Sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen stellt auch heute noch eines der größten Tabuthemen dar. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt die Ursachen und Hintergründe aufzuzeigen, weshalb Frauen als Kindesmissbraucherinnen von der Gesellschaft, als auch von Experten/innen lange Zeit gänzlich ausgeblendet wurden.
Hierbei wird sich dem Thema literarisch mit der Hilfe von englischsprachiger (Estela Welldon, 2003; David Finkelhor, 1979, 1984, Jane Kinder Mathews, Ruth Matthews & Kathleen Speltz, 1991, etc.) und deutschsprachiger Literatur (Gerhardt Amendt, 1993; Dirk Bange,1996, Alexander Markus Homes, 2004, etc.) angenähert. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die perverse Fürsorge gelegt um aufzuzeigen wie schleichend sexuelle Übergriffe in die alltägliche Körperroutine zwischen Frau und Kind einfliessen können. Weiteres wird die zyklische Weitergabe des Missbrauches genauer untersucht und aufgezeigt wie diese verhindert werden kann, da eine Prädisposition eine eigene Täterschaft positiv begünstigen kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1. Auftretende Fragen, Hypothesen oder beides
- 2. Zielsetzung der Diplomarbeit
- 3. Aufbau der Diplomarbeit
- 4. Methoden
- 5. Forschungsproblematik
- II. DEFINITION UND ABGRENZUNG
- 1. Sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt, sexuelle Ausbeutung- eine Frage des Ausdrucks
- 1.1. Sexueller Missbrauch
- 1.2. Formen des sexuellen Kindesmissbrauchs
- 1.3. Häufigkeit des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen
- III. TABU
- 1. Frauen als Täterinnen- ein Tabu unserer Gesellschaft
- 2. Alte psychoanalytische Sichtweise auf die Frau als Sexualtäterin
- 2.1. Mutterinstinkt, die angeborene Mutterliebe
- 2.2. Die Umstrukturierung des Mutterbildes im Wandel der Zeit
- IV. URSACHEN
- 1. Psychosoziale Erklärungsmodelle des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen
- 1.1. Feministische Theorie
- 1.2. Familiendynamische Theorie
- 1.3. Soziologische Theorien
- 1.4. Psychopathologische Theorie
- 2. Die Hintergründe des sexuellen Kindesmissbrauchs und deren theoretische Erklärungsansätze
- 2.1. Kontrolle und Sicherheitsbedürfnis als Motiv für den sexuellen Kindesmissbrauch
- 2.2. Sexueller Missbrauch als Resultat der patriarchalen Gesellschaft
- 2.3. Kontrolle und Sicherheitsbedürfnis
- 2.4. Zyklische Weitergabe des sexuellen Kindesmissbrauchs
- 2.5. Missbrauchszyklen und deren verschiedene psychologische Paradigmenstandpunkte
- 2.6. Neuentstehung von sexuellem Missbrauchsverhalten
- 2.7. Organische Gründe für die Begehung von sexuellem Kindesmissbrauch
- 2.8. Suchtabhängigkeit und sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen
- 2.9. Vier-Faktorenmodell von Finkelhor (1984)
- 3. Psychische Störungen - Mitursache des sexuellen Kindesmissbrauchs
- 3.1. Weibliche Perversion
- 3.2. Weibliche Perversion, die latente Perversion
- 3.3. Das Konzept der weiblichen Perversion
- 3.4. Identität und Geschlechtsidentität, Problematiken als Ursprung der weiblichen Perversion
- 3.5. Sexualisierung
- 3.6. Perversion als Abwehrmechanismus
- 3.7. Wann scheint eine weibliche Perversion auf?
- V. VORGANGSWEISE UND TYPOLOGIEN
- 1. Das Kind als Missbrauchsobjekt
- 2. Mechanismen der Frau, um das Kind an sich zu binden
- 3. Typologie der Täterinnen
- 3.1 Persönlichkeitsmerkmale der Täterinnen
- 3.2 Persönlicher Hintergrund der Täterinnen
- 4. Frauen und ihr sexuelles Missbrauchsverhalten
- VI. SEXUELLER MISSBRAUCH AUS DER SICHT DER OPFER
- 1. Wie Kinder den Missbrauch wahrnehmen
- 2. Wie die Gesellschaft den Missbrauch von Mädchen und Jungen unterschiedlich wahrnimmt
- 2.1 Wie Buben den Missbrauch durch eine Frau wahrnehmen
- 2.2 Wie Mädchen den Missbrauch durch eine Frau wahrnehmen
- 3. Auswirkungen des sexuellen Kindesmissbrauchs auf die Opfer
- 4. Opferverhalten
- VII. THERAPIE UND BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR OPFER UND TÄTERINNEN
- 1. Therapie für die Täterinnentypologien nach Mathew und Matthews
- 2. Folgen der Therapie für Täterinnen
- 3. Therapie von Opfern
- VIII. RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Frauen. Ziel ist es, das Tabu um Frauen als Täterinnen zu beleuchten, Ursachen zu analysieren und Therapieansätze zu beleuchten.
- Das Tabu der Frau als Sexualtäterin
- Ursachen des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen (psychosoziale, psychopathologische Aspekte)
- Typologien von Täterinnen und deren Vorgehensweisen
- Auswirkungen auf die Opfer
- Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen ein, skizziert die Forschungsfragen und die Zielsetzung der Arbeit. Es beschreibt den Aufbau der Arbeit und die angewandten Methoden, sowie die Forschungsproblematik.
II. Definition und Abgrenzung: Hier werden die Begriffe sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt und sexuelle Ausbeutung definiert und voneinander abgegrenzt. Es wird auf verschiedene Formen des sexuellen Kindesmissbrauchs eingegangen und die Häufigkeit des Missbrauchs durch Frauen beleuchtet. Die Kapitel unterstreicht die Notwendigkeit einer klaren terminologischen Basis für die weitere Untersuchung.
III. Tabu: Dieses Kapitel behandelt das gesellschaftliche Tabu um Frauen als Täterinnen sexuellen Kindesmissbrauchs. Es wird die historische und psychoanalytische Sichtweise auf die Frau als Sexualtäterin diskutiert, insbesondere im Kontext des traditionellen Mutterbildes. Der Wandel des Mutterbildes im Laufe der Zeit und seine Relevanz für die Thematik werden analysiert.
IV. Ursachen: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen für sexuellen Kindesmissbrauch durch Frauen aus verschiedenen Perspektiven: feministische, familiendynamische, soziologische und psychopathologische Theorien werden vorgestellt und diskutiert. Es wird eingehend auf die Rolle von Kontrolle, Sicherheitsbedürfnis und die mögliche zyklische Weitergabe von Missbrauchserfahrungen eingegangen. Die Bedeutung von psychischen Störungen wie Perversionen als Mitursachen wird ebenfalls beleuchtet und umfassend analysiert.
V. Vorgehensweise und Typologien: Dieses Kapitel befasst sich mit den Vorgehensweisen von Frauen beim sexuellen Kindesmissbrauch. Es beleuchtet Mechanismen der Bindung an das Kind, wie Grooming und die Entwicklung symbiotischer Beziehungen. Die Kapitel analysiert verschiedene Typologien von Täterinnen und deren Persönlichkeitsmerkmale sowie den Hintergrund ihrer Taten. Die Opferanzahl und Geschlechterverteilung der Opfer werden ebenso untersucht.
VI. Sexueller Missbrauch aus der Sicht der Opfer: Dieses Kapitel beschreibt die Wahrnehmung von Kindern bezüglich des erlittenen Missbrauchs, insbesondere die Auswirkungen von Scham und die unterschiedliche gesellschaftliche Wahrnehmung des Missbrauchs von Mädchen und Jungen. Es beleuchtet die physischen, sozialen und psychischen Folgen des Missbrauchs, einschließlich möglicher Entwicklungsstörungen wie Borderline-Erkrankungen.
VII. Therapie und Behandlungsmöglichkeiten für Opfer und Täterinnen: Dieses Kapitel widmet sich den Therapie- und Behandlungsansätzen für sowohl Opfer als auch Täterinnen. Es werden verschiedene Therapieformen für unterschiedliche Typologien von Täterinnen vorgestellt und die möglichen Folgen der Therapie für Täterinnen diskutiert. Die Kapitel beleuchtet auch Therapieoptionen für die Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs.
Schlüsselwörter
Sexueller Kindesmissbrauch, Frauen als Täterinnen, Tabu, Ursachen, Psychosoziale Faktoren, Psychopathologie, Typologien, Opferperspektive, Therapie, Behandlung.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern durch Frauen. Sie untersucht das Tabu um Frauen als Täterinnen, analysiert die Ursachen und beleuchtet Therapieansätze.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Das Tabu der Frau als Sexualtäterin; Ursachen des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Frauen (psychosoziale und psychopathologische Aspekte); Typologien von Täterinnen und deren Vorgehensweisen; Auswirkungen auf die Opfer; Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten.
Wie ist die Diplomarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung, Definition und Abgrenzung, Tabu, Ursachen, Vorgehensweise und Typologien, Sexueller Missbrauch aus der Sicht der Opfer, Therapie und Behandlungsmöglichkeiten für Opfer und Täterinnen, und Resümee. Jedes Kapitel bearbeitet einen spezifischen Aspekt des Themas.
Welche Definitionen werden verwendet?
Die Arbeit definiert und grenzt die Begriffe sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt und sexuelle Ausbeutung klar voneinander ab. Es wird auf die verschiedenen Formen des sexuellen Kindesmissbrauchs eingegangen.
Welche Ursachen für sexuellen Kindesmissbrauch durch Frauen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Ursachen aus verschiedenen Perspektiven: feministische, familiendynamische, soziologische und psychopathologische Theorien werden betrachtet. Es werden Faktoren wie Kontrolle, Sicherheitsbedürfnis, zyklische Weitergabe von Missbrauchserfahrungen und psychische Störungen (z.B. Perversionen) untersucht.
Wie werden Täterinnen typologisiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Typologien von Täterinnen, untersucht deren Persönlichkeitsmerkmale und den persönlichen Hintergrund ihrer Taten. Die Vorgehensweisen der Täterinnen, einschließlich Mechanismen der Bindung an das Kind, werden beleuchtet.
Wie wird die Opferperspektive berücksichtigt?
Die Arbeit beschreibt die Wahrnehmung von Kindern bezüglich des erlittenen Missbrauchs, die unterschiedliche gesellschaftliche Wahrnehmung des Missbrauchs von Mädchen und Jungen und die physischen, sozialen und psychischen Folgen des Missbrauchs.
Welche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten werden diskutiert?
Die Arbeit stellt verschiedene Therapieformen für Täterinnen und Opfer vor und diskutiert die möglichen Folgen der Therapie für Täterinnen. Es werden verschiedene Therapieansätze für die unterschiedlichen Typologien von Täterinnen vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sexueller Kindesmissbrauch, Frauen als Täterinnen, Tabu, Ursachen, Psychosoziale Faktoren, Psychopathologie, Typologien, Opferperspektive, Therapie, Behandlung.
Wo finde ich weitere Informationen?
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- Quote paper
- Catherina-Anna Jansche (Author), 2015, Sexueller Missbrauch an Kindern durch Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495280