Wieso gerade narzisstische Eigenschaften eine eskapistische Facebooknutzung prädestinieren können und welche Prädiktoren und Motive einer eskapistischen Nutzung des sozialen Netzwerkes sonst noch vorausgehen, soll in dieser Literaturarbeit geklärt werden. Weitergehend wird in der Literaturarbeit auch auf mögliche Auswirkungen, welche ein solcher Gebrauch von Facebook mit sich bringen kann, eingegangen. Außerdem wird zu Beginn das Eskapismuskonzept definiert und konkretisiert.
Das Zitat "Wo man Gefahren nicht besiegen kann, / Ist Flucht der Sieg; und ich entrann" ist auf den deutschen Schriftsteller Johann Gottfried Seume zurückzuführen. Und obwohl Seume im 19. Jahrhundert lebte, hat dieses Zitat stärkeren Gegenwartsbezug als je zuvor, wenn auch in einem anderen Kontext. Immer mehr Menschen eskapieren, also flüchten, mit Hilfe von Massenmedien vor ihren Problemen, ihrem Alltag, ihrem Leben, hin zu einer anderen Welt, welche sie ihre Sorgen vergessen lässt.
Die Eskapismusforschung geht genau diesem Verhaltensmuster auf den Grund. Sie basiert auf dem Uses and Gratifications Ansatz, welcher sich grob zusammengefasst mit der Frage beschäftigt, wieso der Mensch in gewissen Situationen von gewissen Medien Gebrauch macht und welchen Mehrwert er sich dadurch erhofft. Dem Konzept liegt also ein aktiver und bewusster Mediennutzer zu Grunde, für den die Medien eine funktionale Aufgabe erfüllen.
Besonders realitätsferne Medienwelten, die der richtigen, alltäglichen Welt eher weniger ähneln, laden zur Flucht ein. Da man diese abstrakte Welt allerdings durch verschiedene Medientypen erreichen kann, stellt sich die Frage, welche Motive, welche Bedürfnisse und welche Eigenschaften der Rezipienten auschlaggebend für ein bestimmtes Medium sind und wie dieses Medium sich von anderen unterscheidet.
In Bezug auf das Eskapismuskonzept ist vor allem das Medium Internet, speziell soziale Netzwerke wie Facebook zu nennen, welche in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom im Nutzermarkt ausgelöst haben. Allein in Deutschland waren 2018 ca. 30 Millionen Menschen bei Facebook registriert, 74% der deutschen Nutzer waren dort täglich aktiv, nochmal 16% davon sogar mehr als zwei Stunden pro Tag.
Der Online-Eskapismus wird somit immer relevanter für unsere heutige Gesellschaft. Motive, die ein eskapistisches Nutzungsverhalten hervorrufen, können etwa Veränderungen im Leben des Nutzers, Aufschiebung lästiger Aufgaben oder Verdrängung unangenehmer Verpflichtungen sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Eskapismuskonzept
- 3. Die Eskapistische Medienfunktion von Facebook
- 3.1 Prädiktoren und Motive
- 3.2 Auswirkungen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die eskapistische Medienfunktion von Facebook. Sie beleuchtet die Motive und Prädiktoren, die zu einem eskapistischen Nutzungsverhalten führen, und analysiert die damit verbundenen Auswirkungen. Der Uses-and-Gratifications-Ansatz bildet die theoretische Grundlage.
- Das Eskapismuskonzept und seine verschiedenen Motive
- Die Rolle von Facebook als eskapistisches Medium
- Prädiktoren und Motive für die eskapistische Facebook-Nutzung
- Auswirkungen der eskapistischen Facebook-Nutzung
- Vergleich mit alternativen Eskapismusformen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Motiven und Auswirkungen der eskapistischen Facebook-Nutzung in den Mittelpunkt. Sie bezieht sich auf das Zitat von Seume und verdeutlicht die steigende Relevanz von Online-Eskapismus. Die Einleitung verweist auf den Uses-and-Gratifications-Ansatz als theoretische Grundlage und hebt die hohe Nutzungsrate von Facebook hervor, was die Relevanz der Thematik unterstreicht. Die Arbeit kündigt die Klärung der Prädiktoren und Motive sowie die Analyse möglicher Auswirkungen an.
2. Das Eskapismuskonzept: Dieses Kapitel definiert und konkretisiert das Eskapismuskonzept, basierend auf dem Uses-and-Gratifications-Ansatz. Es untersucht die Frage nach den Motiven der Medienrezeption und betont den aktiven und bewussten Umgang des Nutzers mit Medien. Es werden verschiedene Motive für eskapistische Mediennutzung differenziert, wie die Vermeidung unangenehmer Lebensumstände, die Aufschiebung lästiger Aufgaben und die Verdrängung unangenehmer Emotionen. Zusätzlich wird die Rolle von Entfremdung und die Unterscheidung zwischen kurz- und langfristigem Eskapismus beleuchtet. Das Kapitel vergleicht Mediennutzung mit alternativen Formen der Realitätsflucht, wie Hobbys oder Suchtverhalten.
3. Die Eskapistische Medienfunktion von Facebook: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Facebook als spezifisches Medium für Eskapismus. Es geht detailliert auf die Prädiktoren und Motive ein, die die Nutzer zur eskapistischen Nutzung dieses sozialen Netzwerks bewegen. Es analysiert die Auswirkungen dieses Nutzungsverhaltens, ohne jedoch explizit Ergebnisse oder Schlussfolgerungen zu präsentieren.
Schlüsselwörter
Eskapismus, Facebook, soziale Netzwerke, Mediennutzung, Uses-and-Gratifications-Ansatz, Online-Eskapismus, Motive, Prädiktoren, Auswirkungen, Realitätsflucht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die eskapistische Medienfunktion von Facebook
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die eskapistische Medienfunktion von Facebook. Sie analysiert die Motive und Prädiktoren, die zu einem eskapistischen Nutzungsverhalten führen, und die damit verbundenen Auswirkungen. Der Uses-and-Gratifications-Ansatz dient als theoretische Grundlage. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zum Eskapismuskonzept, ein Kapitel zur eskapistischen Medienfunktion von Facebook (inkl. Prädiktoren, Motive und Auswirkungen) und ein Fazit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung, 2. Das Eskapismuskonzept, 3. Die Eskapistische Medienfunktion von Facebook (mit Unterkapiteln zu Prädiktoren/Motiven und Auswirkungen), 4. Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis ist im Dokument enthalten.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die eskapistische Medienfunktion von Facebook zu untersuchen. Sie möchte die Motive und Prädiktoren für die eskapistische Facebook-Nutzung identifizieren und die Auswirkungen dieses Nutzungsverhaltens analysieren.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das Eskapismuskonzept und seine verschiedenen Motive, die Rolle von Facebook als eskapistisches Medium, Prädiktoren und Motive für die eskapistische Facebook-Nutzung, Auswirkungen der eskapistischen Facebook-Nutzung und einen Vergleich mit alternativen Eskapismusformen.
Was ist im Kapitel "Das Eskapismuskonzept" beschrieben?
Dieses Kapitel definiert und konkretisiert das Eskapismuskonzept, basierend auf dem Uses-and-Gratifications-Ansatz. Es untersucht die Motive der Medienrezeption, differenziert verschiedene Motive für eskapistische Mediennutzung (z.B. Vermeidung unangenehmer Lebensumstände, Aufschiebung von Aufgaben, Verdrängung unangenehmer Emotionen), beleuchtet die Rolle von Entfremdung und die Unterscheidung zwischen kurz- und langfristigem Eskapismus und vergleicht Mediennutzung mit alternativen Formen der Realitätsflucht.
Was wird im Kapitel "Die Eskapistische Medienfunktion von Facebook" behandelt?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Facebook als spezifisches Medium für Eskapismus. Es analysiert detailliert die Prädiktoren und Motive für die eskapistische Nutzung und die Auswirkungen dieses Nutzungsverhaltens, ohne jedoch explizit Ergebnisse oder Schlussfolgerungen zu präsentieren. Es enthält Unterkapitel zu Prädiktoren und Motiven sowie zu den Auswirkungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Eskapismus, Facebook, soziale Netzwerke, Mediennutzung, Uses-and-Gratifications-Ansatz, Online-Eskapismus, Motive, Prädiktoren, Auswirkungen, Realitätsflucht.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Der Uses-and-Gratifications-Ansatz bildet die theoretische Grundlage dieser Arbeit.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die wichtigsten Punkte und den Inhalt jedes Abschnitts prägnant beschreibt.
- Arbeit zitieren
- Lena Horn (Autor:in), 2019, Prädiktoren und Motive der eskapistischen Medienfunktion von Facebook, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496609