Diese Arbeit untersucht den sogenannten Sklarek-Skandal und die damit einhergehende unmittelbare mediale Instrumentalisierung.
Am 26. September 1929 werden sowohl die drei Brüder Max, Leo und Willy Sklarek, als auch Friedrich Lehmann, der Oberbuchhalter der Familie Sklarek, aufgrund des Verdachtes des Betrugs und der Urkundenfälschung in Berlin verhaftet. Die Berliner Zeitungsstadt polarisierte mit den ersten Sensationsmeldungen bereits einen Tag nach der Verhaftung. Dieser drastische Ton und diese erregende Stimmung werden in den nächsten Wochen auch in weiteren Zeitungen zu finden sein. Den Sklareks gelang es, mit Hilfe von Urkundenfälschungen die Berliner Stadtbank bis 1929 um rund 10 Millionen RM zu betrügen. Zu dieser Zeit befindet sich die Weimarer Republik in einem politischen und gesellschaftlichen Umbruch. Obwohl oftmals von den "Goldenen Zwanzigern" gesprochen wird, kam es dennoch zu wirtschaftlichen Talfahrten. Die Hauptstadt Berlin ist ein Symbol, welches zum einen mit der wirtschaftlichen und der kulturellen Blütezeit, aber auch mit politischer und moralischer Dekadenz verbunden wurde. Weiterhin stellt diese Stadt auch noch die Kulisse der größten Korruptionsfälle dar.
Bei diesen Skandal- und Korruptionsdebatten steht immer wieder die öffentliche Popularisierung eines Ereignisses im Vordergrund der Forschung, da die Skandale in der Presse ausgiebig und über einen langen Zeitraum vorzufinden sind und zahlreiche prominente Politiker und Beamte in diese Skandale verwickelt waren. Im Rahmen des Sklarek-Skandals stellt sich angesichts der zeitnahen Kommunalwahlen in Berlin von 1929 die Frage, inwiefern dieser Skandal durch die politische Presse für parteiliche Zwecke medial verwertet wurde. Diese Fragestellung dient als Rahmen für diese Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die innenpolitischen Voraussetzungen
- Der Sklarek-Skandal
- Die Vorgeschichte
- Die sklarek'sche Lebensweise
- Die Verträge mit der Stadt Berlin
- Die Zuwendungen
- Der Betrug
- Die Enthüllung des Skandals
- Die Vorgeschichte
- Die Berichterstattung
- Die Auswirkungen des Skandals auf die Berliner Kommunalwahl vom 17.11.1929
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die mediale Instrumentalisierung des Sklarek-Skandals im Vorfeld der Berliner Kommunalwahlen 1929. Ziel ist es, die parteiische Verwendung des Skandals in der politischen Presse zu analysieren und die Rolle der Medien im politischen Prozess der Weimarer Republik zu beleuchten.
- Die innenpolitische Situation Berlins in den 1920er Jahren
- Der Ablauf des Sklarek-Skandals und die beteiligten Akteure
- Die Berichterstattung in verschiedenen politischen Zeitungen (Rote Fahne, Vorwärts, Völkischer Beobachter, Angriff)
- Der Einfluss des Skandals auf das Wahlergebnis
- Die Verwendung von „Korruption“ und „Skandal“ als politische Schlagworte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Verhaftung der Gebrüder Sklarek und Friedrich Lehmann im September 1929 wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Sie hebt die sofortige mediale Reaktion hervor, insbesondere die dramatische Berichterstattung der Roten Fahne. Die Einleitung stellt den Kontext der Weimarer Republik mit ihren wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen dar und führt den Begriff der Korruption und des Skandals ein, wobei die Mehrdeutigkeit dieser Begriffe betont wird. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, inwieweit der Skandal parteipolitisch in der Presse instrumentalisiert wurde.
Die innenpolitischen Voraussetzungen: Dieses Kapitel beschreibt die innenpolitische Situation in Berlin während der Weimarer Republik, die durch politische und wirtschaftliche Instabilität sowie eine polarisierte Medienlandschaft geprägt war. Es legt den Fokus auf die verschiedenen politischen Akteure und deren Einfluss auf die Medienberichterstattung. Dieses Kapitel bildet die Grundlage für das Verständnis der politischen Manipulationen, die im Zusammenhang mit dem Sklarek-Skandal stattfanden. Es analysiert das Spannungsfeld zwischen politischem Kampf und der Notwendigkeit einer objektiven Berichterstattung.
Der Sklarek-Skandal: Dieses Kapitel detailliert den Sklarek-Skandal, beginnend mit der Vorgeschichte, einschließlich der Lebensweise der Sklareks und ihrer Geschäftsbeziehungen mit der Stadt Berlin. Es beschreibt den Betrug selbst, die angewandten Methoden der Urkundenfälschung und die Höhe des angerichteten Schadens. Schließlich wird die Enthüllung des Skandals und der Prozess der Verhaftung detailliert dargestellt, was den Weg für die anschließende politische Instrumentalisierung ebnete.
Die Berichterstattung: Dieses Kapitel analysiert die Berichterstattung über den Sklarek-Skandal in verschiedenen Zeitungen, wie die Rote Fahne, der Vorwärts, der Völkischer Beobachter und der Angriff. Es untersucht, wie diese Zeitungen den Skandal darstellten, welche Aspekte betont wurden und wie die jeweiligen politischen Standpunkte die Berichterstattung beeinflussten. Die Analyse konzentriert sich auf die Zeit zwischen der Verhaftung der Sklareks und der Kommunalwahl, um den Einfluss der Medien auf das Wahlgeschehen zu untersuchen. Die unterschiedlichen Darstellungen beleuchten die parteiische Ausrichtung und Manipulation der Medien im Kontext des politischen Kampfes.
Die Auswirkungen des Skandals auf die Berliner Kommunalwahl vom 17.11.1929: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss des Sklarek-Skandals auf die Berliner Kommunalwahl 1929. Es analysiert, inwieweit die medial instrumentalisierte Berichterstattung das Wahlergebnis beeinflusste und welche Strategien von den verschiedenen Parteien eingesetzt wurden. Die Analyse bezieht die Ergebnisse der Wahl ein und untersucht, ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Berichterstattung und dem Wahlverhalten besteht. Das Kapitel untersucht die manipulative Kraft der Medien und deren Bedeutung im demokratischen Prozess.
Schlüsselwörter
Sklarek-Skandal, Weimarer Republik, Medien, politische Instrumentalisierung, Korruption, Kommunalwahl, Rote Fahne, Vorwärts, Völkischer Beobachter, Angriff, Parteien, Propaganda, Betrug, Urkundenfälschung, öffentliche Meinung.
Häufig gestellte Fragen zum Sklarek-Skandal und seiner medialen Instrumentalisierung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die mediale Instrumentalisierung des Sklarek-Skandals im Vorfeld der Berliner Kommunalwahlen 1929. Der Fokus liegt auf der parteiischen Verwendung des Skandals in der politischen Presse und der Rolle der Medien im politischen Prozess der Weimarer Republik.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die innenpolitische Situation Berlins in den 1920er Jahren, den Ablauf des Sklarek-Skandals und die beteiligten Akteure, die Berichterstattung in verschiedenen politischen Zeitungen (Rote Fahne, Vorwärts, Völkischer Beobachter, Angriff), den Einfluss des Skandals auf das Wahlergebnis und die Verwendung von „Korruption“ und „Skandal“ als politische Schlagworte.
Wer waren die Sklareks und was war der Sklarek-Skandal?
Der Sklarek-Skandal bezieht sich auf den Betrug und die Urkundenfälschung der Gebrüder Sklarek und Friedrich Lehmann, die im September 1929 verhaftet wurden. Die Arbeit beschreibt detailliert die Vorgeschichte, die Lebensweise der Sklareks, ihre Geschäftsbeziehungen mit der Stadt Berlin, die Betrugsmethoden, den angerichteten Schaden und die Enthüllung des Skandals.
Wie wurde der Sklarek-Skandal in den Medien dargestellt?
Die Arbeit analysiert die Berichterstattung in verschiedenen Zeitungen (Rote Fahne, Vorwärts, Völkischer Beobachter, Angriff). Sie untersucht, wie diese Zeitungen den Skandal darstellten, welche Aspekte betont wurden und wie die jeweiligen politischen Standpunkte die Berichterstattung beeinflussten. Die unterschiedlichen Darstellungen beleuchten die parteiische Ausrichtung und Manipulation der Medien im Kontext des politischen Kampfes.
Welchen Einfluss hatte der Skandal auf die Berliner Kommunalwahl 1929?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des medial instrumentalisierten Skandals auf die Berliner Kommunalwahl 1929. Analysiert wird, inwieweit die Berichterstattung das Wahlergebnis beeinflusste und welche Strategien von den verschiedenen Parteien eingesetzt wurden. Es wird untersucht, ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Berichterstattung und dem Wahlverhalten besteht.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sklarek-Skandal, Weimarer Republik, Medien, politische Instrumentalisierung, Korruption, Kommunalwahl, Rote Fahne, Vorwärts, Völkischer Beobachter, Angriff, Parteien, Propaganda, Betrug, Urkundenfälschung, öffentliche Meinung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel Einleitung, Die innenpolitischen Voraussetzungen, Der Sklarek-Skandal, Die Berichterstattung, Die Auswirkungen des Skandals auf die Berliner Kommunalwahl vom 17.11.1929 und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird in der Arbeit zusammengefasst.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse der parteiischen Verwendung des Sklarek-Skandals in der politischen Presse und die Beleuchtung der Rolle der Medien im politischen Prozess der Weimarer Republik.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die genaue Quellenangabe ist nicht im bereitgestellten HTML-Code enthalten. Die Arbeit bezieht sich jedoch explizit auf verschiedene Zeitungen wie die Rote Fahne, den Vorwärts, den Völkischen Beobachter und den Angriff.
- Arbeit zitieren
- Sophie Schönherr (Autor:in), 2019, Der Sklarek-Skandal und die unmittelbare mediale Instrumentalisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494538