Eigentümerdominierte Unternehmen, Eine Best-Case-Study


Seminararbeit, 2005

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Gegenstand der Arbeit
1.1 Hinführung zum Thema
1.2 Ziel der Arbeit und Themenabgrenzung

2. Unternehmer und Manager
2.1 Definition des Unternehmens
2.2 Der klassische Unternehmer
2.3 Der Manager
2.4 Unternehmenslandschaft in Deutschland

3. Familienunternehmen im Fokus
3.1 Die wichtigsten Merkmale
3.2 Verschiedene Formen
3.3 Der Lebenszyklus
3.4 Erfolgsfaktoren
3.5 Potentielle Gefahren
3.5.1 Familienstreitigkeiten
3.5.2 Nachfolge

4. Eigentümerdominierte Unternehmen am Kapitalmarkt
4.1 Aktienindex GEX
4.2 GEX-Unternehmen und deren Gewichtung
4.3 Die Aussagekraft börsennotierter Familienunternehmen
4.4 Wertentwicklung im Vergleich

5. Beispiel Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
5.1 Aktuelle Zahlen des Unternehmens
5.2 Geschichte des Unternehmens in Kürze
5.3 Die Machtverhältnisse innerhalb des Unternehmens
5.4 Erfolgsfaktoren für das Unternehmen
5.4.1 Ablehnung von Quartalsberichten
5.4.2 Währungsabsicherungen
5.4.3 Die jüngste Entscheidung - Der Einstieg bei Volkswagen
5.5 Ausblick

6. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die vier Lebensphasen eines Familienunternehmens

Abbildung 2: GEX-Schwergewichte

Abbildung 3: Performancevergleich 1 Jahr GEX vs. DAX

Abbildung 4: Die Aktionärsstruktur bei Porsche

Abbildung 5: Die Familie Porsche

1. Gegenstand der Arbeit

1.1 Hinführung zum Thema

Das Wachstum und der Erfolg von Unternehmen ist sowohl von betriebs- als auch von volkswirtschaftlichem Interesse. Diese Attribute sind jedoch von vielen Komponenten abhängig. So zum Beispiel von der strategischen Ausrichtung, Innovationen, Entwicklung globaler Absatzmärkte, kostenoptimierter Wertschöpfung, Finanz- und Risikomanagement und der Führung und Organisation.

Durch die starke Vernetzung der heutigen Kapitalmärkte und einer Vielzahl von Beteiligungen wird eine große Zahl der Unternehmen heute von Managern geführt. Sie sind zwar oberste Führungskraft, repräsentieren jedoch nicht den Unternehmer im klassischen Sinne.

Im Kontrast dazu existieren nach wie vor Familienunternehmen, in denen der Einfluss eines Familienverbandes sich maßgeblich auf die Ergebnisse und die Entwicklung des Unternehmens auswirkt. Sie werden oft als traditionell und altmodisch beschrieben.

1.2 Ziel der Arbeit und Themenabgrenzung

Diese Seminararbeit befasst sich explizit mit der Führungsvariante der eigentümerdominierten Unternehmen aus Deutschland und deren Erfolgsfaktoren.

Zum Verständnis werden zunächst die unterschiedlichen Begrifflichkeiten gegenübergestellt und gezeigt, welche Unterschiede es zwischen eigentümergeführten und managergeführten Unternehmen in Deutschland gibt.

Es soll gezeigt werden, welches die Merkmale von Familienunternehmen sind, welche Formen existieren und welchen Gefahren sie ausgesetzt sind.

Im Anschluss folgt ein kurzer Vergleich über die Wertentwicklung am Kapitalmarkt und zum Abschluss eine Veranschaulichung der möglichen Erfolgsfaktoren eigentümerdominierter Unternehmen am Beispiel Porsche AG.

2. Unternehmer und Manager

2.1 Definition des Unternehmens

In der Literatur sind unterschiedliche Definitionen für das Unternehmen zu finden. Daher erscheint eine Zusammenstellung verschiedener Merkmale als sinnvoll.

Im Rahmen einer Merkmalsbeschreibung von Unternehmen ist zunächst festzustellen, dass das Unternehmen vielfach als eine vom Unternehmer geführte Wirtschaftseinheit verstanden wird.[1]

In diesem Kontext wird das Unternehmen oft als vom Inhaber geführt angesehen. Da das Eigentum und die Verfügungsgewalt aber oft nicht mehr in einer Hand liegen, muss man im folgenden eine klare Differenzierung zwischen der Unternehmensführung durch den Eigentümer und der Leitung durch einen Manager vornehmen.[2]

Unternehmen sind neben den Haushalten die zweite Gruppe der Einzelwirtschaften. Es kommt ihnen die Aufgabe zu, Güter und Dienstleitungen für den Bedarf Dritter zu erstellen.[3]

Im engeren Sinne ist ein Unternehmen jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche oder gemeinnützige Tätigkeit ausübt. Der Begriff beschreibt also eine Aktivität und zunächst keine Einrichtung. Als Unternehmen zählen insbesondere auch jene Vorhaben, die eine handwerkliche, freiberufliche, oder handelsrechtliche Arbeit als Einpersonen- oder Familienbetrieb ausüben, sowie Personen- und Kapitalgesellschaften, die regelmäßig einer wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen.[4]

Größe oder Ziel sind für die Definition eines Unternehmens irrelevant. Es besitzt keinen definierten Endzeitpunkt, ist kein einmaliges, sondern ein ständiges Vorhaben und die Ressourcen sind in der Regel nicht von vorne herein begrenzt.[5]

2.2 Der klassische Unternehmer

Der Unternehmer im klassischen Sinne ist eine Persönlichkeit, die ein Unternehmen plant, mit Erfolg gründet und selbstständig und verantwortlich mit Initiative leitet, wobei sie persönliches Risiko oder Kapitalrisiko übernimmt.[6]

2.3 Der Manager

Der Manager ist oberste Führungskraft im Unternehmen. Er ist ein angestellter Leiter des Unternehmens und nicht selbstständiger Unternehmer.

In einem durch Manager beherrschten Unternehmen haben diese eine weitgehend autonome Kontrolle über die Produktionsmittel.

Der Grund für die Trennung von Eigentum und Führung liegt in der Professionalisierung des Managements. Kapitaleigentum alleine reicht nicht als Qualifikationsmerkmal für die Führung großer Unternehmen.[7]

2.4 Unternehmenslandschaft in Deutschland

Ein Anteil von 80 Prozent der in Deutschland ansässigen Betriebe werden als Familienunternehmen geführt. Sie tragen mit einem Anteil von 53 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei und stellen 68 Prozent der Arbeitsplätze.[8] Überwiegend handelt es sich dabei um kleine oder mittelständische Unternehmen.

Die 100 wertvollsten deutschen Familienunternehmen stehen für insgesamt 470 Milliarden Euro Umsatz und ca. 2 Millionen Mitarbeiter.[9]

Mit einem Unternehmenswert von rund 49 Milliarden Euro ist BMW Deutschlands wertvollstes Familienunternehmen. Es folgen mit deutlichem Abstand SAP mit ca. 33 Mrd. Euro, Metro mit ca. 22 Mrd. Euro, Boehringer Ingelheim und Henkel mit ca. 20 Mrd. Euro und Bertelsmann mit 19 Mrd. Euro.[10] Eine Liste der 100 wertvollsten deutschen Familienunternehmen sowie eine Reihe weiterer wertvoller Familienunternehmen sind im Anhang zu finden.

3. Familienunternehmen im Fokus

Der Begriff „Familienunternehmen“ stammt aus der Alltagssprache und verkörpert keine Rechtsform.[11] Sie sind als Teilmenge aller Unternehmen zu betrachten.[12]

Eine verbindliche, einheitliche oder allgemeingültige Definition für Familienunternehmen existiert nicht. Statt dessen können sie durch verschiedene Definitionsmerkmale[13] abgegrenzt werden.

3.1 Die wichtigsten Merkmale

- Die enge Verbindung einer Familie mit einem Unternehmen durch Eigentümer- und evtl. auch Führungsverantwortung liegen entweder bei einem oder mehreren Familienmitgliedern.
- Das Unternehmen befindet sich im Eigentum einer Familie oder eines Familienverbundes, welcher einen bestimmenden Einfluss auf die weitere Unternehmensentwicklung ausübt.
- Es besteht ein generationsübergreifender Anspruch, das Unternehmen als Eigentum der Familie zu erhalten und die Entwicklung maßgeblich zu bestimmen. Das Kapital ist auf wenige Personen verteilt, von denen mindestens eine mit der Führung des Unternehmens betraut ist.

Im Gegensatz zu Unternehmen die in Händen anonymer Aktionäre sind, zeichnen sich Familienunternehmen durch eine starke Verbundenheit der Unternehmensführung mit der Firma aus. Zwischen den persönlichen Zielen des Eigentümers und den Unternehmenszielen herrscht eine grundsätzliche Übereinstimmung, die zu einer höheren Identifikation führt.

Durchschnittlich sind 69 Prozent des Familienvermögens im Unternehmen investiert.[14] An dieser Tatsache muss die Unternehmensstrategie ausgerichtet werden und Investitionen in der Form stattfinden, dass sie den größten Teil des Familienvermögens nicht gefährden.

3.2 Verschiedene Formen

Die sehr weite Begriffsfassung „Familienunternehmen“ lässt mehrere Modelle[15] der Verknüpfung von Unternehmen und Familie zu.

Abhängig von Größe und Entwicklung der Unternehmung ergibt sich eine grobe Einteilung, die noch weitere Abstufungen zulässt.

- Die Familie ist Eigentümer und es arbeiten fast nur Familienmitglieder im Unternehmen. Oftmals handelt es sich um kleine Unternehmen.
- In mittelständischen Familienunternehmen ist die Familie meist Eigentümer und besetzt das Top-Management.
- Die Familie zieht sich in die Rolle des Mehrheitseigentümers zurück und überlässt die Führung einem professionellen Management. Anzutreffen in großen Unternehmen bzw. Kapitalgesellschaften.

Viele Autoren treten dafür ein, nur von Familienunternehmen zu sprechen, wenn Mitglieder der Eigentümerfamilie auch in der Unternehmensleitung direkt anzutreffen sind.[16]

In dieser Arbeit werden die Begriffe „eigentümerdominiert“ und „Familienunternehmen“ verwendet. Es sind Unternehmen gemeint, die in Händen weniger Anteilseigner, oft der Familie, sind und in der Regel ein professionelles, fremd besetztes Management eingesetzt haben. Ein Einfluss der Familie über den Aufsichtsrat oder andere Gremien ist aber nicht ausgeschlossen.

3.3 Der Lebenszyklus

Im Bezug auf verschiedene Fragestellungen gibt es eine große Anzahl an Lebenszykluskonzepten.[17] Eine Variante ist die Unterteilung in vier Lebensabschnitte.[18]

Die erste Ebene ist die Pionierphase in der der Gründungsperson die komplette Macht repräsentiert. Diese Zeit ist geprägt von Risikobereitschaft und Pioniergeist. In dieser Phase des Familienunternehmens gilt der Unternehmer als unantastbar. Sein Spielraum ist relativ groß, während die Mitarbeiter wenig Einfluss haben.

[...]


[1] Vgl. Macharzina, K. (2003), Unternehmensführung, S. 13.

[2] Vgl. Macharzina, K. (2003), Unternehmensführung, S. 13.

[3] Vgl. Mühlbradt, F.W. (1996), Wirtschaftslexikon, S. 342.

[4] Vgl. www.wikipedia.de,2005.

[5] Vgl. www.wikipedia.de,2005.

[6] Vgl. Gabler (1997), Wirtschaftslexikon, S. 3949 f.

[7] Vgl. Gabler (1997), Wirtschaftslexikon, S. 2531.

[8] Vgl. Deutsche Gesellschaft für Familienunternehmen e.V., 2002.

[9] Vgl. Prudent, C. (2005), Die 100 wertvollsten Familienfirmen, impulse 10/2005, S. 16 ff.

[10] Vgl. Prudent, C. (2005), Die 100 wertvollsten Familienfirmen, impulse 10/2005, S. 16 ff.

[11] Vgl. Wimmer, R. (2005), Familienunternehmen – Auslaufmodell oder Erfolgstyp?, S. 6.

[12] Vgl. Klein, S. (2004), Familienunternehmen, Theoretische und empirische Grundlagen, S. 2.

[13] Vgl. Institut für Mittelstandsforschung an der Universität Mannheim, 2002.

[14] Vgl. www.stern.de, 2005.

[15] Vgl. Wimmer, R. (2005), Familienunternehmen – Auslaufmodell oder Erfolgstyp?, S. 6f.

[16] Vgl. Wimmer, R. (2005), Familienunternehmen – Auslaufmodell oder Erfolgstyp?, S. 7.

[17] Vgl. Klein, S. (2004), Familienunternehmen, Theoret. und empirische Grundlagen, S. 275.

[18] Vgl. von Moos, A. (2002), Prinzipientreue als Garant für den Fortbestand, Unternehmermagazin 07/08 2002.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Eigentümerdominierte Unternehmen, Eine Best-Case-Study
Hochschule
Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz)
Veranstaltung
Seminar Unternehmensführung
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
25
Katalognummer
V49375
ISBN (eBook)
9783638458481
Dateigröße
725 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Seminararbeit befasst sich explizit mit der Führungsvariante der eigentümerdominierten Unternehmen aus Deutschland und deren Erfolgsfaktoren. Zum Verständnis werden zunächst die unterschiedlichen Begrifflichkeiten gegenübergestellt und gezeigt, welche Unterschiede es zwischen eigentümergeführten und managergeführten Unternehmen in Deutschland gibt. Es soll gezeigt werden, welches die Merkmale von Familienunternehmen sind, welche Formen existieren und welchen Gefahren sie ausgesetzt sind.
Schlagworte
Eigentümerdominierte, Unternehmen, Eine, Best-Case-Study, Seminar, Unternehmensführung
Arbeit zitieren
David Follmann (Autor:in), 2005, Eigentümerdominierte Unternehmen, Eine Best-Case-Study, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49375

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