Wie groß die Bedeutung der Beherrschung von Schriftsprache ist, wird im täglichen Leben deutlich. Nicht nur die sprachliche Verständigung, auch der Wissens –und Informationserwerb sowie eine aktive Teilnahme am Leben in einer Gesellschaft hängen davon ab. Die Entwicklung im heutigen Digitalzeitalter macht Lesen zu einer „[...] Schlüsselqualifikation in der Mediengesellschaft“ (Garbe 2005). Die Wichtigkeit der Lesekompetenz wurde erkannt und so verbesserten sich die Ergebnisse der PISA-Studien stetig. Lagen die Ergebnisse der PISA-Lesekompetenzstudie im Jahr 2000 mit 484 Punkten noch deutlich unter dem Durchschnitt, erreichten die deutschen SchülerInnen in der jüngsten PISA-Studie 2012 mit 508 Punkten sogar mehr Punkte als der Länderdurchschnitt von 496 Punkten (vgl. OECD 2013). Trotz dieser Verbesserung müssen vor allem schwache LeserInnen ausreichend und fortlaufend gefördert werden. Mit abwechslungsreichen und dem Medieninteresse der SchülerInnen angepassten Materialien muss eine systematische Leseförderung schon in der Grundschule beginnen. Mit dem Einsatz neuer Medien ergeben sich im Hinblick auf eine Leseförderung immer mehr Möglichkeiten. Um den Nutzen dieser Materialien in der Leseförderung aufzuzeigen, wurde eine fünfwöchige Leseförderung mit einem leseschwachen Kind durchgeführt. Diese empirische Untersuchung wird im zweiten Teil der Arbeit näher erläutert, dokumentiert und deren Ergebnisse analysiert sowie interpretiert. Um einen Einblick in die Theorie der Thematik zu gewinnen, werden vorweg einige wichtige Grundlagen betrachtet. Zu diesen Grundlagen gehören eine nähere Betrachtung der allgemeinen Lesekompetenz, eine Darstellung des Mehrebenenmodells von Cornelia Rosebrock und Daniel Nix sowie eine Erläuterung der Teilfähigkeiten der Lesekompetenz und ein Einblick in die Wichtigkeit der Lesemotivation, Lesesozialisation und dem lesebezogenen Selbstbild.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Schriftspracherwerb – Das Konzept der Lesekompetenz
- 2.1 Der Lesekompetenzbegriff
- 2.2 Die Dimensionen von Lesekompetenz
- 2.2.1 Lesesozialisation, Lesemotivation, das lesebezogene Selbstkonzept des Kindes
- 2.2.2 Teilfähigkeiten einer komplexen Lesefähigkeit
- 3 Zusammenhänge von Lesen und Hören
- 3.1 Lesen durch Hören
- 3.2 Hören und Literacy
- 4 Audiostifte
- 4.1 Definition >>Audiostift<<
- 4.1.1 TING
- 4.1.2 tiptoiⓇ
- 4.1.3 AnyBook
- 4.1 Definition >>Audiostift<<
- 5 Analyse der audiogestützten Materialien im Vergleich
- 5.1 Qualitätsmerkmale für leicht lesbare Texte für Erstleser
- 5.2 Charakterisierung und didaktische Qualität der eingesetzten Materialien
- 5.3 Welche Teilfähigkeiten werden mit den Materialien gefördert?
- 6 Hinführung zur Fragestellung der Untersuchung
- 7 Methoden
- 7.1 Methodologische Vorüberlegungen
- 7.2 Soziale Rahmenbedingungen
- 7.3 Individuelle Förderung unter teilnehmender Beobachtung
- 7.4 Transkriptionen der Lernstandserhebung
- 7.4.1 Tabellarische Darstellung des Pretests
- 7.4.1.1 Fehleranalyse Pretest
- 7.4.2 Tabellarische Darstellung des Posttests
- 7.4.2.1 Analyse Posttest
- 7.4.1 Tabellarische Darstellung des Pretests
- 8 Ergebnisse
- 8.1 Ergebnisse des Lernstandserhebungen
- 8.2 Interpretation der Untersuchungsergebnisse
- 8.3 Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung
- 9 Diskussion
- 9.1 Abschlussgespräch mit Elternteil und Lehrerin
- 9.2 Aktuelle Diskussionen
- 9.3 Reflexion der eigenen Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die individuelle Förderung des Schriftspracherwerbs bei leseschwachen Kindern mithilfe audiogestützter Materialien. Ziel ist es, den Nutzen dieser Materialien in der Leseförderung aufzuzeigen und durch eine empirische Untersuchung die Effektivität zu belegen.
- Lesekompetenz und ihre verschiedenen Dimensionen
- Der Zusammenhang zwischen Lesen und Hören
- Analyse und Vergleich verschiedener audiogestützter Lernmaterialien (Audiostifte)
- Methodische Vorgehensweise der empirischen Untersuchung (teilnehmende Beobachtung)
- Auswertung und Interpretation der Ergebnisse der Leseförderung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung von Schriftspracherwerb im digitalen Zeitalter und die Notwendigkeit einer gezielten Leseförderung, insbesondere für schwache Leser. Sie führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit: die individuelle Förderung des Schriftspracherwerbs mithilfe audiogestützter Materialien und die Durchführung einer fünfwöchigen empirischen Untersuchung zur Evaluation deren Wirksamkeit. Die steigenden PISA-Ergebnisse werden erwähnt, unterstreichen jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit weiterer Fördermaßnahmen. Der Einsatz neuer Medien, speziell audiogestützter Lernsysteme wie tiptoi®, TING und AnyBook, wird als vielversprechende Möglichkeit zur Verbesserung der Lesekompetenz hervorgehoben. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil.
2 Schriftspracherwerb – Das Konzept der Lesekompetenz: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Lesekompetenz und deren Dimensionen. Es werden verschiedene Aspekte der Lesekompetenz detailliert untersucht, einschließlich der Lesesozialisation, Lesemotivation und des lesebezogenen Selbstkonzepts des Kindes. Darüber hinaus werden die Teilfähigkeiten einer komplexen Lesefähigkeit analysiert, die für erfolgreiches Lesen unerlässlich sind. Das Kapitel legt ein theoretisches Fundament für die spätere empirische Untersuchung, indem es die komplexen Komponenten des Leseprozesses aufzeigt und den Rahmen für die Auswahl geeigneter Fördermaterialien vorgibt. Die Auseinandersetzung mit dem Lesekompetenzbegriff bildet die Grundlage für die Bewertung der Effektivität der eingesetzten audiogestützten Materialien.
3 Zusammenhänge von Lesen und Hören: Dieses Kapitel untersucht den engen Zusammenhang zwischen Lesen und Hören. Es beleuchtet "Lesen durch Hören" und den Einfluss des auditiven Kanals auf die Entwicklung von Literacy. Die Diskussion der Interdependenz von auditiven und visuellen Verarbeitungsprozessen im Leselernprozess bildet die theoretische Basis für die Anwendung audiogestützter Lernsysteme. Die Bedeutung des Hörens für die Sprachentwicklung und den Leseprozess wird umfassend erörtert, um die Funktionsweise und den Nutzen der im Folgenden analysierten Technologien zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Synergetik beider Sinne im Leseerwerb.
4 Audiostifte: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Audiostift“ und stellt verschiedene am Markt erhältliche Systeme wie TING, tiptoi® und AnyBook vor. Der Fokus liegt auf der Charakterisierung der jeweiligen Systeme, ihrer Funktionen und ihrer Eignung für die Förderung des Schriftspracherwerbs. Ein Vergleich der verschiedenen Audiostifte liefert einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Technologien und deren jeweilige Vor- und Nachteile. Die Beschreibung der unterschiedlichen Systeme dient als Grundlage für die Auswahl der in der empirischen Untersuchung eingesetzten Materialien. Die Kapitel analysiert verschiedene Audiostifte und ihren Einsatz im Kontext der Leseförderung.
5 Analyse der audiogestützten Materialien im Vergleich: Dieses Kapitel analysiert die ausgewählten audiogestützten Materialien anhand von Qualitätsmerkmalen für leicht lesbare Texte für Erstleser. Es werden die didaktische Qualität und die Förderung spezifischer Teilfähigkeiten der verwendeten Materialien detailliert untersucht. Die Kapitel bietet eine tiefgreifende Analyse der Materialien und bildet eine Brücke zum empirischen Teil der Arbeit. Die Kapitel bewertet die Eignung der ausgewählten Materialien für die Förderung des Schriftspracherwerbs. Die Kriterien der Analyse basieren auf etablierten didaktischen Prinzipien.
6 Hinführung zur Fragestellung der Untersuchung: Dieses Kapitel führt in die empirische Untersuchung ein und erläutert die Forschungsfrage und die Methodik. Es legt den Fokus auf die Forschungsmethodik. Es beschreibt das Design und die Vorgehensweise der empirischen Studie, die im darauf folgenden Kapitel detailliert dargestellt wird. Die Kapitel erläutert den methodischen Ansatz, mit dem die Forschungsfrage untersucht werden soll.
7 Methoden: Kapitel 7 beschreibt detailliert die methodischen Vorgehensweisen der empirischen Untersuchung. Dies beinhaltet methodologische Überlegungen, die Beschreibung der sozialen Rahmenbedingungen, die Methode der teilnehmenden Beobachtung und die Transkriptionen der Lernstandserhebungen (Pre- und Posttest) mit Fehleranalysen. Das Kapitel behandelt die methodischen Details der Studie und rechtfertigt die gewählten Methoden, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Untersuchung zu gewährleisten. Die Beschreibung der Datenerhebung und -aufbereitung legt die Grundlage für die Interpretation der Ergebnisse im nächsten Kapitel.
8 Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Lernstandserhebungen (Pre- und Posttest) und deren Interpretation im Hinblick auf die Forschungsfrage. Es bewertet den Erfolg der fünfwöchigen Leseförderung unter Verwendung der ausgewählten audiogestützten Materialien. Die Ergebnisse der Untersuchung werden detailliert dargestellt und analysiert. Die Ergebnisse werden sowohl deskriptiv als auch interpretativ dargestellt.
9 Diskussion: Kapitel 9 diskutiert die Ergebnisse im Kontext der Literatur und reflektiert die eigene Untersuchung. Es beinhaltet ein Abschlussgespräch mit Elternteil und Lehrerin sowie eine Reflexion der eigenen Vorgehensweise und der Grenzen der Untersuchung. Das Kapitel setzt die Ergebnisse in einen breiteren Kontext und diskutiert mögliche Limitationen der Studie und deren Implikationen für zukünftige Forschungsarbeiten. Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit unterstreicht den wissenschaftlichen Anspruch.
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Lesekompetenz, Leseförderung, audiogestützte Materialien, Audiostifte, individuelle Förderung, empirische Untersuchung, teilnehmende Beobachtung, Lernstandserhebung, Fehleranalyse, Grundschule, Leseschwäche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Individuelle Förderung des Schriftspracherwerbs mit audiogestützten Materialien
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit audiogestützter Materialien zur individuellen Förderung des Schriftspracherwerbs bei leseschwachen Kindern. Es wird eine empirische Untersuchung durchgeführt, um den Nutzen dieser Materialien in der Leseförderung zu belegen.
Welche Materialien wurden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Audiostifte, darunter TING, tiptoi® und AnyBook. Es werden deren Funktionen, Eignung für die Leseförderung und didaktische Qualität im Detail untersucht und verglichen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet eine teilnehmende Beobachtung über fünf Wochen. Es wurden Lernstandserhebungen (Pre- und Posttests) durchgeführt, deren Ergebnisse transkribiert und mittels Fehleranalysen ausgewertet wurden. Die methodischen Überlegungen und die sozialen Rahmenbedingungen werden ebenfalls detailliert beschrieben.
Welche Aspekte der Lesekompetenz werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Dimensionen der Lesekompetenz, darunter Lesesozialisation, Lesemotivation, lesebezogenes Selbstkonzept, und die Teilfähigkeiten komplexer Lesefähigkeiten. Der Zusammenhang zwischen Lesen und Hören wird ebenfalls untersucht.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen (Pre- und Posttests) werden präsentiert und interpretiert. Eine detaillierte Analyse der Ergebnisse im Hinblick auf die Forschungsfrage ist enthalten. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt sowohl deskriptiv als auch interpretativ.
Wie werden die Ergebnisse diskutiert?
Die Diskussion der Ergebnisse beinhaltet einen Vergleich mit der bestehenden Literatur, ein Abschlussgespräch mit Elternteil und Lehrerin, sowie eine Reflexion der eigenen Vorgehensweise und der Limitationen der Studie. Mögliche Implikationen für zukünftige Forschungsarbeiten werden ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schriftspracherwerb, Lesekompetenz, Leseförderung, audiogestützte Materialien, Audiostifte, individuelle Förderung, empirische Untersuchung, teilnehmende Beobachtung, Lernstandserhebung, Fehleranalyse, Grundschule, Leseschwäche.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Einleitung, Schriftspracherwerb und Lesekompetenz, Zusammenhang zwischen Lesen und Hören, Audiostifte, Analyse audiogestützter Materialien, Hinführung zur Fragestellung, Methoden, Ergebnisse und Diskussion.
Was ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, den Nutzen audiogestützter Materialien für die individuelle Förderung des Schriftspracherwerbs bei leseschwachen Kindern aufzuzeigen und deren Effektivität empirisch zu belegen.
Gibt es einen theoretischen und einen empirischen Teil?
Ja, die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil (Kapitel 1-5), der die Grundlagen der Leseförderung und die untersuchten Materialien beleuchtet, und einen empirischen Teil (Kapitel 6-9), der die Methodik, Ergebnisse und Diskussion der durchgeführten Untersuchung umfasst.
- Arbeit zitieren
- Lea Klinger (Autor:in), 2015, Individuelle Förderung des Schriftspracherwerbs mithilfe audiogestützter Materialien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495990