Digitalisierung in der Gesundheitsbranche


Hausarbeit, 2018

13 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Abstract

Problemstellung

1. Einleitung

2. Informationsbearbeitung
2.1. Patientendaten am Beispiel des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
2.2. Medizintechnik und medizinische Geräte

3. Telemedizin
3.1. Anwendungsbereiche
3.2. Anwendungsbeispiele

4. Gesundheitsökonomische Potenziale

Abstract

Der folgende Aufsatz handelt von der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche, welche Prozesse bereits digitalisiert sind und an welchen analogen Prozessen gearbeitet wird, um sie zu digitalisieren. Digitalisierung muss unter anderem auch ethische und moralische Aspekte berücksichtigen, welche speziell in der Gesundheitsbranche von hoher Bedeutung sind.[1] Digitalisierungsideen wie zum Beispiel Operations-Roboter müssen problemlos funktionieren, sodass keine Menschen verletzt werden. Diese Art von Operation ist eine Innovation, die sprunghaft, also ohne Vorläufer eingeführt wird. Die meisten Innovationen in der Medizin und Gesundheitsbranche sind Schrittinnovationen, die aus bestehenden Ideen oder Produkten weiterentwickelt werden.[2] Außerdem bedient sich die Medizin häufig an Entwicklungen anderer Wissenschaften beispielsweise der Elektrotechnik und passt diese Innovationen an die Gesundheitsbranche an. Zusätzlich kann eine Umwandlung der analogen Prozesse eine Reduzierung der Fehlerquote und Kosten bewirken.

Diese Arbeit beschreibt aktuelle Ansätze der Digitalisierung und welche Probleme diese mit sich bringen können.

Problemstellung

Die Themen Digitalisierung und Gesundheit sind aktuell Bestandteile zahlreicher Diskussionen. So wird beispielsweise darüber beraten, wie die Pflege auch in Zukunft mithilfe digitaler Anwendungen sichergestellt werden kann.[3] Die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche ist dabei die Folge eines sozialen Wandlungsprozesses, der uns auch in Zukunft vor zahlreiche Herausforderungen stellt. Hauptziel ist es, mithilfe der Nutzung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen, etwa Verbesserungen der Versorgungsstrukturen und -prozesse hervorzubringen. Schon heute sind im Bereich eHealth (Zusammenfassung von Anwendungen, „die für die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten die Möglichkeiten nutzen, die moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten“[4] ) zahlreiche digitale Anwendungen nicht mehr aus dem Versorgungsalltag wegzudenken, dennoch werden einige Potenziale nicht vollständig genutzt. Um diese Potenziale zukünftig nutzen zu können, müssen zahlreiche ethische, rechtliche und finanzielle Herausforderungen gelöst werden.[5] Dass gerade in Deutschland noch einige Potenziale in der Digitalisierung der Gesundheitsbranche nicht genutzt werden, zeigt eine aktuelle Bertelsmann-Studie. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Vernetzung in Deutschland insgesamt noch nicht ausreichend sei und Deutschland im internationalen Vergleich deshalb nur auf Platz 16 von 17 untersuchten Ländern komme.[6]

Ziel dieses Aufsatzes ist es, dem Leser einen guten Überblick über aktuelle Themen der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche zu geben. Der Hauptfokus liegt hierbei auf der Informationsbearbeitung und der Telemedizin.

1. Einleitung

Digitalisierung wird in der Literatur unterschiedlich definiert, weshalb sich die Autoren dieser Arbeit auf die nachfolgende Definition geeinigt haben.

Digitalisierung beschreibt die Umwandlung von „analoge in digitale Objekte, also in eine Folge von Nullen und Einsen.“ Mögliche Objekte können papierbasierte Text- und Zahlendokumente sein. Außerdem ist eine umfassende Definition der digitalen Transformation, dass digitale Technologien in ein Objekt integriert werden.[7]

In Bezug auf die allgemeine Definition der Digitalisierung ist unter der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche zu verstehen, dass analoge Prozesse wie zum Beispiel Sprechstunden, Operationen, Patientenakten, u.v.m. digitalisiert werden. Dies bringt allerdings nicht nur Vorteile, sondern könnte auch dafür sorgen, dass viele Arbeitsplätze verloren gehen, da selbst Operationen in Zukunft mit einem hoch technologisierten Roboterarm durchgeführt werden sollen. Wie in den Industrieunternehmen auch, muss in der Gesundheitsbranche definiert werden, welche Prozesse digitalisiert werden können und bei welchen Prozessen ethische und moralische Aspekte die Digitalisierung erschweren oder verhindern. In dem folgenden Aufsatz werden einige bereits digitalisierte Prozesse und potenzielle Digitalisierungsansätze in der Gesundheitsbranche beschrieben.

2. Informationsbearbeitung

2.1. Patientendaten am Beispiel des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Heutzutage werden Rezepte in den meisten Kliniken noch immer von Hand vom behandelnden Arzt ausgestellt, was insbesondere unter Zeitdruck ein großes Fehlerpotenzial birgt. In diesen Fällen können Verwechslungen für die entsprechenden Patienten sehr gefährlich werden. Um diese Gefahren auszuschließen, schaffte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (kurz UKE) beispielsweise handschriftliche Verordnungen ab und stellte im Jahre 2011 komplett auf ein papierloses System um. Im UKE werden die Daten der elektronischen Patientenakte seitdem zentral gespeichert. Des Weiteren sind sie durch ein streng reglementiertes und zertifiziertes Sicherheitssystem geschützt sowie innerhalb des Klinikums zeit- und ortsunabhängig vom behandelnden Arzt oder Pflegekräften abrufbar. An mobilen Terminals können so die wichtigsten Patientendaten wie Medikamentenverordnungen angezeigt werden. Damit eng eingebunden ist die Apotheke des UKE. Diese verpackt “täglich 12.000 Einzeldosen computergesteuert für jeden Patienten individuell in Tütchen”.[8] Diese Mensch-Maschinengestützte Medikamentenangabe sorgte für eine Fehlerrate gegen null.[9]

2.2. Medizintechnik und medizinische Geräte

„Medizintechnik […] ist die Anwendung von ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien und Regeln auf dem Gebiet der Medizin. Sie kombiniert Kenntnisse aus dem Bereich der Technik, besonders dem Lösen von Problemen und der Entwicklung, mit der medizinischen Sachkenntnisse der Ärzte, der Pflegefachleute und anderer Berufe, um die Diagnostik, Therapie, Krankenpflege, Rehabilitation und Lebensqualität kranker oder auch gesunder Einzelpersonen zu verbessern.“[10]

Das bedeutet, dass die Medizintechnik nicht eigenständige Innovationen verwendet, sondern es werden bestehende Innovationen der Elektronik, Optik, Kunststofftechnik, u.v.m. am lebenden Objekt getestet und dann in der Medizin angewendet. Viele medizinische Errungenschaften wie zum Beispiel Hüftgelenkprothesen gibt es seit vielen Jahren, die aber kontinuierlich weiterentwickelt werden. Diese Art von Optimierung nennt sich Schrittinnovation, da die Weiterentwicklung in kleinen Schritten durchgeführt wird und es nahezu keine komplett neuen Innovationen mehr gibt. Außerdem bieten schonende Verfahren wie das Magnetresonanzverfahren im Vergleich zu Röntgenstrahlen eine geringere Belastung für den menschlichen Körper. Nicht nur die Verfahren und die medizinischen Geräte werden immer weiter digitalisiert, sondern auch die Art und Weise wie die medizinischen Geräte in den Patienten eingesetzt werden, werden durch Greifarm-Roboter ersetzt (s. Telechirurgie).[11]

3. Telemedizin

Laut der Bundesärztekammer ist die „Telemedizin (…) ein Sammelbegriff für verschiedenartige ärztliche Versorgungskonzepte, die als Gemeinsamkeit den prinzipiellen Ansatz aufweisen, dass medizinische Leistungen der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie bei der ärztlichen Entscheidungsberatung über räumliche Entfernungen (oder zeitlichen Versatz) hinweg erbracht werden.“[12] Die Telemedizin verbindet die Bereiche der Telekommunikation und Informatik, sodass neben dem Speichern von medizinischen Daten auch deren Übermittlung über Datennetze ermöglicht wird. Hierbei werden zwei Bereiche der Telemedizin unterschieden. Zum einen soll die Kommunikation und Zusammenarbeit von zwei verschiedenen medizinischen Leistungsträgern unterstützt werden (z.B. zwischen Ärzten, Doc2Doc). Zum anderen liegt der Fokus auf der Erbringung von telemedizinischen Dienstleistungen durch den Arzt am Patienten (Doc2Patient).[13] So soll die Telemedizin beispielsweise im ländlichen Raum in Zukunft ein Bestandteil der medizinischen Versorgung werden.[14]

3.1. Anwendungsbereiche

Telekardiologie

Bei der Telekardiologie werden wichtige „Herzdaten“ über das Internet, das Mobilfunknetz oder über Telefonleitungen an den Arzt übermittelt.

Da bei den meisten Patienten mit chronischen Herzerkrankungen die Angst ein ständiger Begleiter ist, ist eine gewissenhafte Nachsorge essenziell, um deren Bedenken zu lindern. So übermitteln innovative Herzschrittmacher rund um die Uhr Daten über den Zustand des Herzes an den zuständigen Arzt. Kommt es zu bedrohlichen Veränderungen, kann der Arzt schnell reagieren und dem Patienten somit ein sicheres Gefühl verleihen.

Moderne Implantate verfügen über winzige Antennen, die jederzeit EKG-Daten direkt vom Herzen aus an ein mobiles Empfängergerät senden können. Dieses Gerät ist in etwa so groß wie ein Handy und kann problemlos vom Patienten mitgeführt werden. Das Gerät sendet die Daten über eine zentrale Stelle direkt auf den Computer des behandelnden Arztes. Neben den Daten über den Zustand des Herzes, können Informationen über technische Störungen oder Herzrhythmusstörungen direkt an den Arzt übermittelt werden.[15]

Telechirurgie

Bei der Telechirurgie befindet sich neben dem Patienten nur noch ein Robotersystem, das die eigentliche Operation durchführt. Der Arzt hingegen steuert und kontrolliert das Robotersystem, muss aber nicht mehr im Operationssaal anwesend sein. Dies ermöglicht Operationen über große Distanzen hinweg.[16] Man unterscheidet verschiedene Verfahren und Techniken, wie z. B. computerassistierte Chirurgie (Telementoring), computerunterstützte Chirurgie (Computer Aided Surgery – CAS), Medizinrobotik, OP-Roboter, minimal invasive Chirurgie (MIC) und Simulation von Operationen.[17]

[...]


[1] Vgl.Fischer und Krämer (2016, 1).

[2] Vgl.Kramme (2017, 3f.).

[3] Vgl. PTHV gGmbH .

[4] Bundesministerium für Gesundheit (2018).

[5] Vgl. Fischer und Krämer (2016, 1).

[6] vgl. Süddeutsche Zeitung (2018).

[7] Appelfeller und Feldmann (2018)

[8] Marco Siebener (2018).

[9] vgl. Marco Siebener (2018).

[10] rehaVital .

[11] Vgl. Kramme (2017, 3f.).

[12] Bundesärztekammer (2018).

[13] Vgl. Andelfinger und Hänisch (2016, 12).

[14] Vgl. Bundesministerium für Gesundheit (2015).

[15] Vgl. Andelfinger und Hänisch (2016, 14f.).

[16] Vgl. Andelfinger und Hänisch (2016, 15).

[17] Vgl. Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (2018).

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Digitalisierung in der Gesundheitsbranche
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart
Note
1
Autor
Jahr
2018
Seiten
13
Katalognummer
V496801
ISBN (eBook)
9783346008534
ISBN (Buch)
9783346008541
Sprache
Deutsch
Schlagworte
digitalisierung, gesundheitsbranche
Arbeit zitieren
Konstantin Nagel (Autor:in), 2018, Digitalisierung in der Gesundheitsbranche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496801

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