Diese Arbeit beschäftigt sich intensiv mit Napoleon und der Erinnerung an ihn. Zu Beginn werden kulturwissenschaftliche Grundbegriffe erläutert und ein kurzer historischer Überblick gegeben. Im Anschluss wird besonders die letzte Schlacht Napoleons und unmittelbar damit verbunden ihr Andenken in der französischen Erinnerungskultur betrachtet. Abschließend wird die regionale Erinnerung aus Regensburg an Napoléon kurz beleuchtet sowie sein Andenken in der Literatur und den Medien.
Der französische Politiker und Schriftsteller René de Chateaubriand schildert in seinem Werk Erinnerungen von jenseits des Grabes die Erinnerungen an sein wechselvolles Leben. Er erlebte das Ende der Herrschaft der Bourbonen, die darauffolgende Zeit der großen Aufstände und Katastrophen sowie den Beginn und den Niedergang der Ära Napoleons. Chateaubriand beschrieb Napoleon bereits kurz nach seinem Tod als eine "legendäre Gestalt", die wohl für eine lange Zeit die französische sowie insbesondere die europäische Erinnerung prägen wird. Lebendig schaffte er es nicht die Welt zu erobern, aber tot besitzt er sie. Diese einprägsamen Worte verdeutlichen wohl in besonderer Weise das große Interesse an Napoleons Person sowie besonders an seine Erinnerung. Er prägte nicht nur die kollektive Erinnerung Frankreichs sondern durch seine Eroberungen gibt es heute in weiten Teilen Europas viele Zeugnisse, die an die napoleonische Zeit erinnern.
Durch sein Wirken und seine Taten wurden die politischen Verhältnisse in Europa erneuert und Frankreich etablierte sich als neue militärische Großmacht. Napoleon veränderte die gesamte Landkarte Europas, er beendete das Ancien régime und er vergrößerte Frankreich und verteilte die europäischen Throne an seine Familie. Seine Eroberungen brachten ihn sogar in das weit entfernte Russland, wo er gegen Zar Alexander I. seine erste Niederlage erfuhr. Nach dem missglückten Russlandfeldzug endete die militärische Karriere des französischen Kaisers und drei Jahre später erlitt er seine komplette Niederlage in der Schlacht bei Waterloo im Jahr 1815. Die Person Napoleon ist bis in die heutige Zeit ein besonderes Mysterium. Der Mann aus unbedeutendem korsischem Landadel der sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen krönte und schlussendlich zu den einflussreichsten und mächtigsten Feldherren und Politikern des gesamten neunzehnten Jahrhunderts zählt. Mit seinen Taten hat er somit tiefe Spuren in der Geschichte und vor allem in der Erinnerung Europas hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführender Gedanke..
- Theoretische Grundlagen: Gedächtnis, Erinnerung, Vergessen und Kollektives Gedächtnis.........
- Geschichtlicher Kontext
- Napoleon Bonaparte und die Schlacht bei Waterloo in der französischen und europäischen Erinnerungskultur – ein ruhmreicher Untergang?.
- Legendenbildung um Napoleon
- Regionale Erinnerungen aus Regensburg an Napoleon
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Erinnerung an Napoleon Bonaparte und seiner Bedeutung für die französische und europäische Erinnerungskultur. Sie analysiert die Rolle von Erinnerung und Vergessen im Kontext des kollektiven Gedächtnisses und untersucht den Einfluss Napoleons auf die politischen Verhältnisse in Europa.
- Die Rolle des kollektiven Gedächtnisses und der Erinnerungskulturen
- Die Bedeutung von Napoleons Person und Taten für die europäische Geschichte
- Die Schlacht bei Waterloo als Wendepunkt in Napoleons Karriere und in der europäischen Geschichte
- Regionale Erinnerungen an Napoleon
- Die Bedeutung von Literatur und Medien für die Weitergabe der Erinnerung an Napoleon
Zusammenfassung der Kapitel
- Hinführender Gedanke: Der einleitende Teil stellt Napoleon Bonaparte als eine "legendäre Gestalt" vor, die die Erinnerung prägte. Er verdeutlicht die Bedeutung des Interesses an Napoleons Person und seiner Erinnerung in der französischen und europäischen Kultur.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel definiert die kulturwissenschaftlichen Begriffe Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen und beleuchtet die Bedeutung des kollektiven Gedächtnisses im soziokulturellen Kontext.
- Geschichtlicher Kontext: Dieses Kapitel liefert eine kurze Biographie Napoleons und beleuchtet seine militärische Karriere und seine bedeutenden politischen Entscheidungen. Es wird die Etablierung des Code civil und Napoleons Krönung zum Kaiser der Franzosen im Jahr 1804 beschrieben.
Schlüsselwörter
Kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur, Napoleon Bonaparte, Schlacht bei Waterloo, Frankreich, Europa, Geschichte, Politik, Militär, Code civil, Legendenbildung, Regionale Erinnerung.
- Quote paper
- Benedikt Eibl (Author), 2018, Napoleon in der französischen und bayerischen Erinnerungskultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495285