Bei der Beschäftigung mit diesem Thema stellt sich als Erstes die Frage: Was ist Lesesozialisation eigentlich?
In der Sozialisation allgemein gilt Lesen in der heutigen Informationsgesellschaft als eine Schlüsselqualifikation, weil dabei Kompetenzen erworben werden, die für die Teilnahme am gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben unverzichtbar sind. „Lesesozialisation (...) bezeichnet den Prozess der Aneignung und Vermittlung von Kompetenzen zur Rezeption und Verarbeitung von Texten aller Art.“ (Payrhuber 2001, 568). Ob ein Kind jedoch neben dem Erwerb der Fähigkeit Lesen zu einem habituellen Leser wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen nehmen Eltern, Geschwister, Kindergarten, Schule und Freunde Einfluss auf das kindliche Leseverhalten, zum anderen spielen das Geschlecht und das Alter eines Kindes eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Lesegewohnheiten. Da nicht alle Determinanten des kindlichen Leseverhaltens im Rahmen dieser Arbeit umfassend betrachtet werden können, konzentriert sich die Autorin aus folgenden Gründen auf die Eltern als die ersten und wichtigsten Vermittler von Lesekompetenz. Die PISA-Studie nennt als Ursache für die schlechten Ergebnisse der deutschen Jugendlichen im Bereich Lesekompetenz die fehlenden sozialen Kontexte beim Erwerb der Lesepraxis. „Diese Kontexte sind die Familien in denen das Lesen zum selbstverständlichen Anteil der sozialen Wirklichkeit werden muss [...]“ ( PISA 2000. Basiskompetenzen 2001, 133). Aus diesem aktuellen Anlass stellt sich die Frage: Was können Eltern denn im Idealfall tun um ihre Kinder bestmöglich zu fördern? Ziel dieser Arbeit ist es nun, die Einflussfaktoren des Elternhauses auf die Entwicklung der Lesegewohnheiten aufzuzeigen und zu erläutern. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf der Erläuterung der positiven Einflüsse, um deutlich zu machen, wie dieser Idealfall aussieht. Gestützt wird die Arbeit durch verschiedene Studien, die sich mit diesem Thema befasst haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die relevantesten Einflussfaktoren des Elternhauses auf die Entwicklung der Lesegewohnheiten
- 2.1 Die Vorbild-Funktion der Eltern
- 2.2 Buchbestand im Elternhaus
- 2.3 Soziale Einbindung des Lesens
- 3. Leseförderung und Leseerziehung in der Familie
- 3.1 Sprachspiele und Vorlesen als wichtige Instrumente der Leseförderung
- 3.2 Einfluss unterschiedlicher Erziehungsmethoden auf die Leseförderung
- 3.3 Grenzen der Leseförderung im Elternhaus
- 4. Einfluss der Medienwelt in der Familie auf die Lesesozialisation
- 5. Schichtabhängigkeit der Einflussfaktoren
- 5.1 Zahlen und Fakten zur Schichtabhängigkeit
- 5.2 Folgen für die Lesesozialisation
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Elternhauses auf die Entwicklung von Lesegewohnheiten bei Kindern. Die Arbeit analysiert wichtige Faktoren, die das Leseverhalten von Kindern prägen, und zeigt auf, wie Eltern ihre Kinder bestmöglich in der Lesesozialisation fördern können. Der Fokus liegt auf positiven Einflüssen und Best-Practice-Beispielen.
- Die Vorbildfunktion der Eltern
- Der Buchbestand im Elternhaus
- Die soziale Einbindung des Lesens in den Familienalltag
- Der Einfluss von Medien und Erziehungsstilen auf die Lesesozialisation
- Die Auswirkungen der sozialen Schicht auf die Leseförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Lesesozialisation ein und erläutert die Bedeutung des Lesens als Schlüsselqualifikation. Sie beleuchtet die Rolle der Eltern als primäre Vermittler von Lesekompetenz und stellt die PISA-Studie als Motivation für die Arbeit vor.
Das zweite Kapitel beleuchtet die wichtigsten Einflussfaktoren des Elternhauses auf die Entwicklung von Lesegewohnheiten. Es thematisiert die Vorbildfunktion der Eltern, den Einfluss des Buchbestands im Haushalt und die Bedeutung der sozialen Einbindung des Lesens im Familienalltag.
Kapitel drei konzentriert sich auf die Leseförderung und Leseerziehung in der Familie. Es beleuchtet die Bedeutung von Sprachspielen und Vorlesen sowie den Einfluss unterschiedlicher Erziehungsmethoden. Zudem werden Grenzen der Leseförderung im Elternhaus diskutiert.
Kapitel vier beschäftigt sich mit dem Einfluss der Medienwelt auf die Lesesozialisation und analysiert, wie Mediennutzung und -präferenzen das Leseverhalten von Kindern beeinflussen.
Kapitel fünf untersucht die Schichtabhängigkeit der Einflussfaktoren auf die Lesesozialisation. Es präsentiert Zahlen und Fakten zur Schichtabhängigkeit und beleuchtet die Folgen für die Entwicklung von Lesegewohnheiten bei Kindern aus verschiedenen sozialen Schichten.
Schlüsselwörter
Lesesozialisation, Elternhaus, Leseförderung, Mediensozialisation, Vorbildfunktion, Buchbestand, soziale Einbindung, Sprachspiele, Vorlesen, Erziehungsmethoden, Mediennutzung, Schichtabhängigkeit, PISA-Studie.
- Arbeit zitieren
- Theresa Linnéa Mülller (Autor:in), 2005, Der Einfluss des Elternhauses auf die Lesesozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49485