Ende des Zweiten Weltkriegs waren in weiten Teilen Europas die Industrie, Landwirtschaft und die Rohstoffgewinnung fast gänzlich zum Erliegen gekommen, während ein Großteil der Bevölkerung vom Hunger bedroht war. Die USA starteten ein Hilfsprogramm für Europa, mit dem sie vier Ziele verfolgten: Erstens waren weite Teile Europas ein potentieller Absatzmarkt für amerikanische Waren, durch eine rasche wirtschaftliche Gesundung des Absatzmarktes Europa sollte ein massiver Einbruch der Wirtschaft in den USA nach dem Wegfall der Kriegsgüterproduktion verhindert werden. Zweitens sahen die Vereinigten Staaten eine Gefahr darin, dass Westeuropa ohne ihre Hilfe in den Einflussbereich der Sowjetunion geraten könnte, was für sie eine Bedrohung ihrer Sicherheitsinteressen darstellte und mit dem Hilfsprogramm verhindert werden solle. Drittens sollte Deutschland, historisch gesehen der industrielle Mittelpunkt Europas, als eine Art Puffer gegen die sowjetische Expansionspolitik und als Teil eines geeinten Europas gegen die Sowjetunion und ihren Einflussbereich wieder aufgebaut werden – und viertens mussten Hunger und Not überwunden werden, und zwar nicht nur allein aus sozialen, humanitären Gründen, sondern auch als Vorbedingung und Grundstein für die Verwirklichung der drei zuvor genannten Ziele.
Am 5. Juni 1947 wurde das Wiederaufbauprogramm der Öffentlichkeit vorgestellt, laut dem Programm erklärten sich die Vereinigten Staaten bereit, die notwendige materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten, sofern Europa ein langfristiges, gemeinsames Wiederaufbauprogramm erstellte. Am 3. April 1948 verabschiedete der US-Kongress das Programm als Auslandshilfegesetz, und bis Mitte 1952 wurden über 13 Milliarden US-Doller an Hilfe genehmigt (wovon 70% für den Kauf von amerikanischen Gütern ausgegeben wurden). Das Programm ereichte seine Ziele: Als es 1952 endete lag die europäische Industrieproduktion bei 35 % über dem Vorkriegsstand, die Bundesrepublik Deutschland war ein eigenständiger Staat mit Wirtschaft und die Einflussnahme der UdSSR auf Westeuropa war abgewendet. Vielen Menschen ist dieses Hilfsprogramm unter dem Namen „Marshall-Plan“ ein Begriff, doch nicht alle wissen, wer Marshall überhaupt war. Im Folgenden werde ich einen kurzen Überblick über sein Leben geben.
Inhaltsverzeichnis:
1.) Einleitung
2.) Werdegang
2.1.) Das Virginia Military Institute (VMI)
2.2.) Der junge Offizier
2.3.) Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach
2.4.) Marshall wird Außenminister, Präsident des RK und Verteidigungsminister
3.) Auszeichnungen
4.) Fazit
Literaturverzeichnis
1.) Einleitung
Ende des Zweiten Weltkriegs waren in weiten Teilen Europas die Industrie, Landwirtschaft und die Rohstoffgewinnung fast gänzlich zum Erliegen gekommen, während ein Großteil der Bevölkerung vom Hunger bedroht war. Die USA starteten ein Hilfsprogramm für Europa, mit dem sie vier Ziele verfolgten[1]: Erstens waren weite Teile Europas ein potentieller Absatzmarkt für amerikanische Waren, durch eine rasche wirtschaftliche Gesundung des Absatzmarktes Europa sollte ein massiver Einbruch der Wirtschaft in den USA nach dem Wegfall der Kriegsgüterproduktion verhindert werden. Zweitens sahen die Vereinigten Staaten eine Gefahr darin, dass Westeuropa ohne ihre Hilfe in den Einflussbereich der Sowjetunion geraten könnte, was für sie eine Bedrohung ihrer Sicherheitsinteressen darstellte und mit dem Hilfsprogramm verhindert werden solle. Drittens sollte Deutschland, historisch gesehen der industrielle Mittelpunkt Europas, als eine Art Puffer gegen die sowjetische Expansionspolitik und als Teil eines geeinten Europas gegen die Sowjetunion und ihren Einflussbereich wieder aufgebaut werden – und viertens mussten Hunger und Not überwunden werden, und zwar nicht nur allein aus sozialen, humanitären Gründen, sondern auch als Vorbedingung und Grundstein für die Verwirklichung der drei zuvor genannten Ziele.
Am 5. Juni 1947 wurde das Wiederaufbauprogramm der Öffentlichkeit vorgestellt, laut dem Programm erklärten sich die Vereinigten Staaten bereit, die notwendige materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten, sofern Europa ein langfristiges, gemeinsames Wiederaufbauprogramm erstellte. Am 3. April 1948 verabschiedete der US-Kongress das Programm als Auslandshilfegesetz, und bis Mitte 1952 wurden über 13 Milliarden US-Doller an Hilfe genehmigt (wovon 70% für den Kauf von amerikanischen Gütern ausgegeben wurden[2] ). Das Programm ereichte seine Ziele: Als es 1952 endete lag die europäische Industrieproduktion bei 35 % über dem Vorkriegsstand, die Bundesrepublik Deutschland war ein eigenständiger Staat mit Wirtschaft und die Einflussnahme der UdSSR auf Westeuropa war abgewendet.[3]
Vielen Menschen ist dieses Hilfsprogramm unter dem Namen „Marshall-Plan“ ein Begriff, doch nicht alle wissen, wer Marshall überhaupt war. Im Folgenden werde ich einen kurzen Überblick über sein Leben geben.
2.) Werdegang
George Catlett Marshall wurde am 31. Dezember 1880 in Uniontown / Pennsylvania als jüngstes von drei Kindern eines unabhängigen Geschäftsmanns (George Catlett Marshall sen.) geboren. Sein Vater wird als regelmäßiger Kirchgänger, beliebter Bürger der Mittelklasse und aktives Mitglied der Demokratischen Partei beschrieben.[4]
Nach dem Besuch einer Privatschule im Alter von sechs Jahren und einem anschließenden Wechsel auf eine öffentliche Schule erfuhr George C. Marshall nach seinem Highschool- Abschluss von 1897 bis 1901 eine Ausbildung am Virginia Military Institute, an der auch sein älterer Bruder Stuart war.
2.1.) Das Virginia Military Institute (VMI)
“When I was begging to go to VMI, I overheard Stuart talking to my mother. He was trying to persuade her not to let me go because he thought I would disgrace the family name. Well, that made more of an impression on me than all instructors, parental pressure, or anything else. I decided right there I was going to wipe his eye. I did finally get ahead of what my brother had done. That was the first time I had ever done that, and it was where I really learned my lesson. The urgency to succeed came from hearing that conversation; it had a psychological effect on my career.”[5]
George Marshall war bestärkt in seinem Plan, diese Institution zu besuchen, obwohl es dort sehr schwer war, nur sehr wenige einen guten Abschluss bekamen – seine Familie musste für seine Ausbildung viel Geld aufbringen und George wollte allen beweisen, dass er die richtige Wahl getroffen hat. Sein Ehrgeiz und sein Ziel vor Augen führten dazu, dass sich seine Noten im ersten Jahr im Vergleich zu seiner schweren Schulzeit wesentlich verbesserten und er sich voll darauf konzentrierte, ein guter Kadett zu werden. Am Ende des ersten Schuljahres wurde er zum „First Corporal of the Cadets“ ernannt. Er übernahm Verantwortung und erfüllte sie pflichtbewusst, was zur Folge hatte, dass er im Frühjahr 1899 zum „First Seargent“ befördert wurde. Am Ende seines dritten Jahres wurde er „First Captain“ am Virginia Military Institute und beendete dort seine Ausbildung als 19. bester von 47 Absolventen, sowie als einer der besten Offizierskadetten, die jemals am Virginia Military Institute waren .[6]
What I learned at VMI was self-control, discipline, so that it was ground in. I learned also the problem of managing men.”[7]
[...]
[1] Vgl. Microsoft Encarta CD 2002, Stichwort „europäisches Wiederaufbauprogramm“
[2] Vlg. ebd.
[3] Vgl. ebd.
[4] Vgl. Pogue, Forrest C.; George C. Marshall – Education of a general (1880 – 1939); New York 1963; S. 4
[5] ebd. ; S. 41
[6] vgl. ebd.; S.39 - 55
[7] ebd.; S. 46
- Quote paper
- Daniel Sorg (Author), 2005, Wer war George Catlett Marshall?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49342
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