In der Öffentlichkeit taucht das Thema des Hochfrequenzhandels nach dem sogenannten Flash Crash am 06.05.2010 vermehrt auf. Oftmals ist die Berichterstattung über dieses Thema undifferenziert und geprägt von Pauschalisierungen anstatt von einer fundierten wissenschaftlichen Betrachtungsweise. Ziel der Arbeit soll es daher sein, die Funktionsweise vom HFH zu erklären, sowie unterschiedliche Ergebnisse der Forschung und deren Schlussfolgerungen aufzuzeigen und den momentanen Stand der Regulierung darzustellen und zu beurteilen.
Höher, schneller, weiter – eine Devise, welche schon in vielen Bereichen des Lebens Einzug fand, macht auch keinen Halt vor dem Finanzsektor. Auch, bzw. besonders im Bereich der Finanzmärkte werden neue Entwicklungen oft genutzt, um sie gewinnbringend einzusetzen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Hochfrequenzhandel, der vor allem seit Mitte 2010 in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen wird. Aufgrund der seit der Finanzkrise 2008 negativen Grundeinstellung gegenüber der Finanzbranche stellte sich in der Öffentlichkeit rasch ein negatives Bild ein. Doch wie funktionierte dieser Hochfrequenzhandel?
Ein vereinfachtes, überzogenes Beispiel im Alltag könnte so formuliert sein: Ein tüchtiger Geschäftsmann namens G geht abends am Kino vorbei und sieht eine riesige Schlange vor dem Kino für eine lang erwartete Erstvorstellung eines Films. Er denkt sich, dass man daraus bestimmt Profit schlagen könne und erinnert sich, dass er für dieses Kino eine VIP-Karte besitzt, mit der er an einem Extra-Schalter bevorzugt Karten kaufen kann. Während er an den Schalter geht, vergleicht er die Preise für weitere umliegende Kinos und stellt fest, dass diese die Karten für 6€ anstatt für 5€ verkaufen. Mit diesem Wissen geht G an den VIP-Schalter und kauft alle restlichen Tickets (200 Stk. à 5€) für die Vorstellung. Die anderen Käufer erfahren, dass keine Tickets mehr verfügbar sind. G stellt sich nun zu der langen Schlange und sagt, dass er noch Karten zu einem Preis von 5,50€ zu verkaufen habe. Dadurch, dass seine Karten weiterhin die günstigsten Alternativen und die Interessenten schon vor Ort sind, ist sich G sicher, dass alle Interessenten sein Angebot annehmen werden, was sich auch bestätigt. Somit kann G seine 200 Karten für 0,50€ höher verkaufen und erzielt einen Gewinn von 100€.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen des Hochfrequenzhandels
- Charakterisierung und Definition des Hochfrequenzhandels
- Die Voraussetzungen im Hochfrequenzhandel
- Technische Voraussetzungen
- Sonstige Voraussetzungen
- Abgrenzung zum Algorithmic Trading
- Mitwirkende Akteure am Hochfrequenzhandel
- Investmentfonds und andere Wertpapierfirmen
- Börsen
- Investmentbanken
- Dark Pools
- Light Pools
- Entwicklung und Marktentwicklung des Hochfrequenzhandels
- Vom Parketthandel zum Hochfrequenzhandel
- Momentane Entwicklung und Marktsituation
- Gängige Strategien im Hochfrequenzhandel
- Bereitstellung von Liquidität
- Spread Capturing
- Rebate Driven Strategy
- Statistische Arbitrage
- Cross Market- / Cross Asset Arbitrage
- Market Neutral Arbitrage
- Liquidity Detection
- Pinging, Sniping, Sniffing
- Quote Matching
- Manipulative Strategien
- Quote Stuffing
- Spoofing, Layering
- Wash Trades
- Weitere Strategien
- Latency Arbitrage
- Front Running
- Momentum Strategie
- News Reader Strategie
- Beurteilung der Strategien
- Effekte des Hochfrequenzhandels auf die Kapitalmärkte
- Auswirkungen auf die Marktqualität
- Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität
- Beispiele für Negative Marktereignisse
- Flash Crash im Dow Jones
- Softwarefehler der Knight Capital Group
- Unbekannter Hochfrequenzhändler an der türkischen Börse
- Fazit der bisherigen Erkenntnisse
- Gesetzgebung und Regulierung
- Gesetzgebung in Deutschland
- Gesetzgebung in der Europäischen Union
- Beurteilung der jetzigen Regulierung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Hochfrequenzhandel (HFH), seine Grundlagen, seine Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die bestehenden regulatorischen Maßnahmen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des HFH zu vermitteln und dessen Chancen und Risiken zu beleuchten.
- Grundlagen und Definition des Hochfrequenzhandels
- Strategien und Techniken des Hochfrequenzhandels
- Auswirkungen des Hochfrequenzhandels auf die Marktqualität und -stabilität
- Aktuelle regulatorische Maßnahmen und deren Wirksamkeit
- Bewertung der zukünftigen Herausforderungen im Kontext des Hochfrequenzhandels
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Hochfrequenzhandel ein, beschreibt die Problemstellung und die Struktur der Arbeit. Sie umreißt die zentralen Forschungsfragen und den methodischen Ansatz der Arbeit, der darauf abzielt, die komplexen Zusammenhänge des Hochfrequenzhandels zu analysieren und zu bewerten.
Grundlagen des Hochfrequenzhandels: Dieses Kapitel definiert und charakterisiert den Hochfrequenzhandel, untersucht die notwendigen technischen und sonstigen Voraussetzungen für den HFH und grenzt ihn vom algorithmischen Handel ab. Es identifiziert und beschreibt die wichtigsten Akteure am Markt, wie Investmentfonds, Börsen und Investmentbanken, und erläutert deren jeweilige Rollen und Interessen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der fundamentalen Mechanismen und der Marktkonstellation des Hochfrequenzhandels.
Entwicklung und Marktentwicklung des Hochfrequenzhandels: Dieses Kapitel verfolgt die historische Entwicklung des HFH vom Parketthandel bis zu seinem heutigen Zustand. Es analysiert die momentane Marktsituation und die damit verbundenen Entwicklungstrends, unter Berücksichtigung der Veränderungen im technologischen Umfeld und den regulatorischen Rahmenbedingungen. Das Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über die Dynamik und die Transformation des HFH-Marktes.
Gängige Strategien im Hochfrequenzhandel: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Strategien, die von Hochfrequenzhändlern eingesetzt werden, inklusive der Bereitstellung von Liquidität (Spread Capturing, Rebate Driven Strategy), statistischer Arbitrage (Cross Market-/Cross Asset Arbitrage, Market Neutral Arbitrage), Liquidity Detection (Pinging, Sniping, Sniffing, Quote Matching), sowie manipulativen Strategien (Quote Stuffing, Spoofing, Layering, Wash Trades) und weiteren Strategien wie Latency Arbitrage, Front Running, Momentum- und News Reader Strategien. Es analysiert die Funktionsweise und die jeweiligen Risiken dieser Strategien und deren Auswirkungen auf den Markt.
Effekte des Hochfrequenzhandels auf die Kapitalmärkte: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des HFH auf die Marktqualität und die Finanzmarktstabilität. Es analysiert die positiven und negativen Effekte des HFH, unter Berücksichtigung von Beispielen für negative Marktereignisse wie den Flash Crash im Dow Jones, den Softwarefehler der Knight Capital Group und den Fall eines unbekannten Hochfrequenzhändlers an der türkischen Börse. Die Analyse dient dazu, die komplexen Wechselwirkungen zwischen HFH und Marktgeschehen zu verstehen.
Gesetzgebung und Regulierung: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des HFH in Deutschland und der Europäischen Union. Es analysiert die bestehenden Gesetze und Regulierungen und bewertet deren Wirksamkeit im Hinblick auf die Kontrolle des HFH und den Schutz der Marktstabilität. Der Fokus liegt auf der Analyse der regulatorischen Instrumente und deren Auswirkungen auf die Marktpraktiken.
Schlüsselwörter
Hochfrequenzhandel, Algorithmischer Handel, Marktqualität, Finanzmarktstabilität, Regulierung, Strategien, Liquidität, Arbitrage, Manipulation, Risikomanagement, Gesetzgebung, EU, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Hochfrequenzhandel
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit bietet einen umfassenden Überblick über den Hochfrequenzhandel (HFH). Sie untersucht die Grundlagen des HFH, seine verschiedenen Strategien, seine Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die bestehenden regulatorischen Maßnahmen. Ziel ist es, die Chancen und Risiken des HFH zu beleuchten und ein umfassendes Verständnis zu vermitteln.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Grundlagen und Definition des Hochfrequenzhandels, Strategien und Techniken des Hochfrequenzhandels, Auswirkungen des HFH auf die Marktqualität und -stabilität, aktuelle regulatorische Maßnahmen und deren Wirksamkeit sowie eine Bewertung der zukünftigen Herausforderungen im Kontext des Hochfrequenzhandels.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Grundlagen des Hochfrequenzhandels, Entwicklung und Marktentwicklung des Hochfrequenzhandels, Gängige Strategien im Hochfrequenzhandel, Effekte des Hochfrequenzhandels auf die Kapitalmärkte, Gesetzgebung und Regulierung sowie eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des HFH und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Welche Strategien des Hochfrequenzhandels werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt eine Vielzahl von Strategien, darunter die Bereitstellung von Liquidität (Spread Capturing, Rebate Driven Strategy), statistische Arbitrage (Cross Market-/Cross Asset Arbitrage, Market Neutral Arbitrage), Liquidity Detection (Pinging, Sniping, Sniffing, Quote Matching), manipulative Strategien (Quote Stuffing, Spoofing, Layering, Wash Trades) und weitere Strategien wie Latency Arbitrage, Front Running, Momentum- und News Reader Strategien. Die Funktionsweise und die jeweiligen Risiken dieser Strategien werden analysiert.
Welche Auswirkungen hat der Hochfrequenzhandel auf die Kapitalmärkte?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des HFH auf die Marktqualität und die Finanzmarktstabilität. Sowohl positive als auch negative Effekte werden analysiert, unter Einbezug von Beispielen wie dem Flash Crash im Dow Jones, dem Softwarefehler der Knight Capital Group und dem Fall eines unbekannten Hochfrequenzhändlers an der türkischen Börse. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen HFH und Marktgeschehen werden beleuchtet.
Wie ist der Hochfrequenzhandel reguliert?
Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen des HFH in Deutschland und der Europäischen Union. Die bestehenden Gesetze und Regulierungen werden untersucht und deren Wirksamkeit im Hinblick auf die Kontrolle des HFH und den Schutz der Marktstabilität bewertet. Die regulatorischen Instrumente und deren Auswirkungen auf die Marktpraktiken stehen im Fokus.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Hochfrequenzhandel, Algorithmischer Handel, Marktqualität, Finanzmarktstabilität, Regulierung, Strategien, Liquidität, Arbitrage, Manipulation, Risikomanagement, Gesetzgebung, EU, Deutschland.
Welche Akteure sind am Hochfrequenzhandel beteiligt?
Die Arbeit identifiziert Investmentfonds, Börsen, Investmentbanken (inklusive Dark Pools und Light Pools) als die wichtigsten Akteure am Hochfrequenzhandel und beschreibt deren jeweilige Rollen und Interessen.
Wie wird der Hochfrequenzhandel vom algorithmischen Handel abgegrenzt?
Die Arbeit grenzt den Hochfrequenzhandel vom algorithmischen Handel ab, indem sie die spezifischen Charakteristika und Voraussetzungen des HFH hervorhebt.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Hochfrequenzhandel. Grundlagen, Analyse der einhergehenden Marktauswirkungen und Beurteilung der regulatorischen Maßnahme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494972