Diese Bachelorarbeit stellt es sich zur Aufgabe, die Beziehungen Kubas und der Vereinigten Staaten während des Zeitraums von etwa 1820 bis 1860 zu beleuchten. Im Zentrum der Betrachtungen soll der Expansionsdrang der USA während dieser Epoche stehen. Hierbei ist es von besonderem Interesse, die in den US-Südstaaten vorhandenen Zielstellungen und Pläne in Bezug auf territoriale Zugewinne zu hinterfragen. Das Vorhandensein der Sklaverei in den Südstaaten hatte auch direkte Auswirkungen auf die dortige Auseinandersetzung mit dem Zugewinn neuer Staaten. Seit dem Missouri Compromise von 1820 hatten die Südstaaten auf politischer Ebene stetig an Einfluss gegenüber dem Norden verloren. Hitzige Debatten über die Zukunft der Sklaverei innerhalb der USA überschatteten viele Kongresssitzungen und sektionale Spannungen traten immer deutlicher hervor.
Kuba stand dabei im Zentrum des amerikanischen Interesses und soll deshalb auch der Schwerpunkt dieser Arbeit sein. Besonders interessant ist die Tatsache, dass sich zwischen den gesellschaftlichen Eliten Kubas und der Vereinigten Staaten enge Verflechtungen ergaben. Eine einflussreiche Gruppe der kubanischen Zuckeraristokratie verfolgte das Ziel, Kuba zu einem Staat der Vereinigten Staaten zu machen. Diese annexionistische Bewegung fand in den USA viele Unterstützer. Derlei Wechselbeziehungen soll die vorliegende Arbeit analysieren.
Den Einstieg bildet ein kurzer Abriss über die "Sonderkultur" der Südstaaten. Hier sollen vor allem kulturelle und weltanschauliche Aspekte des Südens herausgearbeitet werden. Anschließend wird hinterfragt, ob sich bestimmte Argumente ausmachen lassen, welche die These stützen, dass die territoriale Expansion eine Existenzfrage für den Süden darstellte.
Die Behandlung der Kuba-Thematik beginnt mit einer Darstellung der besonderen Bedeutung Kubas für die Vereinigten Staaten. Der nächste Abschnitt soll die Genese des kubanischen Annexionismus sowie die gegenseitigen Verbindungslinien der kubanischen und amerikanischen Eliten aufzeigen. Ein kurzer Abschnitt befasst sich danach mit der Exil-kubanischen Zeitungslandschaft in den Vereinigten Staaten und einigen für die Annexion Kubas eintretenden US-Journalisten. Im letzten Teil soll der gesellschaftliche Hintergrund ausgewählter "Filibuster" hinterfragt werden. Eine Schlussbetrachtung rundet die Arbeit ab und fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Sonderkultur der US-Südstaaten
- 2.1 Die Situation der Südstaaten vor dem Bürgerkrieg
- 2.2 Territoriale Expansion als Existenzfrage für die Südstaaten?
- 3. Kuba im Visier der USA
- 3.1 Die besondere Bedeutung Kubas für die Vereinigten Staaten
- 3.2 Ein neuer Staat unter dem Sternenbanner: Wie der gemeinsame Wunsch nach Annexion Teile der gesellschaftlichen und politischen Führungselite Kubas und der USA zusammenführte
- 3.3 Zeitungen als Medium annektionistischer Propaganda
- 3.4 Die „Filibuster“ als Spiegelbild revolutionärer Zeiten: Herkunft, Motivation, Ziele und Ideale einzelner Expeditionsteilnehmer und das Phänomen des „Kuba-Fiebers“ in den USA
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten zwischen 1820 und 1860, mit dem Fokus auf den Expansionsdrang der USA und den damit verbundenen Zielen der Südstaaten. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Sklaverei auf die Expansionspolitik und die daraus resultierenden sektionale Spannungen.
- Der Expansionsdrang der USA im 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Sklaverei in der Expansionspolitik der Südstaaten
- Die Bedeutung Kubas für die Vereinigten Staaten
- Der kubanische Annexionismus und seine Akteure
- Die „Filibuster“ und das „Kuba-Fieber“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage der Arbeit: die Beziehungen zwischen Kuba und den USA von 1820 bis 1860 unter besonderer Berücksichtigung des US-amerikanischen Expansionsdrangs und der Rolle der Südstaaten, insbesondere im Kontext der Sklaverei. Sie stellt den Missouri Compromise von 1820 als historischen Kontext vor und hebt die Entstehung eines neuen amerikanischen Nationalbewusstseins und Bewegungen wie „Young America“ hervor. Die texanische Revolution und die Rolle der „Filibuster“ werden als Vorläufer der Kuba-Thematik erwähnt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Verflechtung der gesellschaftlichen Eliten Kubas und der USA, die den kubanischen Annexionismus vorantrieben.
2. Die Sonderkultur der US-Südstaaten: Dieses Kapitel untersucht die spezifischen kulturellen und weltanschaulichen Besonderheiten der Südstaaten im Vergleich zu den Nordstaaten. Es analysiert die wirtschaftliche Entwicklung, die Institution der Sklaverei und deren Legitimation, sowie die Frage nach einem sektionale Selbstbewusstsein und einem möglichen „südstaatlichen Nationalismus“. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Plantagenbesitzer und der Sklaverei als integralem Bestandteil der südstaatlichen Gesellschaft und Wirtschaft. Das Kapitel beleuchtet, dass trotz der Bedeutung der Sklaverei, nur ein kleiner Teil der Bevölkerung direkt damit verbunden war, und dennoch war die "peculiar Institution" weit verbreitet akzeptiert.
Schlüsselwörter
Kuba, Vereinigte Staaten, Expansion, Südstaaten, Sklaverei, Annexion, Filibuster, Kuba-Fieber, sektionale Spannungen, Nationalbewusstsein, Plantagenwirtschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Kuba und die USA (1820-1860)
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten zwischen 1820 und 1860. Der Fokus liegt auf dem Expansionsdrang der USA, den Zielen der Südstaaten und dem Einfluss der Sklaverei auf die Expansionspolitik und die daraus resultierenden sektionale Spannungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem den Expansionsdrang der USA im 19. Jahrhundert, die Rolle der Sklaverei in der Expansionspolitik der Südstaaten, die Bedeutung Kubas für die Vereinigten Staaten, den kubanischen Annexionismus und seine Akteure, die „Filibuster“ und das „Kuba-Fieber“, sowie die Verflechtung der gesellschaftlichen Eliten Kubas und der USA.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Sonderkultur der US-Südstaaten (inkl. der Situation vor dem Bürgerkrieg und der territorialen Expansion), ein Kapitel über Kuba im Visier der USA (inkl. der Bedeutung Kubas für die USA, Annexionsbestrebungen, Propaganda und die Rolle der Filibuster), und eine Schlussbetrachtung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit analysiert die komplexen Beziehungen zwischen Kuba und den USA in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und beleuchtet die Rolle der Sklaverei und des Expansionsdrangs als treibende Kräfte hinter den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit.
Welche Rolle spielte die Sklaverei?
Die Sklaverei wird als integraler Bestandteil der südstaatlichen Gesellschaft und Wirtschaft und als wichtiger Faktor im Expansionsdrang der Südstaaten dargestellt. Die Arbeit untersucht, wie die Institution der Sklaverei die Expansionspolitik beeinflusste und zu sektionale Spannungen zwischen Nord- und Südstaaten führte.
Wer waren die „Filibuster“?
Die „Filibuster“ waren Akteure, die mit privaten Expeditionen versuchten, Kuba zu erobern und an die USA anzugliedern. Die Arbeit untersucht ihre Herkunft, Motivation, Ziele und Ideale und das Phänomen des „Kuba-Fiebers“ in den USA.
Welche Bedeutung hatte Kuba für die USA?
Kuba wird als strategisch wichtiger Ort für die Vereinigten Staaten dargestellt. Die Arbeit analysiert den Wunsch nach Annexion und die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Motive sowohl in den USA als auch auf Kuba.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kuba, Vereinigte Staaten, Expansion, Südstaaten, Sklaverei, Annexion, Filibuster, Kuba-Fieber, sektionale Spannungen, Nationalbewusstsein, Plantagenwirtschaft.
- Quote paper
- Dennis Vöste (Author), 2011, Kuba als Ziel US-amerikanischer Expansionsbestrebungen zwischen 1820 und 1860 und der sich verschärfende Gegensatz zwischen Nord- und Südstaaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494977