Die Schule nimmt in der Biografie des Menschen eine bedeutende Stellung ein. Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden hier erworben, die das eigene Denken und Handeln im weiteren Verlauf des Lebens enorm bestimmen. Der Schule kommt weiter gemäß dem § 1 des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt die Aufgabe zu, „die Schülerinnen und Schüler auf die Übernahme politischer und sozialer Verantwortung im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vorzubereiten“ (Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt 2003, S.10). Eine besondere Aufgabe der Bildung ist demnach die politische Bildung. Dies scheint auf den ersten Blick durchaus sinnvoll zu sein, wenn man bedenkt, dass eine Demokratie auf die Aktivität der in ihr lebenden Individuen im hohen Maße angewiesen ist. Denn wie können Bürger dieser Staatsform Leben einhauchen, wenn sie sie sich mit ihr nicht identifizieren können? Wie können Bürger eine Demokratie handlungsfähig mitgestalten, wenn sie die dafür vorgesehenen Wege und Möglichkeiten nicht kennen? Die Aktualität der Thematik zeigt sich auch in derzeitigen Ereignissen: So ist eben dieses Jahr 2005 das „Europäische Jahr der Demokratieerziehung“ (european year of citizenship through education), indem mittels zahlreicher Veranstaltungen die Thematik „Demokratieerziehung“ in dem Bewusstsein vieler Bürger (und Politiker) präsent gemacht werden soll. Auch die im Februar diesen Jahres stattgefundene
Gründung der „Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik“ verdeutlicht eine Bedeutsamkeit der politischen Bildung bzw. Demokratieerziehung für die Gegenwart. In Anbetracht dieser Überlegungen kann man aus naiver Distanz heraus annehmen, dass das Kapital der schulischen politischen Bildung in unserer Gesellschaft erkannt wurde und somit hinreichend gefördert wird und gefestigt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Welchen Sinn macht politische Bildung?
- Demokratie ist kein Naturzustand
- Der Faktor der gesellschaftlichen und politischen Unbeständigkeit
- Was versteht man unter schulischer politischer Bildung?
- Inhalte und Ziele gemäß den Rahmenrichtlinien von Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt
- Impulse des „Darmstädter Appells“
- Richtlinien des Beutelsbacher Konsenses
- Eine problematisierende Bestandaufnahme
- Ausgewählte empirische Daten aus Studien zur politischen Bildung deutscher Jugendlicher
- Theoretische Problematisierung der Ergebnisse der Studien
- Ein konstruktiver Ausblick
- Ein Auszug differenter theoretischer Ansätze
- Schlussfolgernde Ansätze aus der Praxis des Fachunterrichtes der politischen Bildung und des Lernraums Schule
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der politischen Bildung im Fachunterricht und im Lernraum Schule. Sie analysiert die Bedeutung und Relevanz politischer Bildung im Kontext der Demokratieerziehung sowie die aktuelle Situation der politischen Bildung in Deutschland. Dabei werden theoretische Überlegungen mit empirischen Daten kombiniert, um ein umfassendes Bild des Themas zu zeichnen.
- Die Bedeutung der politischen Bildung für die Demokratieerziehung
- Die Analyse der aktuellen Situation der politischen Bildung in Deutschland
- Die Herausforderungen und Chancen der politischen Bildung im schulischen Kontext
- Theoretische Ansätze zur Verbesserung der politischen Bildung
- Praktische Beispiele aus dem Fachunterricht der politischen Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die zentralen Fragestellungen der Arbeit darlegt. Anschließend wird die Bedeutung der politischen Bildung in Bezug auf die Demokratieerziehung erörtert. Es werden verschiedene theoretische Ansätze und die historische Entwicklung des Konzepts der politischen Bildung beleuchtet. Die Arbeit analysiert die aktuellen Rahmenrichtlinien für den politischen Unterricht in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sowie die wichtigsten Impulse des „Darmstädter Appells“ und des „Beutelsbacher Konsenses“.
Die Arbeit setzt sich kritisch mit der aktuellen Situation der politischen Bildung auseinander und analysiert ausgewählte empirische Daten aus Studien zur politischen Bildung deutscher Jugendlicher. Die Ergebnisse dieser Studien werden theoretisch problematisiert und diskutiert. Die Arbeit bietet einen konstruktiven Ausblick auf die zukünftige Gestaltung der politischen Bildung und stellt verschiedene theoretische und praktische Ansätze vor.
Schlüsselwörter
Politische Bildung, Demokratieerziehung, Fachunterricht, Lernraum Schule, empirische Daten, Rahmenrichtlinien, Beutelsbacher Konsens, Darmstädter Appell, Jugendlicher, Bundesrepublik Deutschland, Sachsen-Anhalt.
- Arbeit zitieren
- Regine Riedel (Autor:in), 2005, Politische Bildung im Fachunterricht und im Lernraum Schule - theoretische Überlegungen und empirische Daten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49522