Der Fokus der vorliegenden Studienarbeit richtet sich auf die Theaterarbeit mit Menschen, die aufgrund eines gefährlichen, Körper und Geist schädigenden Gebrauchs von psychoaktiven Substanzen eine Substanzabhängigkeitsstörung entwickelt haben. Suchterkrankungen betreffen viele Menschen und stellen so ein großes individuelles und gesellschaftliches Problem dar. Die vielfältigen medizinischen und therapeutischen Angebote unterstützen die Betroffenen in ihrem Wunsch, den Schaden zu reduzieren und ihre soziale und gesundheitliche Situation zu stabilisieren.
Es ist notwendig, neben medizinischer Rehabilitation auch sozialpädagogische und kreative Angebote dazu zu ziehen. Besonders wichtig ist es in der Nachsorgephase der Rehabilitation, um den betroffenen die Möglichkeit zu geben, das neue, cleane Leben zu erproben. Das Theaterspiel ist eine der Möglichkeiten, wie die Betroffenen auf dem Weg zur Abstinenz unterstützt werden können. Anhand eines Theaterprojektes werden positive Wirkungen der Theatermethoden in der sozialpädagogischen Betreuung der Ex-User dargestellt und die Rolle der Kreativität im schwierigen Prozess des Clean-Werdens diskutiert.
Das Forschungsvorhaben der Arbeit wird es sein, die Bedeutung der Kreativität bei der Bewältigung einer Suchterkrankung zu untersuchen. Die folgenden Arbeitshypothesen werden wissenschaftlich verifiziert: 1) Bühnenerfahrung bietet Menschen das Flow-Erlebnis, das sie mit psychoaktiven Substanzen zu erreichen versuchten. 2) Kreativität kann der therapeutischen oder pädagogischen Veränderung und dem persönlichen Wachstum bei Menschen mit einer Substanzabhängigkeitsstörung beitragen.
In der Studienarbeit werden die positiven Auswirkungen des Modellprojekts auf das Leben der Teilnehmern erläutert. In diesem Zusammenhang wird die auf Arbeitshypothesen basierende Forschungsfrage diskutiert: inwiefern kann das kreative Potential des Theaters Menschen mit einer Suchterkrankung helfen, den Weg aus der Substanzabhängigkeit zu bestreiten?
Coverbild: Almut Haller und Georg Stegemeyer
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zielgruppe
- 2.1 Gesellschaftliche Aspekte des Rausches
- 2.2 Was motiviert Menschen, psychoaktive Substanzen zu nehmen?
- 3 Das Modelprojekt der Wilden Bühne e. V. als empirische Grundlage
- 3.1 Rahmenbedingungen und inhaltliche Konzeption des Modelprojekts
- 3.2 Kooperationspartner des Modelprojekts
- 4 Theaterarbeit in der Nachsorge
- 4.1 „Reise ins Glück“- Selbsterweiterung vom Ich zur Rolle
- 4.2 Probenarbeit im zweiten Modelljahr
- 4.3 Abschlussstück „Mensch Kalle“
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die Bedeutung von Kreativität, insbesondere im Kontext von Theaterarbeit, für die Bewältigung von Suchterkrankungen. Die Arbeit analysiert ein Modellprojekt der Wilden Bühne e.V., um die Wirksamkeit theaterpädagogischer Methoden in der Nachsorge von suchtkranken Menschen zu belegen. Die Hauptziele sind die wissenschaftliche Verifizierung zweier Arbeitshypothesen: Erstens, dass Bühnenerfahrung ein Flow-Erlebnis bietet, das mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen verglichen werden kann; und zweitens, dass Kreativität zu therapeutischen und pädagogischen Veränderungen und persönlichem Wachstum bei Substanzabhängigkeitsstörungen beiträgt.
- Der Einfluss von psychoaktiven Substanzen auf Individuen und die Gesellschaft
- Die Motivation hinter dem Konsum psychoaktiver Substanzen
- Das Modellprojekt der Wilden Bühne e.V. und seine Methoden
- Die Rolle der Kreativität in der Therapie und Rehabilitation von Suchtkranken
- Die Wirksamkeit von Theaterarbeit in der Nachsorge
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Theaterarbeit mit suchtkranken Menschen ein und definiert den Fokus der Arbeit auf die Bedeutung von Kreativität bei der Bewältigung von Substanzabhängigkeitsstörungen. Sie formuliert zwei zentrale Arbeitshypothesen, die im Laufe der Arbeit untersucht werden sollen: erstens, dass die Bühnenerfahrung ein Flow-Erlebnis bietet, das mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen vergleichbar ist, und zweitens, dass Kreativität zu therapeutischen Veränderungen und persönlichem Wachstum bei Betroffenen beiträgt. Die Einleitung legt den Grundstein für die gesamte Untersuchung und erklärt die Relevanz der Thematik im Kontext von sozialpädagogischen und therapeutischen Ansätzen zur Behandlung von Sucht.
2 Zielgruppe: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der psychoaktiven Substanzen und deren vielschichtige Wirkung auf den Menschen. Es wird zwischen positiven und negativen Effekten unterschieden und der Begriff des Rausches umfassend erklärt. Des Weiteren wird die Frage nach der Motivation für den Konsum solcher Substanzen erörtert und die wesentlichen Merkmale einer Suchterkrankung definiert. Dieses Kapitel liefert das notwendige Hintergrundwissen, um die weiteren Kapitel zu verstehen und einzuordnen, indem es die komplexen Aspekte der Suchtproblematik im Kontext der Zielgruppe darstellt.
3 Das Modelprojekt der Wilden Bühne e. V. als empirische Grundlage: Dieses Kapitel beschreibt das Modellprojekt des Theatervereins Wilde Bühne e.V. als empirische Grundlage der Studie. Es werden die drei Phasen des Projekts – theatertherapeutische Kursarbeit, theaterpädagogische Proben- und Auftrittsarbeit in der Nachsorge und kultursoziale Arbeit in der Suchtprävention – vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der zweiten Phase, der Theaterarbeit in der Nachsorge, die aufgrund ihres theaterpädagogischen Potenzials im Detail untersucht wird. Das Kapitel erläutert die Rahmenbedingungen und die inhaltliche Konzeption des Projekts sowie die beteiligten Kooperationspartner. Es schafft den Kontext für die Analyse der konkreten Theaterarbeit und ihrer Auswirkungen auf die Teilnehmer.
4 Theaterarbeit in der Nachsorge: Dieses Kapitel befasst sich mit der konkreten Theaterarbeit im Rahmen des Modellprojekts in der Nachsorgephase. Es beschreibt den Ablauf der Probenarbeit, die angewandte Methode der Improvisation und die Reflexion der eigenen Vergangenheit der Teilnehmer im Zusammenhang mit dem Aufführungsstück. Der Fokus liegt auf der Analyse des Prozesses und der Bedeutung der kreativen Arbeit für die Bewältigung der Suchtproblematik. Die Zusammenfassung der Subkapitel 4.1, 4.2 und 4.3 ermöglicht ein umfassendes Bild der Theaterarbeit und ihrer Wirkung auf die beteiligten Personen.
Schlüsselwörter
Suchterkrankung, Substanzabhängigkeit, Theaterarbeit, Kreativität, Modellprojekt, Nachsorge, Psychoaktive Substanzen, Rehabilitation, Soziale Arbeit, Flow-Erlebnis, therapeutische Veränderung.
Häufig gestellte Fragen zur Studienarbeit: Theaterarbeit in der Suchtnachsorge
Was ist der Gegenstand dieser Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht die Bedeutung von Kreativität, insbesondere im Kontext von Theaterarbeit, für die Bewältigung von Suchterkrankungen. Der Fokus liegt auf der Analyse eines Modellprojekts der „Wilden Bühne e.V.“ und der Wirksamkeit theaterpädagogischer Methoden in der Nachsorge suchtkranker Menschen.
Welche Hypothesen werden in der Arbeit geprüft?
Die Arbeit prüft zwei zentrale Hypothesen: Erstens, dass Bühnenerfahrung ein Flow-Erlebnis bietet, das mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen vergleichbar ist; und zweitens, dass Kreativität zu therapeutischen und pädagogischen Veränderungen und persönlichem Wachstum bei Substanzabhängigkeitsstörungen beiträgt.
Welche Zielgruppe wird betrachtet?
Die Zielgruppe umfasst Menschen mit Suchterkrankungen, die psychoaktive Substanzen konsumieren. Die Arbeit beleuchtet die vielschichtigen Wirkungen dieser Substanzen auf den Menschen und die Motivationen hinter ihrem Konsum.
Welche Rolle spielt das Modellprojekt der „Wilden Bühne e.V.“?
Das Modellprojekt der „Wilden Bühne e.V.“ dient als empirische Grundlage der Studie. Die Arbeit beschreibt die Rahmenbedingungen, die inhaltliche Konzeption und die Kooperationspartner des Projekts, mit besonderem Fokus auf die theaterpädagogische Arbeit in der Nachsorge.
Wie wird die Theaterarbeit in der Nachsorge beschrieben?
Die Arbeit beschreibt detailliert den Ablauf der Probenarbeit, die angewandte Methode der Improvisation und die Reflexion der eigenen Vergangenheit der Teilnehmer im Zusammenhang mit dem Aufführungsstück „Mensch Kalle“. Der Fokus liegt auf der Analyse des Prozesses und der Bedeutung der kreativen Arbeit für die Bewältigung der Suchtproblematik.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Suchtkrankung, Substanzabhängigkeit, Theaterarbeit, Kreativität, Modellprojekt, Nachsorge, Psychoaktive Substanzen, Rehabilitation, Soziale Arbeit, Flow-Erlebnis, therapeutische Veränderung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Zielgruppe (inkl. gesellschaftlicher Aspekte des Rausches und der Motivation zum Konsum psychoaktiver Substanzen), Das Modellprojekt der Wilden Bühne e.V., Theaterarbeit in der Nachsorge (inkl. „Reise ins Glück“ und „Mensch Kalle“), und Schlussbetrachtung.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die einzelnen Abschnitte der Arbeit, von der Einleitung mit der Formulierung der Hypothesen bis zur Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird kurz inhaltlich beschrieben und seine Bedeutung für die gesamte Arbeit herausgestellt.
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- Elena Stegemeyer-Senst (Author), 2019, Theaterarbeit mit suchterkrankten Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494187