In Anlehnung an das Seminar „Armut in Hannover“ beschäftige ich mich in diesem Referat mit den Ursachen weiblicher Armut. Ich arbeite einen historischen Vergleich und Überblick heraus, um speziell Frauenarmut zu fokussieren. Ich möchte herausfinden, wie und wodurch Frauenarmut entstanden ist, wie sie sich entwickelt hat und inwiefern sich diese Entwicklung auf die heutige Situation auswirkt. Dabei beginne ich in der Zeit der Industrialisierung, weil in dieser Epoche einschneidende gesellschaftliche Veränderungen stattfanden, die auch die Situation von Frauen in besonderem Maße beeinflussten. Die Bearbeitung weiter zurückliegender Epochen würde den Rahmen dieses Referates sprengen. Danach bearbeite ich die Zeit des 1.Weltkrieges, bis hin zur Weimarer Republik, um die Veränderungen in dieser Zeit aufzuzeigen.
Es folgt die Zeit des Nationalsozialismus, dort möchte ich darstellen, in welcher Weise alle Errungenschaften der vorangegangenen Epochen wieder abgebaut wurden und weshalb Frauenarmut dadurch wieder stärker strukturell ermöglicht wurde. Abschließend widme ich mich der Nachkriegszeit bis hin in die 70er Jahre, um die Verbesserungen und Benachteiligungen darzustellen. Ich beende die Arbeit mit einem Fazit, in dem ich die eingangs gestellten Fragen beantworte. Im Anhang präsentiere ich eine Tabelle, die den Unterschied zwischen den Geschlechtern anhand einer Rententabelle dokumentiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Industrialisierung - 1.Weltkrieg
- Gründe für Frauenarmut
- Die Versorgungsehe
- Der weibliche Arbeitsmarkt
- Entrechtung von Frauen
- Folgen der Armut
- Obdachlosigkeit
- Säuglings- und Müttersterblichkeit
- Der 1. Weltkrieg 1914–1918
- Die Versorgungsehe
- Der weibliche Arbeitsmarkt
- Mutterschutz
- Weimarer Republik
- Frauenarbeitsmarkt
- Fehlende Alterssicherung
- Nationalsozialismus
- Der weibliche Arbeitsmarkt
- Nationalsozialistische Frauenideologie
- Entrechtung von Frauen
- Nachkriegszeit
- Der weibliche Arbeitsmarkt
- Ungleichbehandlung von Frauen
- Wirtschaftswunder
- Ab 1970
- Verbesserungen
- Benachteiligungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht die Ursachen weiblicher Armut in Deutschland, indem es einen historischen Vergleich und Überblick von der Zeit der Industrialisierung bis in die 1970er Jahre zeichnet. Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung von Frauenarmut zu beleuchten und deren Auswirkungen auf die heutige Situation zu erforschen.
- Die Rolle der Industrialisierung und ihre Auswirkungen auf Frauenarmut
- Die Versorgungsehe als prägendes Element weiblicher Armut
- Die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesetzgebung
- Die Folgen weiblicher Armut, wie Obdachlosigkeit und erhöhte Säuglings- und Müttersterblichkeit
- Die Kontinuität und Veränderungen von Frauenarmut in unterschiedlichen historischen Epochen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Referat beginnt mit einer Betrachtung der Situation von Frauen während der Industrialisierung und dem 1. Weltkrieg. Die Industrialisierung führte zu einer Verelendung großer Teile der Bevölkerung, insbesondere von Frauen, die in der Regel niedrigere Löhne erhielten und in unsicheren Arbeitsverhältnissen tätig waren. Die Versorgungsehe war für viele Frauen der einzige Weg, um wirtschaftliche Sicherheit zu erlangen, aber gleichzeitig machte sie sie abhängig von ihren Ehemännern und machte sie nach deren Tod oder Trennung besonders armutsgefährdet. Die Einführung von Sozialversicherungen schützte nur eine kleine Gruppe von Arbeitern, und Frauen waren in der Regel davon ausgeschlossen.
Der 1. Weltkrieg verschärfte die Situation für Frauen, da viele Männer an der Front kämpften und Frauen die entstandenen Arbeitslücken füllen mussten. Gleichzeitig wurden die Frauen in der Regel weiterhin schlechter bezahlt als Männer. Die Weimarer Republik brachte zwar einige Verbesserungen für Frauen, wie das Wahlrecht und das Recht auf Erwerbstätigkeit, aber die wirtschaftliche und soziale Situation von Frauen blieb weiterhin schwierig.
Im Nationalsozialismus wurden viele Errungenschaften der Frauenbewegung zurückgenommen. Die nationalsozialistische Ideologie forderte die Frau zu Hausfrau und Mutter zurück, was zu einer weiteren Entrechtung und Diskriminierung von Frauen führte. Auch in der Nachkriegszeit blieben Frauen benachteiligt, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt und in Bezug auf die Gleichstellung. Die 1970er Jahre brachten einige Verbesserungen für Frauen, aber die Gleichstellung von Mann und Frau war noch lange nicht erreicht.
Schlüsselwörter
Frauenarmut, Industrialisierung, Versorgungsehe, Arbeitsmarkt, Diskriminierung, Sozialversicherungen, Mutterschutz, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, Gleichstellung.
- Arbeit zitieren
- Anja Schumacher Antonijevic (Autor:in), 2006, Ursachen von Frauenarmut, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49514