Diese Arbeit soll sich mit der Frage beschäftigen, wie sich die Veränderungen in der Erwerbsstruktur, die sich beispielsweise in Arbeitszeitverkürzungen, aber auch in Form von Einzel- oder Doppelverdienerhaushalten stark niederschlagen, auf das Freizeitverhalten in der Familie und vor allem mit der Familie ausgewirkt haben. Als Betrachtungszeitraum wird hier die Zeit von der Industrialisierung, mit extrem hohen Arbeitszeiten, über die Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges, die einen Überfluss an Wohlstand symbolisiert, bis in das 21.Jahrhundert, als Epoche des Umbruches in der Arbeitswelt, herangezogen. Der Betrachtungsgegenstand soll sowohl das innerfamiliäre Zusammenleben mit Schwerpunkt der Freizeitnutzung in der Familie, als auch die Veränderungen in der Erwerbsarbeit sein, die nötig waren um mehr Zeit für Freizeit zu schaffen.
Der zeitliche Einschnitt, der hier zwischen der industriellen Revolution und der deutschen Nachkriegszeit gemacht wird, ist nicht ohne Grund gewählt, da die wirtschaftlichen Krisen während der Weimarer Republik eine besondere Lage auf dem Arbeitsmarkt und im Erwerbsleben der Familien darstellen. Auch die beiden Weltkriege führten zu einer ungewöhnlichen Situation auf dem Arbeitsmarkt, da Frauen beispielsweise die männliche Arbeitskraft in der Wirtschaft ersetzen mussten. Aufgrund dieser besonderen Situation bietet es sich in Hinblick auf das Thema dieser Arbeit nicht an, diese Zeit näher zu beleuchten.
Im zweiten Gliederungspunkt wird zuerst auf den Wandel in der Erwerbsstruktur der Familie eingegangen. Eingangs soll die Bedeutung und das Ausmaß von Arbeit in der Gesellschaft in der Epoche der Industrialisierung herausgearbeitet werden. Darauffolgend soll der Umgang mit der freien Zeit in der Gesellschaft der industriellen Revolution näher betrachtet werden, wobei hier vor allem auf die zahlreichen Gründungen von Arbeitervereinen im Bereich Sport, Kultur und Politik eingegangen werden soll. Im weiteren Verlauf soll dann geklärt werden, wie und ob sich dieses Vereinsleben auf die Familie ausgewirkt hat und welche Aktivitäten in und mit der Familie stattfanden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation zur Zeit der Industrialisierung
- 2.1 Die familiale Erwerbsstruktur zur Zeit der Industrialisierung
- 2.2 Familie und Freizeit während der Industrialisierung
- 3. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation vom Wirtschaftswunder bis in die 1970er Jahre
- 3.1 Die familiale Erwerbsstruktur in der Wohlstandsgesellschaft
- 3.2 Familie und Freizeit in der Wohlstandsgesellschaft
- 4. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation am Ende des 20. Jahrhunderts
- 4.1 Die familiale Erwerbsstruktur am Ende des 20. Jahrhunderts
- 4.2 Familie und Freizeit am Ende des 20. Jahrhunderts
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der Bedeutung von Arbeit und Freizeit für die Familie von der Industrialisierung bis ins 21. Jahrhundert. Sie analysiert die Veränderungen in der Erwerbsstruktur, wie Arbeitszeitverkürzungen und unterschiedliche Erwerbsmodelle (Einzel- oder Doppelverdienerhaushalte), und deren Auswirkungen auf das Freizeitverhalten und das familiäre Zusammenleben.
- Wandel der familiären Erwerbsstruktur im Laufe der Zeit
- Auswirkungen von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen auf die Familie
- Entwicklung des Freizeitverhaltens innerhalb der Familie
- Zusammenhang zwischen Erwerbsarbeit und Freizeitgestaltung
- Die Rolle von gesellschaftlichen Institutionen und Veränderungen im Familienleben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Forschungsfrage der Arbeit: Wie haben sich Veränderungen in der Erwerbsstruktur auf das Freizeitverhalten und das familiäre Zusammenleben ausgewirkt? Der Betrachtungszeitraum umfasst die Industrialisierung, die Nachkriegszeit und das 21. Jahrhundert. Die Arbeit fokussiert sich auf das innerfamiliäre Zusammenleben und die Veränderungen in der Erwerbsarbeit, die zur Schaffung von Freizeit beitrugen. Die Weimarer Republik und die Weltkriege werden aufgrund ihrer außergewöhnlichen wirtschaftlichen und arbeitsmarktbezogenen Situationen ausgeblendet. Die Arbeit gliedert sich in die Analyse des Wandels der Erwerbsstruktur und des Freizeitverhaltens in den verschiedenen Epochen.
2. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation zur Zeit der Industrialisierung: Dieses Kapitel untersucht die Erwerbsstruktur von Familien der Arbeiterschicht während der Industrialisierung in Deutschland. Es beschreibt den geschichtlichen Kontext, die Migration in industrielle Ballungsräume und die Folgen der Auflösung der ständisch-agrarischen Gesellschaft. Es wird die Bedeutung von Arbeit in den Fabriken, die niedrigen Löhne und die starken Schwankungen im Arbeitsmarkt thematisiert. Weiterhin betrachtet das Kapitel den Umgang mit Freizeit, mit besonderem Fokus auf die Gründung von Arbeitervereinen in den Bereichen Sport, Kultur und Politik und deren Einfluss auf das familiäre Leben.
3. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation vom Wirtschaftswunder bis in die 1970er Jahre: Dieses Kapitel beschreibt die typische Erwerbssituation der traditionellen bürgerlichen Familie im Wirtschaftswunder mit dem Mann als Alleinverdiener und der Frau als Hausfrau und Mutter. Es thematisiert die Rolle von Ausbildung und Beruf für Frauen und die strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft. Der Fokus liegt auf der Intimisierung des Freizeitverhaltens, bedingt durch die strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben und die Rolle der Frau als alleinige Hausfrau und Mutter. Das Freizeitverhalten fand hauptsächlich im Kreis der Familie statt.
4. Die familiale Erwerbs- und Freizeitsituation am Ende des 20. Jahrhunderts: Dieses Kapitel behandelt die jüngere Entwicklung des Familienlebens, mit dem Fokus auf die Verkürzung der Lebensarbeitszeit, Strukturwandel und neue Beschäftigungsverhältnisse. Es analysiert das Freizeitverhalten der modernen Familie, geprägt von Individualisierung und Mediatisierung, mit dem Schwerpunkt auf der zunehmenden Mediennutzung und deren Auswirkungen auf das familiäre Freizeitverhalten.
Schlüsselwörter
Arbeit, Freizeit, Familie, Industrialisierung, Wirtschaftswunder, Erwerbsstruktur, Freizeitverhalten, Individualisierung, Mediatisierung, Familienleben, Arbeitszeit, Doppelverdiener, Alleinverdiener, Arbeiterschicht, bürgerliche Familie, soziale Veränderungen.
Häufig gestellte Fragen zu: Wandel der familiären Erwerbs- und Freizeitsituation
Was ist der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Wandel der Bedeutung von Arbeit und Freizeit für die Familie von der Industrialisierung bis ins 21. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf Veränderungen in der Erwerbsstruktur (z.B. Arbeitszeitverkürzungen, Einzel- oder Doppelverdienerhaushalte) und deren Auswirkungen auf das Freizeitverhalten und das familiäre Zusammenleben.
Welche Zeiträume werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet drei Hauptzeiträume: die Zeit der Industrialisierung, die Zeit des Wirtschaftswunders bis in die 1970er Jahre und das Ende des 20. Jahrhunderts. Die Weimarer Republik und die Weltkriege werden aufgrund ihrer außergewöhnlichen wirtschaftlichen und arbeitsmarktbezogenen Situationen ausgeblendet.
Welche Aspekte der familiären Erwerbs- und Freizeitsituation werden analysiert?
Die Analyse umfasst den Wandel der familiären Erwerbsstruktur, die Auswirkungen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen auf die Familie, die Entwicklung des Freizeitverhaltens innerhalb der Familie, den Zusammenhang zwischen Erwerbsarbeit und Freizeitgestaltung sowie die Rolle gesellschaftlicher Institutionen und Veränderungen im Familienleben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Kapitel, die jeweils einen der betrachteten Zeiträume untersuchen, und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel analysiert die Erwerbsstruktur und das Freizeitverhalten der Familien in der jeweiligen Epoche.
Was sind die Kernaussagen des Kapitels zur Industrialisierung?
Das Kapitel zur Industrialisierung untersucht die Erwerbsstruktur von Familien der Arbeiterschicht, die Migration in industrielle Ballungsräume, die Folgen der Auflösung der ständisch-agrarischen Gesellschaft, die Bedeutung von Fabrikarbeit, niedrige Löhne, Arbeitsmarktschwankungen und den Umgang mit Freizeit (z.B. Arbeitervereine).
Was sind die Kernaussagen des Kapitels zum Wirtschaftswunder und den 1970er Jahren?
Das Kapitel zum Wirtschaftswunder beschreibt die typische Erwerbssituation der traditionellen bürgerlichen Familie (Mann als Alleinverdiener, Frau als Hausfrau und Mutter), die Rolle von Ausbildung und Beruf für Frauen, strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft, die Intimisierung des Freizeitverhaltens und die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter.
Was sind die Kernaussagen des Kapitels zum Ende des 20. Jahrhunderts?
Das Kapitel zum Ende des 20. Jahrhunderts behandelt die Verkürzung der Lebensarbeitszeit, Strukturwandel, neue Beschäftigungsverhältnisse, Individualisierung und Mediatisierung des Freizeitverhaltens sowie die zunehmende Mediennutzung und deren Auswirkungen auf das familiäre Freizeitverhalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arbeit, Freizeit, Familie, Industrialisierung, Wirtschaftswunder, Erwerbsstruktur, Freizeitverhalten, Individualisierung, Mediatisierung, Familienleben, Arbeitszeit, Doppelverdiener, Alleinverdiener, Arbeiterschicht, bürgerliche Familie, soziale Veränderungen.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie haben sich Veränderungen in der Erwerbsstruktur auf das Freizeitverhalten und das familiäre Zusammenleben ausgewirkt?
- Arbeit zitieren
- Florian Winkler (Autor:in), 2005, Der Bedeutungwandel von Arbeit und Freizeit für die Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49448