Industriellen Heinrich Ehrhardt die Fahrzeugfabrik Eisenach auf Basis einer Aktiengesellschaft gegründet. Die günstige Infrastruktur mit der örtlichen Existenz von Gas-und Elektrizitätswerken, Bahnanbindungen und Tiefenkanalisation sowie das reichhaltige Arbeitskräftepotenzial boten laut Ihling (1996: o. S.) exzellente Vorrausetzungen für eine erfolgreiche Massenproduktion. Nachdem anfänglich nur Gespannfahrzeuge und Fahrräder produziert wurden, begann 1898 mit dem Motorwagen „Wartburg“ auch die serienmäßige Herstellung von Automobilen (Hawich 2002:37). Rasch etablierte sich das Unternehmen auf internationaler Ebene. Insbesondere die ab 1904 hergestellten Busse und Lastkraftwagen der Modellreihe „Dixi“ fanden regen Absatz (Ihling 2002:17). Gleichzeitig bot die Eisenacher Fahrzeugfabrik ihre Erfahrungen auch bei der Konstruktion von Motoren für Flugzeuge, Luftschiffe oder Booten an (Ihling 1996: o. S.). In der Zeit von 1896 bis 1914 erhöhte sich laut Reiche & Stück (2003:8) die Anzahl der Beschäftigten von 660 auf 1400.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges erfolgte eine Konzentration der Produktion auf militärische Fahrzeuge. So wurden in Eisenach Heeresgüter wie Lafetten, Protzen, Munitionswagen, Feldküchen, Minenwerfer und Flugabwehr-Geschütze hergestellt (Busch & Rockstuhl 2001:75).

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Automobilindustrie
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V49326
ISBN (eBook)
9783638458061
Dateigröße
635 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Hausarbeit wird speziell die Thüringer Automobilindustrie untersucht. Der Automobilstandort Eisenach wird dabei gesondert beleuchtet.
Schlagworte
Automobilindustrie
Arbeit zitieren
Stefan Witzmann (Autor:in), 2005, Automobilindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49326

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Automobilindustrie



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden