In dieser Arbeit wird untersucht, ob F&E-Ausgaben nach den Vorschriften des IAS 38 wertrelevant abgebildet werden. Aufgrund des Wandels von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft gewannen die immateriellen Vermögensgegenstände in den letzten Jahren an Bedeutung. Durch die Globalisierung des Handels und den dadurch immer stärker werdenden Wettbewerb, spielen immaterielle Vermögensgegenstände für die Unternehmen eine immer größere Rolle. Sie sind die Treiber der Innovation, die sowohl für Wettbewerbsvorteile der Unternehmen entscheidend sind, um sich von den Konkurrenten abzusetzen, als auch verantwortlich für das Wachstum von Unternehmen. Die Voraussetzung von Innovation sind Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Diese Ausgaben stellen mittlerweile den größten Anteil der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände dar. Jedoch kann die Rechnungslegung mit diesem Wandel nicht ganz Schritt halten und bis heute liegt der Fokus auf der Abbildung von materiellen Vermögensgegenständen, was dazu führt, dass in den Bilanzen meist nicht mehr die reale wirtschaftliche Lage des Unternehmens widergespiegelt wird.
Bis heute gibt es aufgrund des unsicheren zukünftigen Nutzens von F&E- Ausgaben kontroverse Diskussionen, ob F&E-Kosten als Vermögenswerte aktiviert werden sollten oder als sofortiger Aufwand erfasst werden müssen. Selbst die verschiedenen Standardsetter sind sich über die wahrheitsgemäße bilanzielle Darstellung von F&E- Ausgaben uneinig. In den USA müssen F&E-Ausgaben sofort als Aufwand erfasst werden, mit Ausnahme von Softwareentwicklungskosten. Das International Accounting Standards Board vertritt in dieser Diskussion die Seite der Relevanz. Es ist der Meinung, dass die Aktivierung von F&E-Ausgaben nützliche Informationen über zukünftige wirtschaftliche Erträge für Jahresabschlussadressaten enthält. Der International Accounting Standard 38 ist einer der ersten Versuche die Bilanzierung von immateriellen Vermögensgegenständen und auch besonders von F&E-Ausgaben zu vereinheitlichen. Durch die verpflichtende Umstellung in Europa auf die International Financial Reporting Standards im Jahr 2005 soll die Qualität der Rechnungslegung verbessert und zugleich auch vergleichbarer werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bilanzielle Behandlung von Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38
- Ansatz von Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38
- Bewertung von Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38
- Definition und Messung der Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen
- Empirische Untersuchungen zur Wertrelevanz von aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten
- Untersuchung der Wertrelevanz anhand des Markwertes
- Untersuchung der Wertrelevanz anhand des Aktienkurses
- Untersuchung der Wertrelevanz anhand der Aktienrendite
- Einfluss von opportunistischen Verhalten von Managern auf die Wertrelevanz von aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die bilanzielle Behandlung von Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38 wertrelevant ist. Sie analysiert die Ansatzkriterien und die Bewertung von F&E-Ausgaben gemäß IAS 38 und untersucht, ob diese Bilanzierung Auswirkungen auf den Wert von Unternehmen hat. Die Untersuchung erfolgt anhand empirischer Studien, die den Zusammenhang zwischen der Aktivierung von F&E-Kosten und verschiedenen Wertindikatoren, wie dem Markwert, dem Aktienkurs und der Aktienrendite, analysieren.
- Bilanzielle Behandlung von F&E-Ausgaben nach IAS 38
- Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen
- Empirische Untersuchungen zur Wertrelevanz von aktivierten F&E-Kosten
- Einfluss von opportunistischen Verhalten von Managern
- Fazit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Wertrelevanz von F&E-Ausgaben ein und beleuchtet die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte in einer wissensbasierten Wirtschaft. Es werden die Herausforderungen bei der Bilanzierung von F&E-Kosten sowie die unterschiedlichen Standpunkte von US-amerikanischen und internationalen Standardsetzern diskutiert.
- Bilanzielle Behandlung von Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Vorschriften des IAS 38 für die Bilanzierung von immateriellen Vermögenswerten, insbesondere von F&E-Ausgaben. Es werden die Ansatzkriterien und die Bewertung von F&E-Kosten im Detail beschrieben.
- Definition und Messung der Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Wertrelevanz und stellt ein Modell zur Messung der Wertrelevanz vor.
- Empirische Untersuchungen zur Wertrelevanz von aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten: Dieses Kapitel untersucht anhand verschiedener empirischer Studien, ob die Bilanzierung von F&E-Ausgaben nach IAS 38 wertrelevant ist. Dabei werden verschiedene Wertindikatoren betrachtet, wie der Markwert, der Aktienkurs und die Aktienrendite.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Wertrelevanz, immaterielle Vermögenswerte, Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E-Kosten), IAS 38, empirische Untersuchungen, Markwert, Aktienkurs, Aktienrendite, opportunistisches Verhalten von Managern und Bilanzierung.
- Quote paper
- Julia Vogel (Author), 2019, Wertrelevanz von Forschungs- und Entwicklungskosten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493883