Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung: "Inwiefern hat sich das Aufgabenspektrum der Sozialen Arbeit in der zweiten Moderne nach Ulrich Beck verändert?" Das Ziel hierbei ist es, die Auswirkungen des Beck’schen Modells auf die Soziale Arbeit zu analysieren. "Die Welt ist aus den Fugen. […] Die eine Feststellung jedoch, auf die wir uns jenseits aller Unterschiede und über alle Kontinente hinweg zumeist einigen können, lautet: ‚Ich begreife die Welt nicht mehr." Ulrich Beck versucht diese Unbegreifbarkeit in einem theoretischen Rahmen zu erfassen. Denn was wäre eine Soziologie, die sich den gesellschaftlichen Entwicklungen verschließen würde? Dieser theoretischen Rahmen stellt das Konzept der zweiten (reflexiven) Moderne dar.
Die Soziale Arbeit hat in diesem Kontext die Aufgabe, der aus den Fugen geratene Welt Sicherheit zu geben.
Damit jedoch die Soziale Arbeit ein Verständnis über diese radikalen gesellschaftlichen Wandlungen gewinnen kann, ist sie auf sozialwissenschaftliche Gesellschaftskonstrukte angewiesen. Denn die Soziale Arbeit steht in besonderer Weise an der Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft. Otto und Seelmeyer betonen, dass die zentrale Funktion der Sozialen Arbeit die Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft ist. Dabei orientiert sie sich stets an den gesellschaftlichen Normalitätsmustern, die ihr bezüglich ihrer Funktionsbestimmung im Koordinatensystem zur Orientierung verhelfen. Die Frage nach Gesellschaft und Individuum ist für die Soziale Arbeit also fundamental. Um dieses komplexe Wechselspiel zwischen Subjekt und Gesellschaft nachvollziehen zu können ist die soziale Arbeit auf die Soziologie als Bezugswissenschaften angewiesen. Denn im Mittelpunkt der Soziologie steht dieses Wechselspiel. Individuelle Erfahrungen stehen in einen gesellschaftlichen Zusammenhang. In dieser Bachelorarbeit liefert Ulrich Beck und sein Gesellschaftsmodell der zweiten Moderne den soziologischen Bezugsrahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Reflexive Modernisierung und Risikogesellschaft in der zweiten Moderne
- Industriegesellschaftliche erste Moderne
- Zweite Moderne
- Der Prozess der reflexiven Modernisierung
- Risikogesellschaft, Risiken und Globalisierung
- Individualisierung
- Zusammenfassung
- Die Soziale Arbeit in der zweiten Moderne
- Definition und klassische (industriegesellschaftliche) Funktion der Sozialen Arbeit
- Individualisierung und Soziale Arbeit
- Veränderte Risikolagen
- Qualitative Ausdifferenzierung und quantitative Expansion
- Lebensweltorientierte Hilfe zur Lebensbewältigung
- Ökologisches Modernisierungsrisiko, Globalisierung und soziale Arbeit
- Fazit und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert die Veränderungen des Aufgabenspektrums der Sozialen Arbeit im Kontext der zweiten Moderne nach Ulrich Beck. Ziel ist es, die Auswirkungen des Beck'schen Modells auf die Soziale Arbeit zu untersuchen und den Kontext der zweiten Moderne zu beleuchten.
- Reflexive Modernisierung und die Entstehung der Risikogesellschaft
- Individualisierung und ihre Folgen für die Lebenswelt von Individuen
- Veränderte Risikolagen und die Rolle der Sozialen Arbeit in der Risikogesellschaft
- Qualitative Ausdifferenzierung und quantitative Expansion der Sozialen Arbeit
- Die Bedeutung ökologischer Risiken und Globalisierung für die Soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen Veränderungen im Kontext der zweiten Moderne. Es stellt den Begriff der reflexiven Modernisierung und die daraus resultierende Risikogesellschaft vor. Das zweite Kapitel widmet sich der Funktion der Sozialen Arbeit in der ersten Moderne und geht dann auf die veränderten Anforderungen der zweiten Moderne ein. Hierbei werden die Folgen von Individualisierung, die veränderten Risikolagen und die quantitative Expansion der Sozialen Arbeit thematisiert. Das dritte Kapitel analysiert die Bedeutung ökologischer Risiken und Globalisierung für die Soziale Arbeit.
Schlüsselwörter
Zweite Moderne, reflexive Modernisierung, Risikogesellschaft, Individualisierung, Soziale Arbeit, Aufgabenspektrum, Lebensweltorientierung, ökologisches Modernisierungsrisiko, Globalisierung.
- Arbeit zitieren
- Hendrik Maushake (Autor:in), 2019, Das Veränderte Aufgabenspektrum der Sozialen Arbeit aus der Perspektive des Ansatzes der zweiten Moderne nach Ulrich Beck, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495333