Die Digitalisierung unserer Welt hat vor wenigen Jahrzehnten begonnen und hat unsere Gesellschaft in einem Umfang bereits jetzt verändert, wie wohl noch keine technische Errungenschaft in der Geschichte der Menschheit. Ob dieser Umbruch ein Fluch oder ein Segen für uns ist und sein wird, darüber gibt es viele unterschiedlichste Meinungen. Einige halten die Entwicklung für einen Fluch, andere für einen Segen, manche für beides. Tatsache ist, dass mit der Digitalisierung die Welt kleiner und vor allem vernetzter geworden ist und uns eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung stehen. Aber können die Menschen damit auch richtig umgehen oder wird das Netz missbraucht? Verlieren wir nicht unsere Identität und Kultur, dadurch, dass alles gleichgeschalten und abrufbar gemacht wird? Zerstört die Digitalisierung die Fähigkeit des Menschen, mit andern zu kommunizieren, da niemand mehr in der realen Welt existieren möchte und muss? Welche Rolle kommt dabei dem Staat zu? Diese Arbeit ist ideal für einen kurzen Gesamtüberblick über die Vor- und Nachteile der Digitalisierung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Problemstellung
2. Digital und Analog
3. Digitalisierung
4. Internet und Globalisierung
5. Nutzen und Gefahren
5.1. Gesellschaft
5.2. Wirtschaft
5.3. Politik
5.4. Medien
6. Ungeahnte Schattenseiten
7. Fazit
Literatur-/Quellenverzeichnis
1. Einleitung und Problemstellung
Die Digitalisierung unserer Welt hat vor wenigen Jahrzehnten begonnen und hat unsere Gesellschaft in einem Umfang bereits jetzt verändert, wie wohl noch keine technische Errungenschaft in der Geschichte der Menschheit. Ob dieser Umbruch ein Fluch oder ein Segen für uns ist und sein wird, darüber gibt es viele unterschiedlichste Meinungen. Einige halten die Entwicklung für einen Fluch, andere für einen Segen, manche für beides. Tatsache ist, dass mit der Digitalisierung die Welt kleiner und vor allem vernetzter geworden ist und uns eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung steht. Aber können die Menschen damit auch richtig umgehen oder wird das Netz missbraucht? Verlieren wir nicht unsere Identität und Kultur, dadurch, dass alles gleichgeschalten und abrufbar gemacht wird? Zerstört die Digitalisierung die Fähigkeit des Menschen, mit andern zu kommunizieren, da niemand mehr in der realen Welt existieren möchte und muss? Welche Rolle kommt dabei dem Staat zu?
In meiner GFS „Die Digitalisierung - Fluch oder Segen“ werde ich erörtern, ob die Menschheit durch die Digitalisierung profitieren oder eine zunehmend digitalisierte Welt einen negativen Einfluss auf uns haben wird. Dabei habe ich im digitalen Netz recherchiert, werde verschiedenen Fachleute zitieren und eigene Erfahrungen einbringen.
Im ersten Abschnitt wird betrachtet, was digital und analog bedeutet. Im Anschluss wird der Prozess der Digitalisierung beschrieben. Der folgende Abschnitt setzt sich mit dem Internet als digitales Medium sowie der Globalisierung auseinander. In Folge werde ich die Gefahren und den Nutzen der Digitalisierung erörtern. Dabei werden die Bereiche Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien näher betrachtet. Anschließend werde ich mich mit möglichen zukünftigen Problemen befassen, die mit der Digitalisierung einhergehen könnten.
Zum Abschluss fasse ich alle Punkte zusammen und gebe meine persönliche Meinung und einen Ausblick innerhalb eines Fazits wieder.
2. Digital und Analog
Wir leben in einer digitalen Welt. Früher war alles analog. Es gibt digitale und analoge Geräte. Alles wird digitalisiert. Der Begriff der Digitalisierung ist in aller Munde. In den Medien taucht der Begriff nahezu täglich auf.
Aber was bedeutet „digital“ und was „Digitalisierung“?
Um den Begriff der Digitalisierung verstehen zu können, werden zunächst die Antonyme „digital“ und „analog“ betrachtet. Der Begriff „analog“ bezieht sich auf natürlich bedingte Vorgänge, „digital“ auf künstlich, vom Menschen konstruierte Phänomene. Eine analoge Welt kann mit allen Körpersinnen wahrgenommen werden, nicht so eine digital existierende Umgebung.
Die Menschheit lebte bis vor ungefähr 100 Jahren noch in einer analogen Welt. Die Natur mit ihren gegebenen Eigenschaften und Phänomenen ist analog. Nach der direkten Bedeutung des Wortes bedeutet analog „ununterbrochen“, „stufenlos“[1]. Danach ist die Welt weder berechenbar noch vorhersehbar, sondern einem nicht kalkulierbarem Wandel unterworfen. Somit ist alles, was den Menschen umgibt, analog und mit allen Sinnen wahrnehmbar. Dort spielt sich das unvollkommene, von einer größeren Kraft vorherbestimmte Leben ab, das außerhalb unserer Kontrolle liegt. Analog und digital sind gegensätzlich zueinander und beschreiben grundsätzlich unterschiedliche Grundkonzepte einer Idee über einen Lebensraum.
Der Medienwissenschaftler Claus Pia macht in einem Blog deutlich, was der gravierendste Unterschied zwischen analog und digital ist: „Die analoge Welt und damit auch alle Formen sind kontinuierlich und damit unendlich. Information dagegen ist radikal endlich und schon deswegen viel besser beherrschbar“.[2]
Die Welt, die uns umgibt, ist hiernach kaum zu beherrschen oder zu kontrollieren, wohingegen das einzige, was wir bisher in die digitale Welt umsetzen können, und zwar Informationen, einsehbar und begreiflich sind.
Die digitale Welt existiert erst seit ein bis zwei Generationen und wurde, nachdem die Menschheit tausende Generationen der analogen Welt unterworfen war, künstlich von Menschenhand erschaffen und steht somit am Ende einer Jahrmillionen andauernden Entwicklung der Menschheit bis zum heutigen Tage.
Die digitale Welt ist das Gegenstück zu einer analogen Welt, obwohl sie innerhalb einer analogen Umgebung und Natur existiert. Die digitale Welt ist in klare Strukturen untergliedert, logisch und mathematisch definiert und mit dem Verstand begreifbar – rational. Im Grunde besteht die digitale Welt aus einer Aneinanderreihung von Zahlenfolgen - letztlich binäre Zahlencodes, das heißt Nullen und Einsen. Der Mensch entwickelte aus diesen für ihn logisch begreif- und kontrollierbaren Zahlenreihen künstliche, digitale Programme. Die Programme können technische Geräte steuern und bestimmte (meist visuelle oder auditive) Effekte und Phänomene wiedergegeben und projizieren. Wir können Informationen eingeben, diese für andere zugänglich machen und sie (dauerhaft) für andere abrufbar machen. Der Mensch nutzt diesen künstlichen Raum um Dinge zu vereinfachen, zu automatisieren oder zu sammeln.
Eine digitale Welt ist unbelebt und die maschinenbasierten digitalen Geräte und Programme können keine Beziehung leben oder von sich aus kommunizieren. Dennoch werden digitale Produkte zur Kommunikation, Informationen und Wahrnehmung von Menschen benutzt und werden über die Anwendungen real. Die digitale Welt kann für Menschen ein Spiegelbild oder/und ein Verstärker der bestehenden analogen, natürlichen Welt sein. Die philippinische Rapperin Young Gemmy singt in ihrem Lied Burnt Rice: „Reality is Lemons and the Internet‘s my Lemonade“. Gemmy singt davon, wie das Internet ihr Leben veränderte und davon, dass die digitale Welt sogar süßer sei als die wirkliche Welt.
3. Digitalisierung und Codierung
Digitalisierung ist der Prozess, der die Überführung analoger Vorgänge, Werte und Objekte in die Digitalität beschreibt. Sie ist die Folge davon, dass immer mehr digitale Geräte existieren. Heutzutage werden beispielsweise zunehmend analoge Medien, wie Bücher oder Zeitungen digital überführt und angeboten. Bücher werden zu digitalen E-Books umgewandelt. Das heißt, dass Informationen in binäre Codes umgewandelt, durch andere digitale Geräte entschlüsselt und als gleichbleibende Information wiedergegeben werden. Ein Code wird in einen anderen Code übersetzt. Aber es können auch Maschinen digitalisiert werden. Während Autos früher nicht viel mehr als einen analogen, direkt vom Menschen mechanisch gesteuerten Motor besaßen, besitzt heutzutage jedes Auto einen digitalen, programmierten Chip, der die Maschine mitsteuert oder vollständig steuert (Autonomes Fahren). Maschinen sind grundsätzlich ebenfalls künstlich von Menschen konstruierte Hilfsmittel und können als Zwischenstufe hin zu digitalen Maschinen, wie einen Computer oder ein Handy, betrachtet werden.
Seit die Digitalisierung vor wenigen Jahrzehnten auftauchte, nimmt sie rasant und exponentiell zu und ist heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – ohne digitale System bräche unsere Welt wohl völlig zusammen. Sie vereinfacht viele Abläufe, die analog nicht mehr zu bewerkstelligen wären. So beruht beispielsweise unsere Energieversorgung, der internationale Handel, unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln sowie unser Informations- und Schulsystem auf digitalen Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Wer geht schließlich noch in die Bibliothek, um zu erfahren, was semper cadendo bedeutet, wenn er innerhalb von fünf Sekunden das Ergebnis über Google erfahren kann?
Grundbaustein der Digitalisierung ist der elektrische Strom. Ein Stromfluss wird als 1 (Ein), kein Stromfluss als 0 (Aus) binär codiert. Das physikalische Phänomen ist mess-, berechen- und kontrollierbar. Diese Form der Codierung war nach der Erfindung der Schrift und des Buchdrucks die dritte mediale Revolution. So folgten seit Beginn des Stromzeitalters, neben Empfängern digitaler Signale wie Radios oder Fernseher, auch zahlreiche Formen digitaler Sender wie Morse- oder Telegrammmaschinen. Mit der Zeit entstanden Geräte, die sowohl senden als auch empfangen konnten. Bis heute benötigen alle digitalen Geräte elektrische Stromquellen. Erfindungen auf Erfindungen folgten, Daten konnten in Folge nicht nur versandt, sondern dann auch gespeichert werden. Die Welt begann seit den 70er-Jahren in Speichereinheiten von Bits und Bytes zu denken.
4. Internet und Globalisierung
Die Digitalisierung ist direkt mit der Erfindung des Internets und mit ihr einhergehenden Globalisierung verbunden. So erlangte die Digitalisierung ihren bisher größten Aufschwung zu Beginn der 90er-Jahre mit der globalen Einführung des Internets. Ab sofort waren Informationen in Echtzeit abruf- und teilbar. Durch die damit bald verbundenen Nutzungsmöglichkeiten gewann die digitale Welt an Attraktivität. Die zugehörige Übertragungstechnik entwickelte sich kontinuierlich weiter. Das Internet wirkte wie ein Katalysator auf die Entwicklung der Digitalisierung, die bereits vorher durch die Entwicklung von Computern und Computerprogrammen einen deutlichen Vorschub erhalten hatte.
Die geographische Lage der Empfänger bzw. des Empfängers spielt nun keine Rolle mehr. Eine direkte Folge der Verbreitung des Internets war wiederum die weltweite Vernetzung - die Globalisierung. Sie ist ein Vorgang, in dem "Ereignisse in einem Teil der Welt zunehmend Gesellschaften und Problembereiche in anderen Teilen der Welt berühren" (Woyke, W.)[3], also wenn aus lokalen, nationalen Ereignissen internationale, globale Ereignisse werden; wenn Kommunikation und Informationstransfer keine Ländergrenzen mehr kennen. Dadurch vereinfachten sich vor allem technische Abläufe wie der Handel und Transport.
5. Nutzen und Gefahren
5.1. Gesellschaft
Die wohl größte Veränderung trifft nicht die Politik oder die Wirtschaft, sondern jeden einzelnen von uns. Ob Verweigerer, Befürworter oder Skeptiker der anstehenden Veränderungen, alle ahnen die Bedeutung und das Ausmaß der Veränderung, die die Digitalisierung mit sich bringt. Am wohl besten dürfte die Generation meiner Großeltern, die letzten noch lebenden Zeugen des Krieges, die Veränderungen wahrnehmen. Jeder kennt das Bild: Eine Gruppe Jugendlicher sitzt an einem menschenbelebten Ort. Alle starren auf ihr Smartphone. Man hört einen alten Herren schimpfen: „Diese Jugend von heute ist unfähig miteinander zu reden!“ Ob an diesem Bild etwas dran ist, und falls ja, ob dies wirklich so negativ ist, kann folgendermaßen verdeutlicht werden.
[...]
[1] https://www.duden.de/rechtschreibung/analog_Adjektiv#Bedeutung2a
[2] http://www.train-und-coach.de/analog-und-digital.html
[3] http://www.bpb.de/veranstaltungen/netzwerke/teamglobal/67277/was-ist-globalisierung
- Arbeit zitieren
- David Spägele (Autor:in), 2019, Die Digitalisierung. Fluch oder Segen für die Menschheit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495592
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