Verbrecherbiographien waren im 18. Jahrhundert sehr beliebt. Defoe nahm an dieser Gattung Veränderungen vor und entwickelte ein neues Genre, das im Laufe des Jahrhunderts immer mehr Anhänger gewann und bald den Geschmack des Publikums dominierte: den (pikaresken) Roman. Defoe veränderte dafür nur ein Element. Er tauschte reale Personen durch fiktive Helden aus. Genau das hat er auch beim Verfassen des Romans 'Moll Flanders' getan. Moll ist eine fiktive Person, denn eine Diebin namens Moll Flanders ist in den Jahren 1721 oder 1722 nach Kenntnis der Leser des 18. Jahrhunderts nicht hingerichtet worden. Reue und Bekehrung sind Hauptelemente in der Tradition der Verbrecherbiographien und finden sich auch in dem Roman 'Moll Flanders'.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verbrecherliteratur im 18. Jahrhundert
- Aufbau der Arbeit
- Definition wichtiger Begriffe
- Repentance
- Gentlewoman
- Zweifel an Molls Reue
- Handlungsebene
- Charakterebene
- Sprachliche Ebene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Figur der Moll Flanders im Roman von Daniel Defoe und analysiert ihre Reue im Kontext der Verbrecherliteratur des 18. Jahrhunderts. Die Untersuchung beleuchtet, ob Molls Handlungen, ihr Charakter und ihre Sprache Rückschlüsse auf ihre wahre Reue zulassen oder diese eher verwehren.
- Verbrecherliteratur im 18. Jahrhundert und die Rolle von Reue und Bekehrung
- Definition und Interpretation des Begriffs "Repentance" im Kontext der puritanischen Theologie
- Untersuchung des Begriffs "Gentlewoman" und Molls eigenem Verständnis davon
- Analyse von Molls Handlungen, ihrem Charakter und ihrer Sprache auf ihre Glaubwürdigkeit in Bezug auf Reue
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung:
Die Einleitung stellt den Roman "Moll Flanders" im Kontext der Verbrecherliteratur des 18. Jahrhunderts vor. Sie erläutert die Entwicklung des Genres und Defoes Beitrag dazu. Es wird deutlich, dass Reue und Bekehrung zentrale Themen der Verbrecherbiographien sind und auch in "Moll Flanders" eine Rolle spielen.
Definition wichtiger Begriffe:
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutungen der Begriffe "Repentance" und "Gentlewoman". Die Definition von "Repentance" wird im Kontext der puritanischen Theologie und im Lichte biblischer Interpretationen erörtert. Es wird erklärt, dass "Repentance" mehr als nur eine mentale Veränderung, sondern ein aktiver Prozess ist, der die Verbindung von Einsicht und Lebenswandel umfasst. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung des Begriffs "Gentlewoman" im 18. Jahrhundert und stellt Molls eigene Definition gegenüber, die auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit fokussiert.
Zweifel an Molls Reue:
Dieses Kapitel widmet sich dem Kern der Arbeit: den Zweifeln an Molls Reue. Es analysiert Molls Handlungsebene, ihre Charaktereigenschaften und ihre Sprache auf ihre Glaubwürdigkeit in Bezug auf Reue. Anhand von Textauszügen werden Argumente und Hinweise auf Molls tatsächliche Gefühlslage untersucht.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Verbrecherliteratur, Reue, Bekehrung, "Repentance", "Gentlewoman", Daniel Defoe, Moll Flanders, puritanische Theologie, Handlungsebene, Charakterebene, sprachliche Ebene.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Arndt (Autor:in), 2005, Moll Flanders zwischen Reue und "being a gentlewoman", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49347