Obwohl Flirts an Supermarktkassen, in Fitnessstudius, Büros, Cafes und Bars allgegenwärtig sind, fristet dieses interessante soziale Phänomen in der soziologischen Literatur ein Dasein als Fußnote. Zugegebenermaßen ist das Phänomen Flirt schwer zugänglich für die qualitative Sozialforschung. Der Forscher ist schlichtweg kein geeigneter Beobachter von Flirts, weil sich die Flirtenden schnell von der Umwelt abschirmen, sobald der Forscher bemerkt wird. Wie kann nun dem Flirt nähergekommen werden?
In seiner Publikation erarbeitet der Autor Ivan Logunov die Ansätze einer expliziten Soziologie des Flirts. Hierfür hat Logunov verschiedene Personen inverviewt und sie wie Romane behandelt, die Wissen über das Phänomen Flirt verraten.
Was ist der Sinn des Flirts? Was macht den Flirt zum Erlebnis von etwas Bestimmten, damit zu etwas Unterscheidbarem? Und wie unterscheidet sich dieses Erlebnis zwischen Mann und Frau? Auf diese und weitere Fragen findet der Autor in diesem Buch Antworten.
Aus dem Inhalt:
- Kontaktanbahnung
- Kennenlernen
- Intimisierung
- Luhmann
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Methode
- Analyse
- Attraktivität und Interesse
- Grenzen
- Demütigung und Gesichtsverlust
- Indirektheit und Andeutung
- Spiel das folgenlose Testen von Grenzen
- Ende des Flirts
- Abbruch des Flirts
- Flirt ohne Intentionen - fehlende „turning points“?
- Kommentar zur Empirie und eneralisierbarkeit
- Theoretische Einbettung
- Struktur des Flirts
- Probleme der Darstellung
- Selbstreflexion
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Flirt als soziales Phänomen und untersucht die pragmatischen Prozesse der intimen Kontaktanbahnung. Dabei wird die Frage nach der Struktur des Flirts und den Problemen der Darstellung sowie dem Unterschied der Erlebniswelt zwischen Mann und Frau im Fokus stehen.
- Pragmatische Prozesse der intimen Kontaktanbahnung
- Struktur und Darstellung des Flirts
- Unterschiede in der Flirt-Erfahrung zwischen Mann und Frau
- Analyse von Flirtsituationen mittels episodischer Interviews
- Theoretische Einbettung und soziologische Relevanz des Themas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Flirts als soziologisches Forschungsobjekt heraus und beleuchtet die Schwierigkeit, dieses Phänomen empirisch zu untersuchen. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur Thematik des Flirts. Im dritten Kapitel wird die Methode der empirischen Forschung erläutert, die auf episodischen Interviews basiert. Das vierte Kapitel präsentiert die Analyse von Flirtsituationen aus den Interviewdaten und analysiert verschiedene Aspekte des Flirts, wie Attraktivität, Grenzen, Demütigung und Indirektheit. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Kommentierung der empirischen Daten und deren Generalisierbarkeit. Im sechsten Kapitel werden die Ergebnisse in die theoretische Literatur eingebettet und die Struktur des Flirts sowie die Probleme der Darstellung diskutiert. Das siebte Kapitel widmet sich der Selbstreflexion der eigenen Forschungsperspektive.
Schlüsselwörter
Flirt, Soziologie, Pragmatik, intime Kontaktanbahnung, episodische Interviews, Geschlechterunterschiede, theoretische Einbettung.
- Quote paper
- Ivan Logunov (Author), 2019, Die Pragmatik des Flirts. Wie funktioniert die intime Kontaktanbahnung wirklich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494410