Jeden Tag vollziehen wir Handlungen; ob diese freiwillig oder unfreiwillig, absichtlich oder unabsichtlich geschehen, gilt es in dieser Arbeit zu erläutern. In vielen Bereichen unseres Lebens spielt es eine große Rolle, ob eine Handlung freiwillig oder absichtlich geschieht. Die Frage nach der Freiwilligkeit oder Absicht einer Handlung wird nicht nur in der Rechtsprechung diskutiert, sondern auch in der Ethik. Schon in der Antike beschäftigte sich der Philosoph Aristoteles in seinem Werk die „Nikomachische Ethik“ mit dieser Frage. Ebenso beschäftigte er sich in seinem Werk die „Eudemische Ethik“, welches vor der „Nikomachischen Ethik“ entstanden sein soll, unter anderem mit derselben Fragestellung. John Leslie Mackie bedient sich der Schriften Aristoteles.
Mackie widmet dem Thema: „menschliches Handeln“ ein ganzes Kapitel mit jeweils vier Abschnitten. Zunächst einmal versucht er Handlungen zu charakterisieren, indem er darstellt, was absichtliche und unabsichtliche Handlungen sind. Diese untersucht er anhand der Kriterien der Unkenntnis und des Zwanges. Das dritte Kriterium für eine absichtliche oder unabsichtliche Handlung ist der Mangel an Übung oder passender: die fehlende Geschicklichkeit, eine Handlung auszuführen. Dem Thema der freiwilligen und unfreiwilligen Handlung schenkt er nur zum Schluss des ersten Abschnitts ein wenig Aufmerksamkeit. Im zweiten Abschnitt versucht er die Frage zu klären, ob und wenn ja, wie man einen Menschen für diese eben beschriebenen Handlungen zur Verantwortung ziehen kann. Auf die beiden letzten Abschnitte möchte ich in dieser Arbeit nicht eingehen, da dies zu weit führen würde. Die Frage, die sich für diese Arbeit stellt, ist: Kann man Handlungen eindeutig charakterisieren und wenn ja, sind diese dann rechtlich und moralisch zu verurteilen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Handlungen
- Freiwillige und unfreiwillige Handlungen
- Absichtliche und unabsichtliche Handlungen
- Indirekt und direkt beabsichtigte Handlungen
- Verantwortlichkeit für unsere Handlungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Begriff der Handlung, insbesondere die Unterscheidung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen sowie absichtlichen und unabsichtlichen Handlungen. Sie befasst sich mit John Leslie Mackies ethischer Position, die sich von der des antiken Philosophen Aristoteles unterscheidet, und untersucht, inwiefern Mackie Aristoteles' Ansichten zu Handlungscharakterisierung verwendet, um seine eigene subjektivistische Sichtweise auf die Moral zu vertreten. Die Arbeit betrachtet auch die Frage der Verantwortlichkeit für Handlungen und untersucht, ob eine eindeutige Charakterisierung von Handlungen deren rechtliche und moralische Beurteilung ermöglicht.
- Definition und Charakterisierung von Handlungen
- Unterscheidung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Handlungen
- Unterscheidung zwischen absichtlichen und unabsichtlichen Handlungen
- Verantwortlichkeit für Handlungen
- Mackies subjektivistischer Ansatz in Bezug auf die Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und erläutert, warum die Unterscheidung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen sowie absichtlichen und unabsichtlichen Handlungen in verschiedenen Lebensbereichen relevant ist. Sie stellt John Leslie Mackies subjektivistische Position gegenüber der objektivistischen Sichtweise von Aristoteles vor und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Handlungscharakterisierung und moralischen Urteilen. Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Können Handlungen eindeutig charakterisiert werden und wenn ja, sind sie dann rechtlich und moralisch zu verurteilen?
Handlungen
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Charakterisierung von Handlungen. Es untersucht die verschiedenen Arten von Handlungen, die freiwillig, unfreiwillig, absichtlich oder unabsichtlich geschehen können. Der Abschnitt betrachtet auch indirekt und direkt beabsichtigte Handlungen, wobei sich auf die Schriften von Aristoteles und John Leslie Mackie bezogen wird.
Verantwortlichkeit für unsere Handlungen
Dieses Kapitel untersucht die Frage der Verantwortlichkeit für Handlungen und analysiert, wie Mackie versucht, rechtliche und moralische Aspekte der Verantwortlichkeit zu verbinden. Die Arbeit hinterfragt, ob die moralische und rechtliche Beurteilung von Handlungen immer miteinander vereinbar ist.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Handlungen, Freiwilligkeit, Unfreiwilligkeit, Absicht, Unabsichtlichkeit, Verantwortlichkeit, Moral, Ethik, John Leslie Mackie, Aristoteles.
- Quote paper
- Franziska Haimann (Author), 2010, Mackie. Freiwillige, unfreiwillige oder absichtliche, unabsichtliche Handlungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493718