Wie ist es möglich, dass ein hochfunktionaler Serienkiller sympathisch wahrgenommen werden kann? Dieser Frage geht der Autor in der Arbeit nach. Hierzu werden zunächst der Inhalt der Serie "Dexter" und der Protagonist Dexter Morgan vorgestellt. Daraufhin wird auf die größten Unterschiede zwischen Serie und ihrer Romanvorlage des Autors Jeffry P. Freundlich eingegangen. Im Anschluss wird eine Definition des Begriffs der Sympathie gegeben, um zu erklären, wie diese mit der Fernsehfigur Dexter entstehen kann. Hierzu dienen vor allem verschiedene narrative Strategien, die in Dexter eingesetzt werden, um Rezipienten von Buch und Serie das Empfinden von Sympathie mit dem Serienkiller Dexter Morgan zu ermöglichen. Darauf folgt die Darstellung der Moral Disposition Theory, welche mit ihrem Prozess des Moral Judgement einen zentralen Aspekt bei der Wahrnehmung von Dexter einnimmt. Hiernach können Vorgänge auf der Rezipientenseite dazu führen, dass negativ einzustufende Inhalte dennoch zur Bildung positiver Dispositionen führen.
Das Thema des Serienmörders faszinierte nicht nur die Gesellschaft, auch Künstler erschufen, inspiriert vom Serienmord, kunsthistorische Meisterwerke. Der Serienkiller fand seinen Weg in fiktionale und non-fiktionale Medien und er durchzieht die Kunst- und Kulturgeschichte von Malerei über Literatur bis schließlich zu Film und Fernsehen. Serienmörder sind ein Bestandteil jeder Gesellschaft und Epoche und haben seit jeher für Faszination und Aufmerksamkeit in der Gesellschaft gesorgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dexter Morgan - Ein ordentliches Monster
- Dexter: Buch und Serie
- Dexter: Buch vs. Serie
- Narrative Strategien zur Sympathiebildung mit Dexter
- Der Sympathiebegriff
- Narrative Strategien in Dexter
- Böse gegen Böse
- Harrys Kodex
- Psychologisches Kindheitstrauma und Dunkler Passagier
- Dexters soziale Beziehungen
- Die richtige Erzählperspektive, eine Prise Gewalt und etwas Humor
- Die Komplexität von Dexters Charakter und das inhärente Unterhaltungserleben
- Die moralische Legitimierung der Sympathien zu Dexter
- Aufbau von Dispositionen
- Moral Judgment
- Moralische Legitimationsstrategien
- Erfahrung und moralische Anpassung
- Nichtanerkennung von Gewalt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung von Sympathien für Serienmörder im Kontext des Thrillers „Des Todes dunkler Bruder“ von Jeff Lindsay und der daraus entstandenen Fernsehserie „Dexter“. Die Zielsetzung besteht darin, narrative Strategien zu identifizieren und zu analysieren, die zu dieser Sympathiebildung beitragen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der komplexen moralischen Bewertung von fiktiven Serienmördern und den Mechanismen, die eine Identifikation des Publikums mit solchen Figuren ermöglichen.
- Narrative Strategien zur Sympathiebildung mit fiktiven Serienmördern
- Moralische Bewertung von Gewalt und deren Darstellung in Medien
- Die Rolle der Charakterentwicklung und des Erzählstils bei der Rezeption
- Der Vergleich zwischen Buch und Serienadaption von „Dexter“
- Der Einfluss von Kindheitstraumata und psychologischer Komplexität auf die Zuschauerreaktion
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Faszination für Serienmörder ein und beleuchtet die historische Entwicklung der öffentlichen Wahrnehmung dieser Figur, beginnend mit historischen Beispielen wie Gilles de Rais und Elisabeth Báthory bis hin zu Jack the Ripper und dem Einfluss der Massenmedien. Es wird die Rolle des Films "Psycho" von Alfred Hitchcock als Wegbereiter für die Darstellung des Serienmörders als komplexer Charakter hervorgehoben und der Fokus auf die Entstehung von Sympathien für diese Figuren in der fiktionalen Welt gesetzt.
Dexter Morgan - Ein ordentliches Monster: Dieses Kapitel stellt die Figur Dexter Morgan aus dem Buch "Des Todes dunkler Bruder" und der Fernsehserie "Dexter" vor. Es wird ein Vergleich zwischen der Buch- und der Serienvorlage angestellt, der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Charakterisierung und Handlung hervorhebt, ohne konkrete Details zu verraten.
Narrative Strategien zur Sympathiebildung mit Dexter: Dieser Abschnitt analysiert die narrativen Strategien, die in „Dexter“ eingesetzt werden, um Sympathie für den Protagonisten, einen Serienmörder, zu erzeugen. Es werden verschiedene Aspekte wie die Darstellung von „Böse gegen Böse“, der Einfluss von Harrys Kodex, Dexters Kindheitstrauma und sein soziales Umfeld, die Erzählperspektive und der Einsatz von Humor und Gewalt untersucht und ihre Bedeutung für die Rezeption beleuchtet.
Die moralische Legitimierung der Sympathien zu Dexter: In diesem Kapitel wird die moralische Ambivalenz der Sympathien für Dexter untersucht. Es werden die Konzepte von Dispositionen, Moral Judgment und Legitimationsstrategien erörtert, um zu verstehen, wie die Zuschauer trotz der Gewalttaten des Protagonisten Sympathie für ihn empfinden können. Der Einfluss von Erfahrung und moralische Anpassung sowie die Nichtanerkennung von Gewalt als Teil der Rezeption werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Serienmörder, Sympathiebildung, Narrative Strategien, Moralische Bewertung, Dexter Morgan, Jeff Lindsay, Psychothriller, Medienrezeption, Charakteranalyse, Kindheitstrauma, Gewalt, Adaption, Buch vs. Serie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Sympathiebildung für Serienmörder am Beispiel von "Dexter"
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Analyse untersucht die Entstehung von Sympathien für den Serienmörder Dexter Morgan aus Jeff Lindsays Buch "Des Todes dunkler Bruder" und der gleichnamigen Fernsehserie. Der Fokus liegt auf den narrativen Strategien, die zu dieser Sympathiebildung beitragen und der moralischen Bewertung dieser Sympathien.
Welche Aspekte werden untersucht?
Die Analyse betrachtet narrative Strategien wie die Darstellung von "Böse gegen Böse", Harrys Kodex, Dexters Kindheitstrauma, seine sozialen Beziehungen, die Erzählperspektive, den Einsatz von Gewalt und Humor. Weiterhin werden die moralische Ambivalenz der Sympathien, Konzepte wie Dispositionen und Moral Judgment, sowie der Einfluss von Erfahrung und moralischer Anpassung auf die Rezeption beleuchtet.
Wie wird der Vergleich zwischen Buch und Serie behandelt?
Die Arbeit vergleicht die Buch- und Serienversion von "Dexter", um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Charakterisierung und Handlung aufzuzeigen, ohne jedoch konkrete Details zu verraten. Der Vergleich dient dazu, die Wirkung der verschiedenen Adaptionsstrategien auf die Sympathiebildung zu untersuchen.
Welche Rolle spielen Kindheitstraumata und die psychologische Komplexität?
Die Analyse untersucht den Einfluss von Dexters Kindheitstrauma und seiner psychologischen Komplexität auf die Zuschauerreaktion und die Entstehung von Sympathie. Die Bedeutung des "Dunklen Passagiers" und Harrys Kodex als narrative Elemente zur Erklärung und Rechtfertigung von Dexters Taten wird hierbei berücksichtigt.
Wie wird die moralische Legitimierung der Sympathien erklärt?
Die Arbeit erörtert die moralische Ambivalenz, die durch die Sympathien für einen Serienmörder entsteht. Sie analysiert, wie die Zuschauer trotz der Gewalttaten Dexters Sympathie für ihn empfinden können und welche Mechanismen (Dispositionen, Moral Judgment, Legitimationsstrategien) dabei eine Rolle spielen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Serienmörder, Sympathiebildung, Narrative Strategien, Moralische Bewertung, Dexter Morgan, Jeff Lindsay, Psychothriller, Medienrezeption, Charakteranalyse, Kindheitstrauma, Gewalt, Adaption, Buch vs. Serie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Analyse?
Die Zielsetzung besteht darin, narrative Strategien zu identifizieren und zu analysieren, die zur Sympathiebildung für fiktive Serienmörder beitragen. Die Arbeit zielt auf ein Verständnis der komplexen moralischen Bewertung von fiktiven Serienmördern und der Mechanismen, die eine Identifikation des Publikums mit solchen Figuren ermöglichen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel Einleitung, Dexter Morgan - Ein ordentliches Monster, Narrative Strategien zur Sympathiebildung mit Dexter, Die moralische Legitimierung der Sympathien zu Dexter und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik.
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- Julia Sieg (Author), 2018, Warum Rezipienten mit einem Serienkiller sympathisieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496356