Der Einsatz von Rollen- und Planspielen im ökonomischen Unterricht


Studienarbeit, 2019

21 Seiten, Note: 1,1


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Struktur der Arbeit

2 Ökonomische Unterricht
2.1 Unterrichtsmethoden
2.2 Didaktische Prinzipien & Spiele

3 Rollenspiele
3.1 Einsatzgebiete & Arten
3.2 Vorgehensweise
3.3 Vor- & Nachteile

4 Planspiele
4.1 Einsatzgebiete & Arten
4.2 Bestandteile
4.3 Vorgehensweisen
4.2 Vor- & Nachteile

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen der Arbeit

Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Phasen des Rollenspielverlaufs

Abbildung 2: Zusammenhänge der Bestandteile von Planspielen

1 Einleitung

Der ökonomische Unterricht steht der Tatsache gegenüber komplexe Sachverhalte aus wirtschaftlichen Lebenssituationen anschaulich und in einer vereinfachten Form Schüler und Schülerinnen (SuS) näher zu bringen. Die Tatbestände sind Situationen aus der realen Welt und sehr vielschichtig, unter Umständen recht schwer zu verstehen oder unterliegen auch mal einem Dilemma hinsichtlich der Betrachtungsweise. Das Ziel von ökonomischer Bildung ist die Befähigung der Lernenden zur Mündigkeit. Die Lernenden agieren im echten Leben in verschiedenen Rollen wie partizipierender Bürger, Konsument des Gütermarktes oder Erwerbstätige auf dem Arbeitsmarkt. Die Realität in der Wirtschaft und im Lebensverlauf zeichnet sich durch eine Dynamik aus, welche nicht beziehungsweise (bzw.) kaum hervorsehbar ist und nur schwer nachgebildet werden kann. Der ökonomische Unterricht versucht genau dieses schwierige Unterfangen Lehrstoff in einem zumutbaren Niveau und in einer schülerzentrierten Form zu übermitteln. Dabei stehen verschiedene Methoden zur Vermittlung der Bildungsinhalte zur Verfügung und unterschiedliche didaktische Prinzipien können dabei erfüllt werden. Bei der Auswahl einer geeignet Methode liegt die Entscheidung meist bei der Lehrkraft selbst, außer etwas wird explizit vom Bildungsplan vorgegeben. Doch welche Methoden zur Vermittlung von Bildungsinhalten im ökonomischen Unterricht stehen Lehrkräften zur Verfügung?

Für Lehrkräfte in der ökonomischen Bildung bestehen jedoch Möglichkeiten komplexe Angelegenheiten aus der realen Wirtschaft zu simulieren und den Lernenden solche Sachverhalte auf einem spielerischen Weg näher zu bringen. Dazu werden die SuS in andere Rollen versetzt, um aus deren Betrachtungsweise Entscheidungen zu fällen wie im echten Leben. Der Einsatz von Rollen- oder Planspielen im ökonomischen Unterricht erfordern eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Regelwerk sowie den Vorgehensweisen. Die Einbindung in den Unterricht verläuft unter Umständen mit möglichen Schwierigkeiten oder Hindernissen und der Zeitrahmen für solche Methoden belaufen sich auf komplette und zum Teil auch mehrere Unterrichtseinheiten. Das eigentliche Problem besteht in der Gestaltung einer erfolgreichen Umsetzung der erwähnten Unterrichtsmethoden, mit dem Ziel Handlungskompetenzen zu fördern und somit die Leitziele der ökonomischen Bildung zu erfüllen. Ausgehend von der soeben identifizierten Problemstellung wird im Rahmen dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung der leitenden Fragestellung "Warum eignen sich Rollen- sowie Planspiele für den ökonomischen Unterricht?” auf den Grund gegangen. Um die leitende Fragestellung zu beantworten, müssen zuerst Klarheiten über die ökonomische Bildung geschaffen werden, um von diesem Ausgangspunkt einen Zusammenhang zu Rollen- sowie Planspiele schaffen zu können.

1.1 Zielsetzung der Arbeit

Ziel der vorliegenden wissenschaftlichen Ausarbeitung ist es, die beiden Unterrichtsmethoden Rollen- sowie Planspiele im ökonomischen Unterricht zu beschreiben und den Einsatz deren in Bezug auf die leitende Fragestellung zu begründen. Um die Zielsetzung der Arbeit zu erreichen müssen während dem Gang der Arbeit noch weitere Fragen in diesem Kontext beantwortet werden:

Was genau soll überhaupt durch eine ökonomische Bildung im Rahmen vom Wirtschaftsunterricht erreicht werden?

Was ist unter Unterrichtsmethoden zu verstehen und wie sind diese didaktisch einzuordnen?

Was sind Möglichkeiten ud Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von modernen handlungsorientierten Unterrichtsmethoden in der ökonomischen Bildung?

Wie gestaltet sich das Vorgehen bzw. der Verlauf von Rollen- sowie Planspielen und was sind die Bestandteile sowie Vor- und Nachteile dieser Unterrichtsmethoden?

Welche Kompetenzbereiche werden mit dem Einsatz von Rollen- und Planspielen gefördert und welche didaktische Prinzipien können dabei erfüllt werden?

1.2 Struktur der Arbeit

Die Gliederung dieser Arbeit ist anhand von zwei auserwählten Methoden zur Vermittlung von Bildungsinhalten aufgebaut. Hierzu wird jeweils zu Beginn eines Abschnittes zuerst die Methode aufzeigt, bevor die Einsatzgebiete, unterschiedliche Arten, der Verlauf und die Vor- und Nachteile erarbeitet werden. In dem ersten einleitenden Kapitel wird der Begriff der ökonomischen Bildung näher betrachtet, um dahingehend ein fundamentales Verständnis dafür zu erlangen, was die Ziele sowie Motive von Wirtschaftsunterricht sind und wie die Vermittlung von Lehrinhalten realisiert werden kann. Diese Grundgedanken sind dazu notwendig, um einen Ausgangspunkt für das Kapitel 3 Rollenspiele sowie Kapitel 4 Planspiele zu setzten und in diesem gesamten Zusammenhang abschließend die leitende Fragestellung ganzheitlich beantworten zu können. Das letzte Kapitel der Arbeit fasst die einzelnen Erkenntnisse in Bezug auf die leitende Fragestellung „Warum eignen sich Rollen- sowie Planspiele für den ökonomischen Unterricht?“ zusammen und danach wird die Arbeit mit einem gesamtgeltenden Fazit abgeschlossen.

2 Ökonomischer Unterricht

Die Wirtschaftspädagogik wird definiert

als Theorie über die bildenen Vorbereitung des Menschen auf die Bewältigung von sozio- ökonomischen Lebenssituationen. “ (Euler & Hahn 2004, Seite (S.) 74).

Die Wirtschaftsdidaktik wird definiert

als Theorie kommunikativer Lehr-Lernsituationen zur bildenen Vorbereitung des Menschen auf die Bewältigung von sozio-ökonomischen Lebenssituationen. “ (ebenda (ebd.), S. 74).

Die Wirtschaftspädagogik zählt zu den Sozialwissenschaften und umfasst die ökonomische Bildung als Gegenstand mit einer speziell entwickelten Fachdidaktik (Wirtschaftsdidaktik) und entsprechenden Methoden (vergleiche (vgl.) Gabler Wirtschaftslexikon). „In der ökonomischen Bildung wird von Kompetenzerwerb als Ziel des ökonomischen Lehrens und Lernens ausgegangen.“ (Kirchner 2016, S. 31). Die Wirtschaftsdidaktik ist eine Ausprägung der Wirtschaftspädagogik und hat die Aneignung von Handlungskompetenz zum Ziel, welche in Lehr-Lern-Arragements angeeignet und in sozio-ökonomischen Lebenssituationen eingesetzt werden sollte (vgl. Euler & Hahn 2004, S. 74-78). Ökonomische Bildung zielt auf eine Bewältigung von derzeitigen als auch zukünftigen wirtschaflich geprägten Lebenssituationen der Schüler und Schülerinnen als gestaltendes Mitglied der Gesellschaft ab und ist ein nicht verzichtbarer Teil einer zeitgemäßen Allgemeinbildung (vgl. Kirchner 2016, S. 11, 17-19; May 2000, S. 3). Die Besonderheiten der ökonomischen Bildung besteht in dem allgemeingeltenden Leitziel die SuS zur Mündigkeit zu erziehen und diese dazu befähigen in zukünftigen ökonomischen Situation selbstständig Verantwortung für sich selbst und den Menschen in ihrer Umgebung zu übernehmen. Im Rahmen der Mündigkeit wird in Bezug auf die zukünftigen Lebenssituationen der SuS zwischen verschiedenen Rollen abhängig der Perspektivenbetrachtung unterschieden (vgl. Kaminski 2017, S. 36-37). Leitziel der ökonomischen Bildung ist die Mündigkeit des Bürgers in den Rollen als Verbraucher, Erwerbstätiger und Wirtschaftsbürger (vgl. Kirchner 2016, S. 24 ff; May 2000, S. 3). Ziele vom ökonomischen Unterricht sind mit Inhalten sowie Methoden verknüpft und fokussieren unter anderem die Kompetenzentwicklungen (vgl. Kirchner 2016, S. 15, 278 ff). Eine Lehrkraft ist verantwortlich für die erfolgreiche Gestaltung und Umsetzung von Lehr- und Lernprozesse zur Zielerreichung der ökonomischen Bildung (vgl. Speth & Berner 2016 S. 32 ff). Wenn die ökonomische Bildung Hilfe bei der Befähigung zur selbstbestimmten und verantwortungsvollen Lebensgestaltung leisten soll, kann dies ohne handlungsorientierte Methoden kaum umgesetzt werden (vgl. Kirchner 2016, S. 39).

2.1 Unterrichtsmethoden

Die Methodik stellt einen Teilbereich der Didaktik dar und umfasst Methoden sowie Medien für einen Unterricht (vgl. Bonz 1999, S. 11). Eine besondere Rolle im ökonomischen Unterricht nehmen die zahlreichen Methoden ein (vgl. Kirchner 2016, S. 307 ff). Verschiedene Autoren nutzen anstatt des Begriffs Unterrichtsmethode die Begrifflichkeiten Verfahrensweise, Lehrstrategie oder Unterrichtsweg (vgl. Arndt 2013, S. 126). Die Didaktik im engeren Sinn befasst sich mit den Zielen und den thematischen Inhalten von Unterricht, wobei im weiteren Sinn auch die Methodik eine Rolle spielt. Dabei werden die Vermittlungsformen, wie der Unterricht organisiert wird, mit den Medien, womit die Inhalte vermittelt werden, von einer Lehrkraft zur Zielereichung ausgewählt. Somit treffen Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung, Unterrichtsgestaltung sowie Unterrichtsvorbereitung didaktische und methodische Entscheidungen (vgl. Mathes 2016, S. 7). Didaktisch betrachtet sind somit die vier Entscheidungsfelder für Lehr- und Lernprozesse die bestimmten Ziele, ausgewählten Inhalte, verwendeten Methoden und eingesetzten Medien (vgl. Bonz 1999, S. 17-19). Die Unterrichtsmethoden zur ökonomischen Bildung unterliegen beziehungsweise unterlagen einem Wandel und Umdenken, was mit dem Paradigmenwechsel vom traditionellen lehrerzentrierten hin zum modernen schülerzentrierten Unterrichten einhergeht. Diese neuen Formen sind eine Notwendigkeit, um handlungsorientierte Lehr- und Lernprozesse während dem Wirtschaftsunterricht überhaupt zu ermöglichen (vgl. Kaminski 2017, S. 201 ff).

Es werden neue Lernformen benötigt, um das tradierte lehrerzentrierte Unterrichten abzulösen und den zeitgemäßen Anforderungen für das schülerzentrierte Unterrichten gerecht zu werden. Pädagogisch wird dies in der Literatur bereits „gewürdigt und propagiert“, jedoch fehlt es noch an den Umsetzungen im schulischen Alltag. Um dieses Dilemma zu entgehen, können mittels Rollen- sowie Planspielen solche neuen schülerzentrierten Lehr- sowie Lernverfahren umgesetzt werden (vgl. Klippert 1994, S. 14-15). Allerdings kann im ökonomische Unterricht nicht gänzlich auf die traditionellen herkömmlichen „Unterrichtsverfahren“ verzichtet werden (vgl. May 2000, S. 77). Im Gegensatz zu den traditionellen Unterrichtsformen unterscheiden sich handlungsorientierte Methoden dahingehend, dass die Entscheidungsfelder neu kombiniert werden. Deswegen zählen diese Methode zu den „alternativen“ Unterrichtsformen mit mehrdimensionalen Lehr-Lern- Arrangements, welche den vorherrschenden Frontalunterricht ablösen sollen (vgl. Bonz 1999, S. 109). Schwierigkeiten für die Verwendung von handlungsorientierten Methoden ist der hohe zeitliche Aufwand zur Vorbereitung und Umsetzung der Unterrichtseinheiten. Um die Auswahl einer Unterrichtsmethode didaktisch zu begründen, sollten schlüssige Zusammenhänge zwischen den Unterrichtszielen sowie -inhalten hergestellt werden (vgl. Euler & Hahn 2004, S. 307-308).

2.2 Didaktische Prinzipien & Spiele

„Didaktische Prinzipien stellen grundlegende Regeln, Grundsätze bzw. Orientierungen für die Unterrichtsplanung, -durchführung und -evaluation dar. “ (Hedtke & Weber 2008, S. 263). Die Entscheidungen zur Auswahl von Lehr- sowie Lerninhalten werden auf Grundlage didaktischer Prinzipien begründet (vgl. Speth & Berner 2016, S. 117 ff). Handlungsorientierung als Unterrichtsprinzip oder auch als Unterrichtsmethode soll SuS eine selbstständige Aneignung von Fähigkeiten zur Problemlösung und langfristigen Lebensgestaltung ermöglichen (vgl. Kirchner 2016, S. 39). Bislang existiert noch keine einheitliche Definition vom handlungsorientierten Unterrricht (vgl. Mathes 2016, S. 189 ff). Zentrale pädagogische Elemente des handlungsorientierten Wirtschaftsunterrichts sind die Handlungsorientierung per se und die ganzheitliche Situationsorientierung (vgl. Speth & Berner 2016, S. 125). Handlungsorientiertes Lernen betrachtet lebens- und arbeitsnahe Problemsituationen bzw. Aufgabenstellungen mit dem Aktionismus Lösungsmöglichkeiten durch Planung, Durchführung, Kontrolle zu entwickeln und mit anschließenden Bewertungen der vollständigen Handlung sowie deren Ergebnisse zu reflektieren. Auf diese Weise kann ganzheitliches Lernen erfolgen (vgl. Bonz 1999, S. 111-115).

Im ökonomischen Unterricht kann Handlungskompetenz (Schlüsselkompetenzen) nicht alleine durch das tun erlangt werden, sondern vielmehr muss das praktische Handeln mit Denkvorgängen verbunden werden (vgl. Kaminski 2017, S. 264). Werden praktische Bezugspunkte im Nachgang oder während dem Unterricht nicht reflektiert kann nicht von einem handlungsorientiertem Lernen ausgegangen werden (vgl. Mathes 2016, S. 192). Zu den allgemeinen Simulationsmethoden zählen unter anderem Rollen- und Planspiele sowie Fallstudien, wobei Planspiele immer auch Rollenspiele sind (vgl. Wilbers 2015, S. 565, 581). Es gibt verschiedene Methoden zum handlungsorientierten Unterricht und das Rollen- sowie Planspiel gehören zu den modellinitiierenden Lernprozessteuerungen (vgl. Mathes 2016, S. 198; Steinmann & Weber 1995, S. 30 ff). Die Unterrichtsmethoden werden in der Literatur hinsichtlich deren Aktions- und Sozialform unterschieden, wobei unterschiedliche Autoren die methodischen Ansätze entgegengesetzt einordnen (vgl. Euler & Hahn 2004, S. 292 f). Ein Spiel charakterisieren unterschiedliche Eigenschaften wie Regeln, Ziele, Ergebnisse, Probleme sowie Interaktionsmöglichkeiten und damit lassen sich fast sämtliche Inhalte und Lernbereiche des Wirtschaftsunterrichts erarbeiten. Spiele fördern nicht nur die Aneignung sowie Vertiefung von Faktenwissen, sondern sorgen für eine Zielerreichung der ökonomischen Bildung durch die Entwicklung der Schlüsselkompetenzen (Fach-, Methoden-, Sozial- und Kommunikationskompetenz). Abhängig vom Spielgegenstand ergeben sich bestimmte Inhalte zur Vermittlung bei Lernprozessen (vgl. Arndt 2013, S. 135-137).

3 Rollenspiele

Eine einheitliche Definition zu Rollenspiele existiert nicht. Die Entstehung der Methode des Rollenspiels geht bis 1922 zurück und wurde von dem Arzt, Psychater und Soziologen Jakob L. Moreno (1890-1974) während dem Umgang mit psychisch kranken Menschen entwickelt. Wegen dem erfolgreichen Einsatzes wurde das Rollenspiel vor allem durch die Havard Business School verbreitet und darüber hinaus wurde das Konzept auf Managerschulungen übertragen. Rollenspiele sind Lehrmethoden, bei welchen die Teilnehmerinnen in meist problembehafteten Situation den Umgang mit anderen Menschen üben und selbst spielerisch handeln (vgl. Schmidt 1988, S.9-10; S. 15). „Das Rollenspiel ist eine handlungsorientierte Methode, bei der Lernende spielerisch eine bestimmte Rolle in einer der Realität nachgestellten Situation übernehmen.“ (Arndt 2013, S. 157). Die Teilnehmerinnen von Rollenspielen werden Problem- oder Konfliktsituationen gegenübergestellt und erproben sich spielerisch bei der Bewältigung der Situationen mittels sozialer Verhaltensweisen (vgl. Euler & Hahn 2004, S. 301; Kaminski 2017, S. 265). Spielerisch setzen sich die Teilnehmerinnen mit einer Situation auseinander und vertreten hierbei ihre eigenen Interessen, tragen Konflikte aus und finden Kompromisse (vgl. May 2000, S. 84).

In Rollenspiele erproben Lernende soziales Verhalten und verbessern die Kommunikationsfähigkeit. Basierend auf einer Ausgangslage handeln die agierenden Teilnehmerinnen während bestimmten Situationen in unterschiedlichen Rollen. Jede Rolle lässt sich durch Charakteristika beschreiben und verfolgt demnach andere Ziele während dem Interaktionsverlauf (vgl. Mathes 2016, S. 216 f). Die Rollentheorie besagt, dass jeder Mensch in verschiedenen Rollen handelt, wie beispielsweise (bspw.) als Familienvater bzw. -mutter, Geschäftsmann bzw. -frau oder Arbeitnehmerin etc. Dies sind alles verschiedene Rollen mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, jedoch werden diese Rollen von einem Individuum, also einer Persönlichkeit, verkörpert. In der Soziologie übernehmen Individuen Rollen in einem sozialen System der Gesellschaft, von welcher einer Rolle bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden und von welcher ein gewisses Verhalten der Rollen erwartet wird (vgl. Schmidt 1988, S. 13-14; Ments 1985, S. 15 ff; Kaiser & Kaminski 2012, S. 133). Jedem Rollenspiel liegt ein Modell mit einem dazugehörigen Konzept und einer bestimmten Rollentheorie zu Grunde (vgl. Mathes 2016, S. 215). Das Rollenspiel enthält die Bestandteile Rolle, Spiel und Situation als Gegenstand (vgl. Arndt 2013, S. 157-158). Rollenspiele sorgen für das Erlernen von Verhaltensweisen und es wird weniger Fachwissen vermittelt (vgl. Rebmann et alteri (et al.) 2011, S. 153). Lernziele von Rollenspiele sind unter anderem das Einüben von unterschiedlichen Kommunikationstechniken, die Schaffung von Urteils- und Meinungsbildung oder die Entwicklung sowie Steigerung von einem Empathievermögen (vgl. Maeck 1978, S. 12-13; Arndt 2013, S. 161).

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Details

Titel
Der Einsatz von Rollen- und Planspielen im ökonomischen Unterricht
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten
Veranstaltung
Fachdidaktik Volkswirtschaftslehre Betriebswirtschaftslehre
Note
1,1
Autor
Jahr
2019
Seiten
21
Katalognummer
V494266
ISBN (eBook)
9783346004260
ISBN (Buch)
9783346004277
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wirtschaftskunde, Ökonomie, Methoden, handlungsorientierung, Rollenspiele, Planspiele, Unterrichtsmethoden, Wirtschaftsunterricht
Arbeit zitieren
Christian Jäger (Autor:in), 2019, Der Einsatz von Rollen- und Planspielen im ökonomischen Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494266

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