Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Relevanz von städtischen Atmosphären im planerischen Umfeld zu analysieren.
Ohne den Begriff der städtischen Atmosphären zunächst genauer definieren zu wollen, stellen sich nach eigenen Erfahrungen im Zuge von Städtereisen Fragen wie beispielsweise "Wie gefiel dir das Flair in der Innenstadt?", "Hatte Ort X ein bestimmtes Ambiente" oder "Erschien dir die Atmosphäre so, wie du sie dir vorgestellt hast?" Während der Beantwortung solcher Fragen wird bereits die für den Atmosphärenbegriff bekannte Nähe zur Subjektivität deutlich, denn jede Person antwortet infolge eigener Erfahrungen divers. Dabei werden positiv konnotierte Begriffe wie historisch, hip, cool beziehungsweise negativ anmutende Begriffe wie stressig, laut, schmutzig oder hektisch erwähnt, die allesamt nahelegen, dass persönliche Ansichten im Zuge der Beanspruchung aller Sinne sowie durch verschiedene Sichtweisen und Perspektiven unterschiedlich ausfallen. Heibach beschreibt demzufolge das Erleben der Stadt als „inhärent multisensorisch“. Individuelle Einschätzungen und Erfahrungen städtischer Atmosphären sind unter anderem nach Hasse von Gefühlen und Situationen geprägt.
In vorliegender Arbeit stellt sich speziell die Frage, wie das theoretische Konzept der städtischen Atmosphären im praktisch-planerischen Umfeld angewendet wird. Die zum Teil sehr unterschiedlichen Definitionsversuche unterschiedlicher Sozialwissenschaftler wie Böhme, Hasse oder Kazig legen nahe, dass das Konzept nicht ganz leicht zu greifen ist. Dörfler und Manns, deren Ansatz den Kern der Arbeit bilden soll, sehen in diesem Zusammenhang städtische Atmosphären als eine „sozioräumliche Subjekt-Objekt- Relation“. Hasse spricht im Bereich der Atmosphären von „Halbdingen“ und „Synästhesien“.
Diese zugegebenermaßen zwar wissenschaftlich hochwertigen, jedoch für den "Allerweltsmenschen" und Professionellen ohne philosophisches Faible nicht ganz einfach zu verstehende Ausdrucksweise offenbart bereits erste Missstände für die praktische Anwendbarkeit. Es wird die These angestellt, dass das Konzept der städtischen Atmosphäre vor allem auch in Hinblick auf die Zukunft immer weniger bis keine Anwendung in der Planungspraxis erhält.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- Die Konzeption der städtischen Atmosphären
- Die Vereinbarkeit der Theorie mit der Praxis.
- Fallbeispiel: Masdar City..
- Eigenschaften der Planstadt..
- Atmosphären in Masdar City..
- Fazit.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem Konzept der städtischen Atmosphären und untersucht, wie es in der Planungspraxis angewendet werden kann. Die Arbeit analysiert verschiedene Definitionen und Interpretationen des Atmosphärenbegriffs sowie deren Relevanz für die Gestaltung von Lebensräumen.
- Definition und Charakteristika städtischer Atmosphären
- Bedeutung der Subjektivität und Objektivität in Bezug auf Atmosphären
- Herausforderungen der praktischen Anwendung des Atmosphären-Konzepts in der Planung
- Das Beispiel Masdar City als Fallstudie für eine planungsgesteuerte Atmosphäre
- Kritik an der Praxisorientierung des Atmosphärenbegriffs in der modernen Planung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Die Einführung führt in das Thema der städtischen Atmosphären ein und stellt die Frage nach der praktischen Anwendbarkeit des Konzepts in der Planungspraxis. Es werden verschiedene Definitionen und Interpretationen des Atmosphärenbegriffs vorgestellt und die Subjektivität als ein zentrales Element des Konzepts hervorgehoben.
- Kapitel 2: Die Konzeption der städtischen Atmosphären: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Atmosphärenbegriffs. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition von Atmosphären vorgestellt, darunter die Betonung der sinnlichen Wahrnehmung und der relationalen Verbindung zwischen Subjekt und Objekt.
- Kapitel 3: Die Vereinbarkeit der Theorie mit der Praxis: Dieses Kapitel untersucht die Herausforderungen der praktischen Anwendung des Atmosphären-Konzepts in der Planungspraxis. Es werden die Schwierigkeiten der Subjektivität und der mangelnden objektiven Messbarkeit von Atmosphären thematisiert.
Schlüsselwörter
Städtische Atmosphären, Planungspraxis, Subjektivität, Objektivität, Sozio-räumliche Subjekt-Objekt-Relation, Lebensqualität, Masdar City, Smart Cities, Ökologie, Ökonomie, Ressourcenschonung, Refinanzierung, Digitale Vernetzung.
- Quote paper
- Andreas Ditzig (Author), 2017, Städtische Atmosphären und die Relevanz in der Planungspraxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495492