Zur Genealogie der Moral ist eines der Hauptwerke Friedrich Nietzsches und vereint zentrale Aspekte seiner Philosophie. Nietzsche beschäftigt sich dabei mit der Herkunft von moralischen Vor- und Werturteilen. Seine Ausführungen sind dabei vielgestaltig. Er erklärt sein Verständnis von Sklaven- und Herrenmoral, genauso wie die Bedeutung von asketischen Idealen. Ebenso wird seine Arbeitsweise der historischen Methodik deutlich und er gibt einen Einblick in seine allgemeine Rechts- und Gerechtigkeitsauffassung. Neben all jenen Aspekten finden wir weiter in der zweiten Abhandlung eine interessante Konzeption zum Gedächtnis und dem korrespondierenden Vermögen der Vergesslichkeit. Diese Arbeit beschäftigt sich im Speziellen mit dieser seiner Gedächtniskonzeption.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vergesslichkeit
- Die Gegenkraft
- Der Schmerz
- Einordnung der Mnemotechnik Schmerz
- Vorläufiges Resümee
- Versprechen und Vertrag
- Der Vertrag und das Zukunftsproblem
- Die Bürgschaft
- Die Äquivalenzmechanik – eine Einordnung
- Die Wirkungen der Äquivalenzmechanik
- Schluss und persönliches Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Friedrich Nietzsches Gedächtniskonzeption, die er in „Zur Genealogie der Moral“ ausarbeitet. Sie untersucht die Beziehung zwischen Vergesslichkeit und Gedächtnis, die Rolle des Schmerzes im Gedächtnisprozess und die Bedeutung von Versprechen und Vertrag im gesellschaftlichen Kontext. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Äquivalenz von Schaden und Schmerz auf das Gedächtnis beleuchtet.
- Nietzsches Konzept der Vergesslichkeit als aktives und notwendiges Vermögen
- Die Beziehung zwischen Vergesslichkeit und Gedächtnis und ihre Bedeutung für die menschliche Psyche
- Die Rolle des Schmerzes als mnemotechnisches Instrument und seine Auswirkungen auf das Gedächtnis
- Die Bedeutung von Versprechen und Vertrag für die Entwicklung des Gedächtnisses im gesellschaftlichen Kontext
- Die Äquivalenzmechanik als zentrale Idee in Nietzsches Gedächtniskonzeption
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Werk „Zur Genealogie der Moral“ als ein zentrales Werk Nietzsches vor und beleuchtet dessen Vielschichtigkeit. Die Arbeit fokussiert sich auf Nietzsches Gedächtniskonzeption und stellt die relevanten Fragestellungen vor, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Vergesslichkeit als einer Grundkonstitution menschlicher Psyche. Nietzsche sieht die Vergesslichkeit als ein aktives, „positives Hemmungsvermögen“, welches das Bewusstsein entlastet und Heiterkeit, Hoffnung und Glück ermöglicht. Er betrachtet sie als Ausdruck von Vitalität und „starker Gesundheit“ und zeigt, dass sie für ein Gefühl für das Gegenwärtige und Unmittelbare essentiell ist.
Kapitel 3 betrachtet die Vergesslichkeit als dem Gedächtnis formal vorgeordnet und von grundsätzlicherer Natur. Der Mensch ist „notwendig vergeßliches Tier“.
Schlüsselwörter
Nietzsche, Genealogie der Moral, Gedächtnis, Vergesslichkeit, Schmerz, Versprechen, Vertrag, Äquivalenz, Mnemotechnik, Herrenmoral, Sklavenmoral, asketische Ideale, historische Methodik, Rechtsauffassung, Gerechtigkeitsauffassung.
- Arbeit zitieren
- Bastian Fischl (Autor:in), 2018, Nietzsches "Zur Genealogie der Moral". Tut dies zu meinem Gedächtnis! Nietzsches Gedächtniskonzeption, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496183