In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird das Cradle to Cradle-Konzept aufgegriffen und auf die wesentlichen Aspekte hin untersucht. Ebenso wird hinterfragt, ob die Abfall- und Entsorgungslogistik als eine Teildisziplinen der Logistik ausreichend ist, um die notwendigen Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts zu bedienen, oder ob ein neuer Denk- und Umsetzungsansatz von Logistik erforderlich ist, um einem strukturierten Systemansatz und somit der ganzheitlichen Integration mit dem Cradle to Cradle-Konzept Rechnung zu tragen.
Die Basis dieser Arbeit bilden zum einen die Grundgedanken, Leitideen und Prinzipien des Cradle to Cradle-Konzepts sowie zum anderen die aktuell bekannten Strategien, Konzepte und Methoden der Logistik. Mit einer Analyse der einzelnen Aspekte beider Wissenschaftsbereiche soll herausgefunden werden, inwieweit diese zueinander kompatibel sind, gemeinsame Grundgedanken und Konzepte bestehen oder sogar ein neuartiger Nutzen über eine intelligente Kombinatorik generiert werden kann.
Der Begriff Nutzen ist im Allgemeinen definiert als ein Wert, der durch eine bestimmte Fähigkeit ein Bedürfnis befriedigen kann. Sowohl der konkrete Wert als auch die spezielle Fähigkeit sowie das befriedigte Bedürfnis sind fall- und anforderungsabhängig und werden in der Abschlussbetrachtung evaluiert. Mit der Definition eines möglichen Nutzens aus der Kombinatorik von Cradle to Cradle und Logistik gilt es ebenso herauszufinden, für welche Systems der Nutzen generiert werden kann. Beispiele hierfür sind Ökosystem, Wirtschaftssystem sowie Sozialsystem.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Historie und aktueller Stand in Wissenschaft und Praxis
- 1.2 Ziele der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Cradle to Cradle
- 2.1 Cradle to Cradle als Philosophie und Denkschule
- 2.1.1 Idee und Hintergrund
- 2.1.2 Grundprinzipien
- 2.1.3 Kreisläufe
- 2.1.4 Realisierungsansätze des Cradle to Cradle-Konzepts
- 2.1.4.1 Leitlinien zur Öko-Effektivität
- 2.1.4.2 Intelligentes Material Pooling
- 2.1.4.3 Materialpass
- 2.2 Circular Economy als Wirtschaftsmodell
- 2.2.1 Handlungsfelder
- 2.2.2 Bausteine der Circular Economy
- 3. Systeme, Konzepte und Methoden der Logistik
- 3.1 Evolution der Logistik
- 3.2 Definition und Ziele der Logistik
- 3.3 Betrachtungsperspektiven der Logistik
- 3.3.1 Funktionsorientierte Logistik
- 3.3.1.1 Transportieren
- 3.3.1.2 Umschlagen
- 3.3.1.3 Lagern
- 3.3.2 Koordinationsorientierte Logistik
- 3.3.2.1 Beschaffungslogistik
- 3.3.2.2 Produktionslogistik
- 3.3.2.3 Distributionslogistik
- 3.3.2.4 Entsorgungslogistik
- 3.3.3 Netzwerkorientierte Logistik
- 3.3.4 Wert- und nutzenorientierte Logistik
- 3.4 Kennzahlen in Logistiksystemen
- 3.5 Aktueller Stand und Trends
- 4. Entwicklung eines neuen Logistiksystems für das Cradle to Cradle-Konzept
- 4.1 Vorgehensweise
- 4.1.1 Ableitung der Anforderungen aus Cradle to Cradle
- 4.1.2 Identifikation von Eigenschaften und Merkmalen der Logistik
- 4.1.3 Struktur und Modell der Anforderungs- und Nutzwertanalyse
- 4.1.4 Anforderungs- und Nutzwertanalyse
- 4.1.5 Bewertung der Analyseergebnisse
- 4.2 Zielbild der Zykluslogistik
- 5. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kompatibilität des Cradle to Cradle-Konzepts mit der Logistik. Analysiert werden die Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts an die Logistik und die Möglichkeiten der Logistik, dieses Konzept zu unterstützen. Ziel ist es, ein neues Logistiksystem zu definieren, das die Umsetzung und Verbreitung des Cradle to Cradle-Konzepts ermöglicht.
- Kompatibilität von Cradle to Cradle und Logistik
- Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts an die Logistik
- Logistische Möglichkeiten zur Unterstützung von Cradle to Cradle
- Definition eines neuen Logistiksystems
- Bewertung der Ergebnisse und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert das Cradle to Cradle-Konzept und seine Zielsetzung, eine Welt ohne Abfall zu schaffen. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Abfallwirtschaft und den aktuellen Stand der Diskussion um Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, ob und wie die Logistik zum Erfolg des Cradle to Cradle-Konzepts beitragen kann.
2. Cradle to Cradle: Dieses Kapitel beschreibt das Cradle to Cradle-Konzept detailliert, einschließlich seiner Philosophie, Grundprinzipien (Abfall ist Nahrung, erneuerbare Energien, Unterstützung der Diversität), der Metabolismen (biologisch und technisch) und der Realisierungsansätze (Leitlinien zur Öko-Effektivität, intelligentes Material Pooling, Materialpass). Die Circular Economy wird als übergeordnetes Wirtschaftsmodell vorgestellt.
3. Systeme, Konzepte und Methoden der Logistik: Kapitel 3 beschreibt die Entwicklung der Logistik, von ihren militärischen Ursprüngen bis zur heutigen, integrierten Supply Chain. Es definiert die Ziele und Aufgaben der Logistik, beleuchtet verschiedene Betrachtungsperspektiven (funktions-, koordinations-, netzwerk- und nutzenorientiert) und diskutiert Kennzahlen und aktuelle Trends (Digitalisierung, Nachhaltigkeit).
4. Entwicklung eines neuen Logistiksystems für das Cradle to Cradle-Konzept: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik zur Bewertung der Hypothese (Anforderungs- und Nutzwertanalyse) und präsentiert die Ergebnisse. Es leitet daraus ein neues Logistiksystem, die „Zykluslogistik“, ab, das die Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts erfüllt.
Schlüsselwörter
Cradle to Cradle, Kreislaufwirtschaft, Circular Economy, Logistik, Supply Chain Management, Öko-Effektivität, Materialfluss, Recycling, Upcycling, Materialpass, Intelligentes Material Pooling (IMP), Zykluslogistik, Nachhaltigkeit, Digitalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Entwicklung eines neuen Logistiksystems für das Cradle to Cradle-Konzept"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Kompatibilität des Cradle to Cradle-Konzepts mit der Logistik. Sie analysiert die Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts an die Logistik und die Möglichkeiten der Logistik, dieses Konzept zu unterstützen. Das Hauptziel ist die Definition eines neuen Logistiksystems, das die Umsetzung und Verbreitung des Cradle to Cradle-Konzepts ermöglicht.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Kompatibilität von Cradle to Cradle und Logistik, Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts an die Logistik, logistische Möglichkeiten zur Unterstützung von Cradle to Cradle, Definition eines neuen Logistiksystems und die Bewertung der Ergebnisse mit Ausblick.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Historie, Ziele, Aufbau), Cradle to Cradle (Philosophie, Prinzipien, Kreisläufe, Circular Economy), Systeme, Konzepte und Methoden der Logistik (Evolution, Definition, Betrachtungsperspektiven, Kennzahlen, Trends), Entwicklung eines neuen Logistiksystems (Vorgehensweise, Anforderungsanalyse, Nutzwertanalyse, Zielbild der Zykluslogistik) und Abschlussbetrachtung.
Was ist das Cradle to Cradle-Konzept?
Das Cradle to Cradle-Konzept (C2C) ist eine ganzheitliche Designphilosophie, die auf dem Prinzip „Abfall ist Nahrung“ basiert. Es strebt eine Kreislaufwirtschaft an, in der Materialien nach ihrem Lebenszyklus nicht als Abfall, sondern als Nährstoffe für neue Prozesse betrachtet werden. Wichtige Aspekte sind der Einsatz erneuerbarer Energien und die Unterstützung der Biodiversität. Das Konzept unterscheidet zwischen biologischen und technischen Kreisläufen.
Welche Rolle spielt die Circular Economy?
Die Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) wird als übergeordnetes Wirtschaftsmodell für das Cradle to Cradle-Konzept betrachtet. Sie bietet den Rahmen für die Umsetzung der Prinzipien von C2C und zielt auf eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wertschöpfung.
Wie wird die Logistik in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die Logistik aus verschiedenen Perspektiven: funktionsorientiert (Transportieren, Umschlagen, Lagern), koordinationsorientiert (Beschaffung, Produktion, Distribution, Entsorgung), netzwerkorientiert und wert-/nutzenorientiert. Die Analyse umfasst die Entwicklung der Logistik, ihre Ziele und aktuelle Trends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Wie wird das neue Logistiksystem entwickelt?
Die Entwicklung des neuen Logistiksystems, der „Zykluslogistik“, basiert auf einer Anforderungs- und Nutzwertanalyse. Die Anforderungen werden aus dem Cradle to Cradle-Konzept abgeleitet und mit den Eigenschaften und Merkmalen bestehender Logistiksysteme verglichen. Das Ziel ist ein System, das die Anforderungen von C2C optimal erfüllt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Cradle to Cradle, Kreislaufwirtschaft, Circular Economy, Logistik, Supply Chain Management, Öko-Effektivität, Materialfluss, Recycling, Upcycling, Materialpass, Intelligentes Material Pooling (IMP), Zykluslogistik, Nachhaltigkeit, Digitalisierung.
Was ist das Ergebnis der Arbeit?
Das Ergebnis ist die Definition der „Zykluslogistik“, eines neuen Logistiksystems, das die Anforderungen des Cradle to Cradle-Konzepts berücksichtigt und seine Umsetzung unterstützt. Die Arbeit liefert somit einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger und ressourceneffizienter Logistiksysteme.
- Quote paper
- Manuel Hummel (Author), 2017, Zykluslogistik als Befähiger und Nutzentreiber des Cradle to Cradle-Konzepts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493609